Soll man Vergewaltiger öffentlich erkennbar machen?

Das Ergebnis basiert auf 109 Abstimmungen

Nein 64%
Ja! 32%
Meiner Meinung nach ... 4%

41 Antworten

Nein
Soll man Vergewaltiger öffentlich erkennbar machen?

Warum ausgerechnet Vergewaltiger? Warum nicht andere Gewalttätige auch? Warum nicht auch Einbrecher? Warum nicht alle, die jemanden umgebracht haben?

Welches Alter und Geschlecht das Opfer hatte (keine Namen aber)
Wie oft er/sie vergewaltigt hat

Welche Rolle spielt das?

Den vollen Namen des Täters mit Bild und Adresse öffentlich machen

Um den Täter zu gefährden und zum Opfer zu machen? Wie lange, meinst Du, wird es dauern, dass der erste vor der Haustür steht, und "Rache" verübt?

Der "Vergewaltiger" hat seine Strafe verbüßt und hat das Recht, sein Leben wieder in die Hand zu nehmen.

Eine Webseite wo man nach Tätern suchen und überprüfen kann, ob einer in meiner Straße lebt (z.b. vergewaltiger-in-meiner-stadt.de)

Und dann? Ziehst Du dann um?

Du meinst wirklich, jemand bekommt sein Leben besser in den Griff, wenn er von allen gemieden wird? Wenn er ständig mit Übergriffen anderer rechnen muss? Oder sagt er sich vielleicht: "Mein Leben ist sowieso versaut, dann kann ich auch weitermachen."?

Ich glaube in den USA wird es so ähnlich bereits gemacht.

Mit Glaube kommt man da nicht weiter. In jedem Fall stößt Du hierzulande bereits beim Datenschutz an die Grenzen. Und das ist gut so.

In erster Linie denke ich bei sowas zum Eigenschutz. Wenn man die Zeitung aufmacht, dann gibt es gefühlt jede Woche wieder ein neues Vergewaltigungsopfer.

Genau, gefühlt. Wie wäre es mit Fakten?

Nein

Nein, meiner Meinung nach sollte man diese Informationen nicht veröffentlichen. Durch den enormen Druck der auf den Täter ausgeübt wird, könnte es sein, dass es zu weiteren Straftat kommt oder zu Selbstjustiz durch andere, auf Dauer macht man damit niemanden glücklich, auch wenn das vielleicht manche denken mögen.

Abgesehen davon, bin ich dafür, das härtere Strafen für Täter und ein einfacheres System für Opfer eingeführt werden.

Meiner Meinung nach ...

Na ja ich bin da gespalten. Du kannst nicht einfach jedem öffentlich sagen, der Herr xy wohnt in.. Straße 3. Ich glaube nicht, dass das die Sozialisierung des Vergewaltigers fördert. Eher im Gegenteil, er wird massiv ausgegrenzt. Das ist kontraproduktiv.

Andererseits will ich als Frau vor solchen Mistkerlen geschützt sein. Die sollen hohe Haftstrafen bekommen und bei Bedarf in Sicherheitsverwahrung kommen.

Man muss aber auch sehen, wir sind nunmal nicht die USA. Mir würden schon ähnlich hohe Strafen ein besseres Gefühl von Gerechtigkeit geben.


Florendil  04.09.2019, 17:13

Was ist mit weiblichen Vergewaltigern?

2
ronnyarmin  04.09.2019, 17:16
@Florendil

Das Gleiche.

Aus welchem Grund sollte ein Unterschied gemacht werden?

1
Hoshiii  05.09.2019, 12:45
@E1ena18

natürlich gibts das. wenn auch seltener und oft versteckter. es sind bei frauen oft die eigenen kinder oder partner.

2
stephan507  20.11.2021, 17:15
@ronnyarmin

gerade in Sachen Sexualdelikte wird zwischen männlicher und weiblicher Täterschaft ein extrem grosser Unterschied gemacht. Oder wie hoch ist der Anteil Frauen unter den Verurteilten? Was bei den einen als Verbrechen angesehen wird, wird bei den anderen als "er soll doch froh sein, von einer so attraktiven Frau Sex kostenlos bekommen zu haben". Solange diese Doppelmoral vom Rechtsstaat vertreten wird, macht es kaum Sinn, die einen überhaupt bestrafen zu wollen, gerade da man davon ausgehen kann, dass Vergewaltiger zu dem geworden sind, weil sie selbst vergewaltigt wurden.

0
ronnyarmin  20.11.2021, 17:19
@stephan507
gerade in Sachen Sexualdelikte wird zwischen männlicher und weiblicher Täterschaft ein extrem grosser Unterschied gemacht.

Männer können genauso sexuell belästigt werden wie Frauen. Auch Gerichte unterscheiden dabei nicht nach dem Geschlecht.

...da man davon ausgehen kann, dass Vergewaltiger zu dem geworden sind, weil sie selbst vergewaltigt wurden.

Woher hast du das denn?

Das spielt aber Alles keine Rolle. Meine Aussage war, dass es egal ist, ob er oder sie jünger als 14 ist.

0
Nein

Vergewaltiger haben die gleichen Rechte wie jeder andere Mensch auch. Wenn sie ihre Strafe hinter sich haben, geht man davon aus, dass sie resozialisiert sind - und tatsächlich liegt die Rückfallrate von Sexualstraftätern bei nur etwa 12% in Deutschland.

Würde man ihre Namen und Adressen veröffentlichen, könnte er sich gar nicht mehr in die Gesellschaft eingliedern und er hätte niemals eine zweite Chance; da wäre es für ihn wahrscheinlich noch besser, lebenslang weggesperrt zu werden, da er da immerhin nicht mit Menschen rechnen muss, die plötzlich vor seiner Tür stehen - aber das wäre nicht verhältnismäßig für eine Straftat mit sehr hohen Resozialisierungschancen.

Die größte Gefahr geht übrigens von Menschen im Bekanntenkreis aus, von denen man gar nicht vermuten würde, dass sie zu solchen Verbrechen in der Lage sind. Von dem her ist es besser, generell zu lernen, wie man nein sagen und sich wehren kann, um somit grundsätzlich die Wahrscheinlichkeit, Opfer zu werden, zu verringern.

Noch eine Frage zum Ende hin: Wieso sollte man jemanden in die Gesellschaft entlassen, wenn man davon ausgeht, dass er nicht resozialisiert ist? Und genau das tut man ja, in dem man die Rechte des Straftäters verletzt und seine privaten Daten veröffentlicht.

Nein

erstens:

Wer eine Strafe verbüsst hat, hat die Strafe verbüsst. Dafür ist das Justizsystem da. Es soll resozializieren und es soll dazu dienen, dass die Täterschaft bestraft werden und danach wieder neu beginnen können. Und es soll davon ausgegangen werden, dass nach Verbüssung der Strafe keine höhere Gefahr von diesem Menschen mehr ausgeht, als von irgend einem Durchschnittsmenschen.

zweitens:

Gerade bei Straftaten wie Vergewaltigungen wird kaum auf sachlicher, sondern auf höchst emotionaler und wertender Ebene verurteilt. Dabei werden massive Unterschiede gemacht wer wen vergewaltigt hat. War es ein Mann, der eine Frau vergewaltigt hat, ein Mann einen Mann, ein Mann ein Kind oder war es eine Frau, die einen Mann vergewaltigte, eine Frau eine andere Frau, eine Frau ein Kind oder war es ein Kind, das ein anderes Kind vergewaltigte? In kaum einem anderen Thema wird das gesellschaftlich dermassen unterschiedlich geächtet.

Diese Unterschiede reichen von "ein Mann,der ein Mädchen vergewaltigt hat, soll lebenslang bestraft werden, da das Mädchen ein lebenslanges Trauma hat" bis hin zur Schlagzeile: "eine so attraktive Frau kann keinen Mann vergewaltigen: jeder Mann träumt davon, mit einer solchen Frau Sex zu haben, weshalb es nie als "Vergewaltigung" zu werten ist." In beiden Fällen könnte es sich um die exakt genau gleiche Tat handeln, mit total unterschiedlich interpretierten Wertungen. Dann ist es nicht verwunderlich, dass einige Vergewaltigungsopfer selber zu Tätern werden.

Alleine aus diesen Gründen ist es eines Rechtsstaates unwürdig, jemanden nach Verbüssung der Strafe noch weiter zu schikanieren, anstatt solche kulturell bedingte Ursachen zu bekämpfen.