Darf man einem vergewaltiger der einen selbst und andere vergewaltigt hat und keinerlei Reue zeigt ,verzeihen?

Gretchen911  13.06.2024, 03:26

Ist die dumm oder was?

Free23 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 14:52

schnallen die hier glaube nicht, daß jetzt nochmal mehr überzeugt von sich ist, das er so davon kommt und einfach sich weiter an anderen vergreifen kann, und alle klatschen beifall

6 Antworten

Verzeihen und vergeben. Ja. Darf man. Wenn man dies kann und auch möchte

Es bedeutet, dass man nicht mit Rache- und Vergeltungsgefühlen weiter lebt sondern einen Strich zieht.

Verzeihen und vergeben bedeutet eben nicht, dass es einem egal ist, was der andere einem angetan hat. Oder die Tat stoisch hinnimmt.

Es bedeutet vielmehr, dass man mit der Sache abschließt und nicht seine Zukunft mit einer Rache vergifteten Psyche leben möchte. Denn, egal wie sehr man mit der Situation hadert und wie sehr sie einen verletzt: es belastet oder schadet dem Täter nicht, wenn man an seiner Rache zugrunde geht. Das ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere daran stirbt.

Ungeachtet dessen Bedeutung verzeihen und vergeben auch nicht, dass man die Tat nicht anzeigt oder es einem egal ist, ob er per Gesetz zur Rechenschaft gezogen wird. Das eine schließt das andere nicht aus


Free23 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 14:54

Meinst du nicht das Gift trinkt man ihn da lässt ständig begegnet.. und er statt Reue,noch überzeugt ist von sich?

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Es ist nicht verboten zu verzeihen

"Da trat Petrus zu Jesus und sprach: ``Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der gegen mich sündigt, vergeben. Siebenmal?'' Jesus antwortet ihm: ``Ich sage Dir, nicht siebenmal sondern siebzig mal sieben mal.'', Quelle: Mat. 18,21


Zu verzeihen ist ein hohes Gut. Möglicherweise hat er dennoch gewisse Qualitäten, die sich erst im Nachhinein herausgeschält haben, oder sie hat ihn inzwischen mental so geformt, dass er Wachs in ihren Händen ist. Oder sie ist eine naive und einfältige Person... da sind Vermutungen Tür und Tor geöffnet.

Verzeihen ist eine große Sache so finde ich, dass hier ein großer Charakter gezeigt wird. Wobei ich das Anmaßen der körperlichen zwanghaften Unterwerfung als eine absolute Katastrophe empfinde. Es scheint wohl aber eine sehr späte "Stop Situation" gewesen zu sein und er weiß, dass er hier an einen Punkt geraten ist an dem er nicht mehr Herr seiner Sinne war.

Susanne Boshammer ist Professorin für praktische Philosophie an der Universität Osnabrück und regelmäßiger Gast im Philosophischen Radio auf WDR5, wo es ihr besonderes Anliegen ist, philosophische Fragen allgemeinverständlich zu diskutieren und Sie schrieb hier folgendes dazu: "Verzeihen ist ein Ausdruck von Mitmenschlichkeit, denn wir alle machen Fehler und brauchen zweite Chancen. Schon aus Gründen der Fairness und der Solidarität spricht daher einiges für den Grundsatz: „Wenn du willst, dass man dir verzeiht, dann sei auch selbst dazu bereit.“ Entscheidend ist aus meiner Sicht jedoch: Wenn wir verzeihen, geben wir dem anderen zu verstehen, dass wir in ihm den ganzen Menschen sehen und nicht nur den Schuldigen, ihn nicht auf einzelne Taten reduzieren. Für das Verzeihen spricht also nicht allein, dass der andere auch nur ein Mensch ist, sondern dass er trotz allem, was er getan hat, immerhin ein Mensch ist."

Woher ich das weiß:Recherche

Free23 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 14:55

Wenn's deine Tochter wäre, die es getroffen hätte,würdest du das gleiche schreiben?

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Also ich war als Kind meinen Eltern ausgesetzt. Das hat gereicht für ein ganzes Leben. Mir tut niemand was an und wenn, dann würd ich das nie verzeihen!

Ich tret den in die Eier, ich ruf die Polizei. Ich mach alles was ich kann, aber verzeihen: Nein!

Ich tu auch niemanden was an!