Soll ich meiner Schwester zur Psychotherapie raten?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Nach Deiner Beschreibung scheint es mir durchaus sinnvoll zu sein, sie auf eine Psychotherapie anzusprechen. Diese bekommt man allerdings in der Regel nicht bei einem Psychiater (der ist eher für Medikamente zuständig), sondern bei einem (Kinder- und Jugendlichen)Psychotherapeuten.

Wenn sie mindestens 15 ist, kann sie selbstständig einen Termin machen, braucht aber wahrscheinlich etwas Geduld wegen der Wartezeiten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 30 Jahren Psychol. Psychotherapeut in eigener Praxis

 allerdings meint sie sie selbst entscheide, ob sie geht oder nicht. Und zwar dann wenn sie denkt, ihre Ängste reichen dafür.

Dann scheint es ja doch nicht so schlimm für sie zu sein. Wenn sie trotz all dem nicht Hilfe bekommen will, ist sie entweder stur oder hat Angst, dass Leute sie für verrückt halten. Ich würde ihr klar machen, dass man nicht verrückt ist, wenn man in Therapie geht! Es gibt ja etliche Gründe, warum man professionellere Hilfe in Betracht ziehen sollte. Zumal muss ja nicht jeder wissen, dass sie dort hin geht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Durch Ausbildung und großem Interesse

jojo11111111 
Beitragsersteller
 16.10.2020, 14:12

sie denkt va. das man könnte sie dort nicht ernst nehmen, weil es vllt Banal erscheint.

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Abba80  16.10.2020, 14:14
@jojo11111111

Ich habe manchmal kleine, richtig kleine Probleme und meine Therapeutin nimmt diese extrem ernst, weil sie Teil meines großes Problemes sind. Deine Schwester muss sowieso ca 3-12 Monate auf einen Termin warten, es sei denn sie bezahlt es aus eigener Tasche, so mache ich es, um fast jede Woche einen Termin zu bekommen. Ich bezahle 60 € pro Sitzung. Stolzer Preis, aber schon nach 3 Sitzungen kenne ich mich jetzt schon besser, als je zuvor!

Deine Schwester soll es mal so sehen: Nicht viel reden, weinen, "weggetreten sein" sind an sich keine total schlimmen Symptome, aber diese Symptome sind Teil einer größeren Sache und deshalb sehr relevant. So z.B. könnte sie Depressionen haben.

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jojo11111111 
Beitragsersteller
 16.10.2020, 14:21
@Abba80

Ok danke! Ich schau dann mal wie ich sie zu einem Termin überreden kann. eine kleine Frage noch muss man den Leuten am Telefon bzw. an der Theke sagen was man für Beschwerden hat oder reicht es wenn man nur ein Termin will?

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Abba80  16.10.2020, 14:24
@jojo11111111

Man muss da gar nix sagen! :) Das geht nur euch bzw deine Schwester und den Arzt was an. Es kann mal sein, dass sie fragen, sagt dann einfach "Wir vermuten Depressionen" o.Ä. aber im Regelfall wird das nicht gefragt, da man selbst ja keine Diagnose stellen kann. Ruft einfach an und fragt nach einem Termin :)

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jojo11111111 
Beitragsersteller
 16.10.2020, 14:27
@Abba80

Ok Danke! das hilft sehr! Dann kann ich ihr schon mal eine große Angst wegnehmen.

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Abba80  16.10.2020, 14:29
@jojo11111111

Ich drücke euch die Daumen, dass es bald besser wird! Es ist schön von dir, dass du dir solche Sorgen machst! :)

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Der direkte Schritt zum Psychiater ist für sie noch zu gross. Vielleicht könntest du sie motivieren, sich beim Hausarzt für eine Besprechung anzumelden. Dann kann sie immer noch selber entscheiden, ob sie mit ihrem Leidensdruck und ihren Ängsten allein zurechtkommt.

Meine Schwester scheint starke sozial Ängste zu haben,  allerdings erst seit 3-4 Jahren 

was heißt hier "erst"?!

selbstverständlich sollte sie dringend professionelle Hilfe in Anspruch nehmen!

je länger eine psychische Störung unbehandelt bleibt, desto schlechter lässt sie sich behandeln

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich mag es wissenschaftlich fundiert. 📋

jojo11111111 
Beitragsersteller
 16.10.2020, 16:59

Naja Auffällig wurde sie für mich und andere halt vor 4 Jahren

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Liebello  16.10.2020, 17:01
@jojo11111111

schon ein Jahr wäre bereits eine lange Zeit

also vier Jahre ist schon wirklich sehr lange (möglicherweise hat es ja auch schon vor 5 Jahen bei ihr angefangen)

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