Eltern akzeptieren Psychotherapie überhaupt nicht?
Servus ihr lieben,
bin m/17 und bin aus Bayern. Komme jetzt in die 12. und mach nächstes Jahr Abi, zumindest theoretisch.
Hab allerdings mit sehr starken Panikattacken und Angst vor den Prüfungen zu kämpfen, war schon immer so, aber meine Eltern waren nie der Meinung, dass ich Hilfe brauch. Ich hab auch noch andere Ängste, die sie leider net so ganz verstehen. /:
War bei einigen Therapeuten zum Erstgespräch, ich hab jetzt einen Platz bei einer Therapeutin sicher.
Sie meinte, dass man auch eine Befreiung von Vorträgen für mich machen könnte, weil ich es im Moment nicht mehr schaffe vor Leuten zu reden und mir damit meine Noten noch schlechter machen.
Leider wollen meine Eltern das alles nicht, sie weigern sich auch die Dokumente für die Therapeutin zu unterschreiben.
(Muss ich nächste Woche mitbringen.)
Sie wollen auch nicht mit ihr reden, wollen keins ihrer Angebote akzeptieren und meinen, ich brauch keine Befreiung von den Vorträgen.
Ich kann die Behandlung auch ohne meine Eltern machen, aber mich macht es irgendwie traurig, ich meine, wie läuft das dann, eigentlich redet die Therapeutin doch hin und wieder mit den Eltern? Steht so im Internet...
Habt ihr vielleicht einige Erfahrungen? Hatte beim Erstgespräch zu viel Bammel, zu fragen.
(P.s. Ich bin nächstes Jahr 18 und möchte dann sowieso ausziehen, bitte keine Ratschläge mit dem Jugendamt...)
Meine Krankenkassenkarte hab ich, aber ich finde es schade, dass ich das so hinter ihrem Rücken tun muss...
7 Antworten
Natürlich ist es schade und traurig, wenn Deine Eltern Deinen Therapiewunsch nicht verstehen. Aber vielleicht ist es an der Zeit, Dich allmählich selbstständig zu machen und unabhängiger von ihnen.
Vielleicht kannst Du ihnen vorschlagen, einmal zur Therapeutin mitzukommen (wenn diese einverstanden ist), dann hören sie das nochmal von ihr und nehmen das ernster als jetzt.
Mich wundert, dass Deine Eltern da etwas für Dich unterschreiben sollen, denn Du kannst mit 17 selbst und ohne ihre Einwilligung eine Psychotherapie machen.
Vielen Dank für die Antwort, ich habe so einen Vertrag bekommen und sie müssen theoretisch nicht unterschreiben, ich hätte es mir aber gewünscht, weil es mir wichtig gewesen wäre, dass sie die Unterlagen auch mal gesehen haben.
Das hätte ich oben im Text besser erklären sollen.
Ich würde da keine Energie reinstecken, wenn sie so verbohrt sind. Du brauchst die Energie jetzt für dich selber. Zieh es alleine durch und wenn du 18 bist muss auch niemand mehr irgendwas ausfüllen.
Der Therapeutin kannst du es so sagen wie es ist, dass sie sich weigern, dass du Hilfe bekommst. Wenn es dann wirklich erstmal so sein sollte, das es nicht weitergeht, dann musst du deinen 18. Geburtstag abwarten.
Hallo junger Mann
Je früher du dich in Therapie begibst, desto grösser ist deine Chance, dass du deine Ängste überwinden kannst. Durch vertrauensvolle Mitarbeit wirst du deinem Ziel näherkommen.
Ich befürchte, dass deine Eltern ein völlig falsches, veraltetes Bild einer Psychotherapie im Kopf haben. Du hast einen Therapieplatz gefunden, obwohl diese zurzeit sehr rar sind. Sowohl deine private als auch deine berufliche Zukunft hängen davon ab.
Steh zu dir und deiner Entscheidung. Du musst die Therapie nicht hinter dem Rücken deiner Eltern machen.
Ich wünsche dir Mut und Zuversicht. Lass' dich selber nicht im Stich.
Wenn du das Gefühl hast, dass dir die Therapeutin hilft, dann zieh diese Therapie durch.
Es ist zwar traurig, dass deine Eltern da kein Einsehen haben, aber vielleicht kannst du nochmals mit ihnen reden. Was haben sie denn für Vorschläge zur Hilfe? Wenn sie meinen, du sollst einfach deine Schule durchziehen, dann bringen Gespräche wohl nichts.
deine Eltern verstehen nicht wo dein Problem ist. Also sie wissen das du Angst hast aber so was ist da noch …
dann zieh einfach dein Ding durch. Tu das, was gut für dich ist.
Einige Eltern tun sich da extrem schwer. Sie wollen sich nicht eingestehen müssen, dass sie vielleicht was falsch gemacht haben. Es könnte auch sein, dass sie dir nicht glauben und denken, dass du das als Ausrede nutzt.
Letztes und unwahrscheinlichstes Szenario ist, dass deine Eltern dämlich, konservativ und Wissenschaftsfeindlich sind.
Sie dachten halt immer, dass ich glücklich wäre, vielleicht haben sie es auch noch nicht "realisiert" und es ändert sich noch.
Ich kenne solche Reaktionen von ihnen gar nicht, eigentlich.
Dann ist es wohl Fall Zwei, sie können sich nicht vorstellen, dass es dir nicht so gut geht. Sie haben doch alles perfekt gemacht.
Meine Eltern sagen, dass ich mich nur "reinsteigere", die Therapeutin sagt das Gegenteil, aber meine Eltern "juckt nicht", was sie sagt.
Meine Eltern haben eigentlich keine Vorschläge...