Soll die Erbschaftsteuer durch eine Vermögensteuer ersetzt werden?
Der Staat benötigt mehr Einnahmen, damit er seine Aufgaben erfüllen kann. Ein ständiges Leben auf Pump belastet künftige Generationen, die Zinsen sind auch stark gestiegen.
Viele fordern daher höhere Erbschaftsteuern. Dabei ist die Erbschaftsteuer in der jetzigen Form absolut ungerecht. Unternehmen werden bevorzugt. Zudem können sich - zumindest wenn nichts verschenkt, sondern vererbt wird - die Steuerzahler nur schlecht auf die nötige Zahlung vorbereiten.
Wäre da eine Vermögensteuer nicht besser? Die Steuersätze wären niedriger und die Steuer kann in der Regel aus dem laufenden Einkommen bezahlt werden. Zudem fällt die Steuer regelmäßig an, so dass man gut planen kann. Das Aufkommen ist zudem regelmäßiger. Zugegeben, man muss das vorhandene Vermögen regelmäßig neu bewerten. Aber es ergibt sich eine Notwendigkeit mehr, Verschonungsregeln für Unternehmen zu finden, weil ein Substanzverlust für eine Erbschaftsteuer von z.B. 30 % den Fortbestand des Unternehmens gefährden würde.
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4 Antworten
Sowohl die Erbschaftssteuer als auch die Vermögenssteuer kranken daran, dass ihr abstrakte Werte zugrunde gelegt werden.
Es ist ein riesiger Unterschied, ob ich ein Mehrfamilienhaus mit einem Wert von 3 Millionen Euro erbe oder ein Aktienpaket im gleichen Wert. Mit der Immobilie übernehme ich auch Verantwortung und Sorge, auch beispielsweise für die Mieter, die dort wohnen.
Wer für ein Mehrfamilienhaus eine erbschaftssteuer von einer halben Million abdrücken muss, wird oft gezwungen sein, das Haus zu verkaufen, um die Steuer bezahlen zu können. Die Folge: Das Haus geht - gerade in Städten - an Investoren, denen die Mieter völlig schnuppe sind., und aus familiären Mietverhältnissen können heuschreckenartige werden. Ein Aktienpaket hingegen muss ich nur zum Teil veräußern und den Rest kann ich behalten.
Auch die Übernahme eines Betriebs der Eltern oder eines Onkels oder einer Schwiegertante führt zu Sonderbelastungen in erheblicher Höhe, je nach Buchwert des Betriebs.
Eine Vermögensteuer wäre da für den Staat eine stetige, aber für die Betroffenen nicht ruinöse Einkommensquelle.
Leider aber haben die richtig großen Vermögen die Eigenart, sich sehr schnell zu verflüchtigen: auf die Jungferninseln oder in sonstige Steuerparadiese, so dass unser Staat wieder mehr oder weniger leer ausgeht.
In allen Fällen muss eine maßvolle Lösung gefunden werden, die auch mit dem Grundgesetz (Schutz von Eigentum und Erbrecht) vereinbar ist. Wie dazu natürlich die Meinung der FDP sein wird, kann man sich schon ausmalen.
Klaus Schwab (Gründer des Weltwirtschaftforums) hatte einmal die Idee, die Vermögenssteuer einzuführen und dafür die Gewerbesteuer für kleine Unternehmen abzuschaffen.
Auf diese Weise verhindert man dass Superreiche entgegen dem Gemeinwohl irgendwo ihr Geld liegen lassen während man die Startup Szene fördert.
Oder der Staat überdenkt seine Ausgaben
Wie wäre es unser Steuersystem dahingehend zu Ändern das Multinational Unternehmen welche in Deutschland Milliarden an Umsatz generieren dazu verpflichtet werden hier in Deutschland auch dementsprechend Steuer Zahlen zu müssen.
Aber dann müsste er ja selbst was machen, anstatt bequemer Anderen was wegzunehmen...?