Sinn und Zweck der Gleichnisse Mk 4,10-12?

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Die religiöse Sprache des Geistes können nur die verstehen, die schon tief in die jeweilige Religion eingetaucht sind.

Jesus erklärt seinen Jüngern, wie schwer es ist, den Einstieg in seine Lehre zu finden.

Normale Menschen, die von Religion nie etwas gehört haben, haben zwar Ohren, hören aber doch nichts, weil sie nichts verstehen. Sie haben Augen und können doch nichts erkennen.

Sie verhalten sich so, damit sie nichts an sich ändern müssen und verhindern mit dem Verhalten sogar, dass ihnen ihre Sünden vergeben werden können, was eine schwer durchzustehende Veränderung wäre.

Einerseits um Prophezeiungen zu erfüllen. Wenn du den Bericht aus Matthäus liest, kannst du das besser erkennen.

Und die Jünger traten hinzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben; denn wer hat, dem wird gegeben und überreichlich gewährt werden; wer aber nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden. Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch verstehen; und es wird an ihnen die Weissagung Jesajas erfüllt, die lautet: "Mit Gehör werdet ihr hören und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und doch nicht wahrnehmen; denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile."
(Matthäus 13,10-15, Hervorhebung von mir)

Etwas später wird genau dieser Gedanke wiederholt.

Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksmengen, und ohne Gleichnis redete er nichts zu ihnen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist, der spricht: "Ich werde meinen Mund öffnen in Gleichnissen; ich werde aussprechen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war."
(Matthäus 13,34-35, Hervorhebung von mir. Vgl. Psalm 78,2)

Seinen Jüngern erklärte er aber alles besonders (Vgl. Markus 4,33-34), da es ihnen gegeben war die Geheimnisse zu verstehen (Matthäus 13,11). Jesus preist sie dafür Glückselig.

Glückselig aber eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören; denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschaut, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. (Matthäus 13,16-17).

Ein Beispiel für solch einen Propheten ist Daniel.

Und ich hörte es, aber ich verstand es nicht; und ich sagte: Mein Herr, was wird der Ausgang davon sein? Und er sagte: Geh hin, Daniel! Denn die Worte sollen geheimgehalten und versiegelt sein bis zur Zeit des Endes. (Daniel 12:8,9; Hervorhebung von mir.)

Der Prophet Daniel gilt sicherlich als einer der größten Propheten des Alten Testaments. Ihm wurde bereits viel Verständnis zuteil (Daniel 10:14). Er wurde als ein vielgeliebter Mann vom Engel bezeichnet (Daniel 10:11,18) und doch verstand Daniel die Worte nicht, die zu ihm gesprochen wurden. So war es auch von Gott vorgesehen, die Worte sollten geheim bleiben. Erst in der Zeit des Endes sollte das Geheimnis Gottes gelüftet werden.

Gott hatte es also in seinem ewigen Ratschluss für gut befunden, erst zur Zeit des Endes diese Geheimnisse zu offenbaren.

Zum Abschluss sei noch ein Wort des Apostel Paulus zitiert, welches helfen mag zu verstehen, warum das Geheimnis Gottes verborgen bleiben musste:

Wir reden aber Weisheit unter den Vollkommenen, jedoch nicht Weisheit dieses Zeitalters, auch nicht der Fürsten dieses Zeitalters, die zunichte werden, sondern wir reden Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott vorherbestimmt hat, vor den Zeitaltern, zu unserer Herrlichkeit. Keiner von den Fürsten dieses Zeitalters hat sie erkannt – denn wenn sie sie erkannt hätten, so würden sie wohl den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt haben-, sondern wie geschrieben steht: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“ Uns aber hat Gott es offenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. (1. Korinther 2:6-10; Hervorhebung von mir.)

Ich verstehe es als einmal Gericht Gottes und einmal Gottes Plan.

Gericht für die Juden, dass sie ihren eigenen Messias nicht erkennen, siehe Jes 6,9-10. So sollten sie ihn nicht annehmen als Messias/König. Das war ja auch garnicht Gottes Plan für Jesus. Sondern er sollte für die Menschheit sterben, sollte ans Kreuz gehen. Es ist ja nicht ein großer Unfall gewesen, sondern Gottes ewiger Plan. Jesus will an mehreren Stellen auch nicht, dass sie ihn zum König machen usw. Er hat das Reich Gottes eben einigen wenigen anvertraut, mit denen es eben dann nach seiner Auferstehung richtig losgehen sollte. Verstehst du wie ich meine?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Jesus ist gekommen um zuerst Gottes Volk anzubieten, ihn als Messias zu akzeptieren. Das haben sie nicht getan, sondern Gottes Volk hat - vertreten durch die religiösen Führer - Jesus als Messias abgelehnt (Siehe Mk 3,22 bzw. Mt 12 => Vorwurf, Dämonen mit dem Beelzebub auszutreiben = Lästerung wider den Heiligen Geist)

Vorher hat Jesus offen und klar verständlich gepredigt (wenig Gleichnisse zw wenn, dann gut verständliche Gleichnisse).
Vorher hat Jesus die Massen geheilt. Er fragte dabei nicht nach ihrerm Glauben. Seine Wunder und Predigten dienten als Zeichen und Werbung dafür, dass sie ihn als Messias annehmen.

Hinterher hat Jesus in Gleichnissen gesprochen (siehe Mk 4 und Mt13), so dass nicht mal seine Jünger verstanden, was er meinte. Daher erklärte er ihnen die Gleichnisse.
Hinterher hat Jesus nicht mehr die Massen geheilt, sondern nur noch einzelne Personen - und das nicht in der Öffentlichkeit sondern in privatem Rahmen. Er warb nicht mehr darum, vom Volk als Messias angenommen zu werden.
Hinterher fragte er im Zusammenhang einer Heilung oder eines Wunders nach dem Glauben der Betroffenen!

Sinn der Gleichnisse vom Himmelreich bzw Königreich ist zu erklären, was das Himmelreich ist. Es ist hier auf der Erde. Es ist die Masse der Menschen bzw. Gemeinschaften, die sich Christen nennen.

Dieses Reich ist von schlechter Saat durchdrungen. Das heißt, nicht alles, was sich Christ nennt, ist wirklich Christ aus Gottes Sicht!

Das Gleichnis vom Senfkorn ist dabei auch sehr interessant. Es wächst zu einem riesigen Baum. Das bedeutet, die Menschen, die sich Christen nennen, werden eine gigantisch große Menge. Eigentlich ist Senf eine kleine Pflanze - vielleicht ein paar Zentimeter größer als Raps. Wenn Senf zu einem großen Baum wächst, handelt es sich um ein praktisch übernatürliches Wachstum!
Der Nachteil an dem Baum ist, dass die Vögel darin nisten. Und aus der Erklärung Jesu wissen wir, dass in dem Gleichnis die Vögel Handlanger Satans sind! Das heißt: In dem großen Baum des Christentums nisten sich Vögel ein, also Irrlehrer, Handlanger Satans, die mit falschen Lehren oder mit Unfrieden, Hass, Neid, Gier etc Gottes guten Baum zerstören wollen!

Und ich finde, das erleben wir auch! Viele nennen sich Christen und sind es nicht aus Überzeugung, sie glauben nicht an Jesus. Sie halten all das Äußerliche vielleicht ein. Vielleicht gehen sie regelmäßig in den Gottesdienst oder beten oder singen hübsche Lieder oder oder oder....
Aber sie glauben nicht. Und Jesus sagte in Mt 7: Nicht alle, die zu mir sagen "Herr, Herr, ...."

Mt 7,21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.

Warum wohl?

Grund für dieses Verschließen der Erkenntnis ist der Unglaube der Menschen. Denen die Glauben - Jesu Jüngern - erklärt er die Gleichnisse.

Gott hat es durch die Schriften schon vorhersagen lassen durch Jesaja und andere Propheten. Aber diese Prophetien haben eine Ursache: Den Unglauben der Menschen.

Dass auch damals nicht "alle" berufen waren (Offb.20,4).

Die haben zwar das "Wort Gottes" gehört (Mk.13,10),

sind aber durch den Einfluss des "Gottes dieser Welt" (Joh.8,44; 2.Kor.11,14; Offb.12,9)

noch nicht in der Lage, Jesu zu glauben (Joh.14,6).

Er starb (Mt.1,21), um allen Menschen ihre Chance zum ewigen Leben zu geben (Offb.20,5).

Woher ich das weiß:Recherche