Sind Geringverdiener selber Schuld?
Gibt Leute die sagen Geringverdiener sind völlig selber Schuld. Hätten sie nur was vernünftiges gerlernt. Wie seht ihr das? Ist da was dran, dass die meisten Geringverdiener völlig selber Schuld und einfach nur Faul sind?
Gibt ja Leute die sagen Putzfrauen sind Taugenichtse und darum verdienen sie so wenig. Oder Müllmänner, oder andere Leute in "niedrigen" Berufe.
Solche Leute reden sehr abschätzig über "einfache" Berufe. Aber ist das zurecht? Sind die selber Schuld? Und Armut ist eine Wahl?
Ich muss sagen als ich jünger war hatte ich diese Einstellung auch. Als Teenager war ich sehr arrogant, und machte mich oft lustig über Putzfrauen etc.
Jetzt schäme ich mich dafür natürlich. Weil ich weiss, erstens ist nicht unbedingt jeder der Putzt arm (Wenn die Frau verheiratet ist) Zweitens jemand muss das ja auch machen. Deswegen sind die nicht weniger Wert.
Aber was ist der Grund warum in der Gesellschaft propagiert wird, dass solche Menschen nix wert sind?
4 Antworten
Aber was ist der Grund warum in der Gesellschaft propagiert wird, dass solche Menschen nix wert sind?
Niemand propagiert irgendwas in der Richtung. Menschen sind hierarchische Lebewesen und der eigene Erfolg und das eigene Wohlbefinden hängt maßgeblich davon ab wie weit oben man in dieser Rangordnung ist, auch wenn es die Wenigsten zu geben.
Finanzen sind aber nur ein Teil in diesem Kampf um gesellschaftliche Anerkennung. Andere werden auf intellektueller oder sozialer Ebene geführt. Der "Müllmann" verdient gar nicht so schlecht. Trotzdem ist der Job nicht anerkannt, da er eine schmutzige Arbeit ausführt.
Sind Geringverdiener selber Schuld?
Du bist immer irgendwo Opfer deiner Umstände und irgendwo dein eigener Glückes Schmied. Wenn du einen IQ von 80 hast und unter Konzentrationsstörungen leidest, ist es wahrscheinlich nicht deine Schuld, dass du nur einfache Arbeiten ausführen kannst.
Meiner Meinung nach ist es aber durchaus möglich gutes Geld zu verdienen, wenn man einen einigermaßen geraden Lebensweg hat. Ganz viele sind auch einfach nicht bereit über den eigenen Schatten zu springen, nicht fleißig genug oder legen schlicht keine Priorität aufs Geld verdienen.
Oft wird ein geringes Einkommen kräftig bejammert, der Wille etwas daran zu ändern ist aber auch nicht da. Ich arbeite in der Industrie und viele meiner Kollegen neigen zu diesem Verhalten. Selber betreibt man kein Vermögensaufbau, der Techniker ist zu "teuer", aber man kann sich das dritte Motorrad auf Pump leisten... Das frustriert schon wenn man so etwa sieht.
Ja, brauchst ja bloß schauen, wer die Geringverdiener sind, Schulabbrecher, Lernfaule aber auch Lernbehinderte, chronisch Kranke.
Auch schlechte Schulverhältnisse in den verschieden armen Ländern sind bedeutend.
Das habe ich nicht gesagt. Kannst du schon meine ganzen Sätze lesen?
Fakt ist dass es Geringverdiener Jobs gibt weil sie Teil eines wachsenden Geschäftsmodells sind! Diese Jobs sind nicht von barmherzigen Arbeitgebern geschaffen worden damit "Minderleister" wenigstens etwas Geld verdienen können. Es ist vielmehr so dass diese Geschäftsmodelle nur existieren können weil man genügend Leute in diese Jobs pressen kann! Notfalls mit ungebremster Migration!
Dieses Mindset von vermeintlich Qualifizierten und Unqualifizierten soll uns nur von kritischem Denken ablenken! Und scheinbar funktioniert es!
Nein nicht unbedingt.
Sie könnten auch schlichtweg in einer schlechten Lebenssituation sein. Gibt unzählige Beispiele dafür.
Trotzdem sollte der Faktor das sie "Geringverdiener" sind nicht zwingend rechtfertigen das sie eine besondere Behandlung bekommen.
Also alle faul?