Sind Dax Vorstände kompetenter als Bundesminister?
Also wie werden die ausgewählt werden da wirklich nur Leute genommen die sehr lange Erfahrung haben und wirklich extrem gut sind im Gegensatz zur Politik oder ist es das gleiche Verfahren
5 Antworten
Sind Dax Vorstände kompetenter als Bundesminister?
Nein, weshalb sollten sie? DAX-Vorstände werden nicht vorrangig für ihre Kompetenz ausgewählt, sondern für ihre soziale Stellung. Damit gehen Privilegien, politische Ansichten und Entscheidungen einher. Während ein klassischer Aufsteiger deutlich mehr Sozialbewusstsein besitzt, hat ein Ober-Schichtler kein schlechtes Gewissen, wenn er Mitarbeiter/Arbeiter Zwecks der Profitmaximierung arbeitslos macht.
Deshalb werden Aufsteiger auch selten in solche Wirtschaftskreise aufgenommen, auch wenn die Qualifikationen die Selben sind. Gleiches gilt für Frauen. Eliten bleiben eben gerne unter ihres Gleichen.
In der Politik ist Kompetenz wichtiger. Mit Kompetenz sind Verbindungen gemeint, die man während seiner politischen Laufbahn so erwirbt. Diese Kontakte werden dann mit der Wirtschaftselite geteilt und für den Politiker springt häufig eine gute Position in einem Konzern-Aufsichtsrat nach seiner Regierungszeit raus.
Dax-Vorstände haben nur den Profit ihres Unternehmens im Blick - auf kurze bis lange Sicht. Dazu ist ihnen jedes Mittel nach Kosten-/Nutzen-Abwägung recht.
Ein Bundesminister hat im Vergleich dazu eine viel komplexere Aufgabe, muss oft vermitteln, ausgleichen und sich bei seiner Partei und beim Finanzminister durchsetzen. Und natürlich muss er um Zustimmung für seine Ziele in der Bevölkerung werben. Sonst wird er von seiner Partei bei der nächsten Wahl wohl nicht mehr aufgestellt
Genau das ist Sinn und Zweck eines Vorstandes. Eine Firma ist schon von Gesetz wegen zu Profit verpflichtet.
Das mag aus sozialen Gesichtspunkten erst mal nicht so richtig nett zu sein. Aber wenn du einen Arbeiter der Firma vor die Wahl stellst "Hey, wir planen dieses Jahr nett zu sein, weniger für unsere Produkte zu verlangen und kürzen dafür halt die Gehälter...." .....
Lange Erfahrung nicht unbedingt aber gute Wirtschaftskompetenz. Es würde keinen Sinn sonst für das Unternehmen machen.
Das kann man vielleicht nicht verallgemeinern.
Aber schau einfach wie du Minister (oder jedes andere politische Amt) wirst.
Da ist nichts mit neuen Ideen gefragt, weil da damit bei den anderen Parteikollegen aneckst. Also schön auf Linie bleiben, sich anbiedern, möglichst stromlienienförmig.
Wenn ich mir manche der Politiker anschaue, dann habe ich keine Ahung, was die von der Materie verstehen.
Nein. Es spielen vor allem Geburt und Netzwerk bzw Beziehungen eine grosse Rolle. Daher sitzen in den Vorständen viele Versager und auch Kriminelle, allerdings wird letzteres vertuscht. Wenn die mal im System drin sind, dann kann denen nichts mehr passieren. Bei Versagen werden die einfach getauscht und verschoben.
Ich möchte hier auf den Soziologen und Elitenforscher Michael Hartmann verweisen.
Wer seine wissenschaftlichen Arbeiten nicht lesen möchte, kann sich auch sein Jung und Naiv-Interview angucken.
LG