Sind alle Steuerketten “problematisch” oder nur die von VOLKSWAGEN?
5 Antworten
Ist sollte doch mittlerweile überall bekannt sein, das VW Mist verbaut hat und deren Steuerketten Schrott sind!
Die Dinger sind denen Reihenweise gerissen oder haben sich gelängt und sind übergesprungen, bei einem Modell von 2009 wurden genau diese billigen Steuerketten verbaut, am schlimmsten traf es aber die 1.4 TSI Motoren
Sind alle Steuerketten “problematisch” oder nur die von VOLKSWAGEN?
Steuerketten sind dann kurzlebig(er), wenn sie zu schwach ausgelegt sind. Bei allen Europäern wird dies bei aktuellen Motoren so gemacht, beim einen extremer, beim anderen weniger extrem. Beispielsweise hat man früher üblicherweise Duplexrollenketten genutzt, diese Teile waren teilweise 40 mm breit, und schier unendlich haltbar. Ein Mercedes C180 W202 hat ein solches Teil, das werksseitige Wechselintervall von 500.000 km ist wohl eher von symbolischer Natur, weil solche Fahrzeuge eher selten so lange gefahren werden. Heißt: Diese Steuerkette kann man vergessen, in dem Sinne, als dass man sich darum keine Gedanken machen muss.
Heute gibt es immer Simplexrollenketten bis hinunter zu 13 mm Breite. Diese Bauteile haben quasi gar keine andere Möglichkeit, als sich zu längen. Irgendwann kommt dann der Spanner nicht mehr nach, und das Ding springt über, oder es kommt vorher schon eine Fehlermeldung, weil die Sensoren an KW und NW eine Diskrepanz feststellen. Natürlich sind nicht alle Motoren mit Simplexketten automatisch anfällig, auch hier gibt es verschiedene Breiten und Bauarten. Der BMW M52, 1994 konstuiert, hat auch nur eine Simplexrollenkette (eine etwas breitere halt), daher keinerlei Anfälligkeit. Japaner nutzen zum Beispiel eine andere Bauart, eine "Zahnkette". Bei dieser sind viel mehr Kettenglieder vorhanden, was sie stabiler macht.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Steuerketten im Vergleich zu Zahnriemen prinzipiell die bessere Alternative darstellen. Sie sind hitzeunempfindlich, bei guter Dimensionierung wartungsfrei, reißen außerdem im Gegensatz zum Gummiriemen nicht ohne Vorankündigung, rasseln lange vorher. Deswegen gibt es ab einer bestimmten Motorenklasse (aktuell R/V6) keine Zahnriemensteuerung mehr, zumindest im Pkw - Bereich nicht. Motorräder sind sowieso schon immer fast ausschließlich mit Steuerketten versehen, selbst die billigsten, und auch hier hört man kaum etwas von Schäden.
Ganz ehrlich stimme ich beim letzten Teil nicht zu.
Kein Problem, ich diskutiere liebend gern. ;)
Zahnriemen sind ruhiger, Billiger zu produzieren und nicht unbedingt schlechter. Ein Guter Zahnriemen hebt 150.000 Kilometer
Eine gute Steuerkette ist auch nicht lauter, hält über 500.000 km (siehe MB M111). Bleibt als Nachteil, wie erwähnt: Teuerer zu produzieren, passt somit nicht in die heutige Zeit, in welcher meist die geplante Obsolenzenz vorherrscht, da geb´ ich Dir recht.
...hat man einen Freiläufer, kann man den auch echt gut vergessen.
Wenn Du noch einen kennst in einem Neufahrzeug, nur zu. Ich kenne keinen mehr. Davon abgesehen: Meist reißen die Zahnriemen ja dann, wenn es gar nicht passt. Zum Beispiel nachts bei Regensturm und schlechter Sicht an einer Stelle, an welcher man nur schwer anhalten kann. Da vertraue ich doch lieber einer guten Steuerkette. ;)
Und logo, Stirnrad wäre natürlich der Königsweg - oder auch die gleichnamige Welle.
Eine gute Steuerkette ist auch nicht lauter, hält über 500.000 km (siehe MB M111)
Klar, eine gute Steuerkette hat was. Für eine gute Steuerkette zahlt man aber auch mal eben 300€, einen Zahnriemensatz bekommst du für 3 Geld fünzig hinterhergeworfen. Leider fangen viele Steuerketten recht früh an Geräusche zu machen. Bei den Baumaschinen, die ich meistens mache, ist aber Stirnrad der beste Weg, ich liebe das System. Klar, drehfreudig sind die Diesel dann nicht, müssen sie aber auch nicht sein. Ist halt völlig verschleißfrei und wirklich richtig schön wieder zusammenzubauen. Da bekommt man es eigentlich nicht hin die Steuerzeiten falsch einzustellen und die sind auch dank Schrägverzahnung heute echt leise geworden.
Wenn Du noch einen kennst in einem Neufahrzeug, nur zu.
Bei heutigen Verdichtungen unmöglich. Irgendwo bei 9:1 ist da wirklich Ende mit. Mein guter alter Sauger hat das aber, da hab ich keinen Stress. Da ich genug kenne, die damit über 200.000 fahren, hab ich da kein schlechtes Gewissen. Könnte auch daran liegen, dass der Motor längs eingebaut ist und der Fahrtwind da vorne den Zahnriemen besser kühlt als bei Quer eingebauten Motoren und die Materialermüdung hinausgezögert wird.
Meist reißen die Zahnriemen ja dann, wenn es gar nicht passt.
Das ist wirklich immer so. Meinen Keilriemen hat es mal zerlegt-natürlich der über Servo und WaPu läuft, beim Weg zum Geschäftsmeeting. Super auf der Autobahn bei 160. 300 Meter später-ich hab sofort ausgekuppelt und wollte nur noch auf den Parkplatz rollen, der 500 Meter entfernt war-schon war der Kühler geplatzt. Das geht schneller, als man denkt. Das waren vielleicht 20 Sekunden vom Zahnriemenriss bis zum geplatzten Kühler. Die Kühlwasseranzeige ist auch sofort ins Nirvana abgehauen, dass das so schnell geht, wusste ich bis dahin wirklich nicht. Aber sonst war zum Glück nichts, der Motor hat das Problemfrei überlebt, fährt bis heute und hat nicht mal den Kopf verzogen, zum Glück. Wenigstens war gutes Wetter und das Meeting nicht zu spät. Vielleicht haben die 35° Außentemperatur da gut mitgeholfen.
Und logo, Stirnrad wäre natürlich der Königsweg - oder auch die gleichnamige Welle.
Die letzte Königswelle in KFZ, die mir bekannt wäre, ist aber auch irgendwann aus den 60ern bei Porsche. Danach wäre mir keine mehr bekannt. Ist aber ein schönes System.
Wird bei meinem Passat CC 2009 auch ein Fehlermeldung davor kommen? Weil es rasselt schon und der Fachmann hat gesagt es muss getauscht werden. Mit eine Kette hat mein Wagen 150.000 hinter sich
Wahrscheinlich schon. Ob die Meldung kommt, bevor die Kette überspringt und dabei den Motor vernichtet, oder danach, ist von Motor zu Motor verschieden.
Grundsätzlixh sind Steuerketten für ein Autoleben gut. Also 300tkm mindestens.
Bei BMW und VW werden die aber auf Leasingzeit optimiert. Also nach ca. 3 Jahren oder 50tkm kriegst die ersten ernsten Probleme. Spart halt ein paar Euro in der Produktion.
Also wenn dein Auto nach 300.000 Kilometer auseinander fällt, würde ich es nicht kaufen. Das würde bedeuten, dass ich meinen nur noch 90.000 Kilometer fahren könnte. De Facto sieht der Zylinder von innen aus wie neu-die Hohnspuren sehen nach 210.000 Kilometer aus, als wären sie gestern reingemacht, ein bisschen Ruß Abgasseitig an den Ventilen. Lag an einer kaputten Lambda-Sone, dürfte inzwischen auch wieder freigebrannt sein. Der Motor hält mindestens nochmal 200.000 aus, ohne, dass ich da nochmal reinschaue. Vielleicht muss dann nochmal irgendein Billig-Teil wie die Zylinderkopfdichtung neu-die kostet aber auch Wahnsinnige 30€, wenn man die beim Zahnriemenwechsel mit macht ist das auch nur ne Stunde mehr-wenn überhaupt.
Eine vernünftige Steuerkette hebt mindestens 500.000 Kilometer nach Wechselintervall und mindestens nochmal so lange im realbetrieb. Wer die Kette vor einem 7-Stelligen Kilometerstand wechseln MUSS, hat schon einen Fehlkauf beim Auto gemacht.
Momentan hat VW immer noch massiv Probleme. BMW hatte in vergangenheit auch beschissene Steuerketten. Wie es heute ist nicht sicher. Andere haben weniger Probleme damit.
Bei weitem nicht. Der Ottomotor meines Mercedes C180, BJ 2000, hat eine Duplex-Steuerkette, deren Wechsel Daimler alle 500.000 km empfiehlt. Es ist nicht bekannt, dass die vorher irgendwelche größeren Probleme macht, was letzlich bedeutet, dass fast alle Fahrezuge dieses Typs nie in ihrem Autoleben einen Wechsel brauchen.
Ja, der hat den M111 mit Vierventiltechnik, verstellbarer Nockenwelle, Klopfregelung und Duplexsteuerkette. Dass der eine Ausglkeichswelle hätte, wäre mir allerdings neu.
Nur nebenbei: bei 150 auf der Autobahn verbraucht der auch nur (gemessene) 7,5 l
Ganz ehrlich stimme ich beim letzten Teil nicht zu.
Zahnriemen sind ruhiger, Billiger zu produzieren und nicht unbedingt schlechter. Ein Guter Zahnriemen hebt 150.000 Kilometer, hat man einen Freiläufer, kann man den auch echt gut vergessen. Ich werde meinen jedenfalls nicht mehr wechseln, bis er reißt.
Steuerkette ist irgendwie so n halbherziger Stirnradantrieb. Ist anfälliger als Stirnrad, macht ebenfalls Geräusche (Wenn auch nicht so extrem) und ist meistens schweineteuer wenn man sie austauscht. Nicht, weil es komplizierter ist, als beim Zahnriemen, sondern weil die Hersteller es einen denken lassen, dass die Steuerkette so viel schlimmer ist beim Austausch.
Es liegt ehrlich gesagt auch am Motor. Bei den Dieseln würde ich immer auf Stirnrad setzen, bei Sportlichen Fahrzeugen mit schnell hochdrehenden Motoren auf den Zahnriemen. Für das 08/15 Auto tuts wohl eine gute Steuerkette.