schmächtiger Körperbau?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Die schlauste Selbstverteidigungsmethode ist ein adäquates Risiko-Management. Dazu zählen die Sozialkontakte und Anlässe, die man besucht und wie man sich dort verhält. Die Planung des Heimwegs - mit oder ohne Begleitung, ÖV oder Auto, nimmt man den kürzesten Weg oder doch lieber einen kleinen Umweg in Kauf - zählt ebenso dazu, wie der Konsum von Alkohol bei sich und bei seinen Kumpels.

Erst wenn das alles nicht geklappt hat, können überhaupt Handgreiflichkeiten auftreten.

Da du dich als schmächtig bezeichnest, schliesse ich, dass du Handgreiflichkeiten mit grösseren lieber aus dem Weg gehen möchtest. Du möchtest auch nicht Schlagen, aus welchen Gründen auch immer. Schläge sind das, was der böse Bube anwendet. Man möchte sich oft nicht derselben Methoden bedienen.

Also müssen Strategien her, die für Personen geringerer Grösse und schwächerem Körperbau geeignet sind. Dazu sind Disziplinen ideal, die auf Flinkheit, Beweglichkeit und Körperkontrolle setzen, statt auf Masse, Kraft und Gewalt.

In dieser Hinsicht kann ich dir Aikido nahelegen. Die Strategie im Aikido basiert darauf, dass man einen Angriff nicht verhindert (kann man sowieso nicht), sondern diesen lenkt, sobald er stattfindet. Man muss vorausdenken und dazu ist Geschick und Beweglichkeit gefragt und grosse Körperkontrolle. Das Momentum des Lenkens eines Angriffs ist äusserst schwierig und erfordert viel, viel Übung. Aber beherrscht man das, hat man die Situation ziemlich im Griff.

Gegenmassnahmen können auf verschiedenste Art und Weise angewandt werden. Die 'härteste' Form nennt sich "shin ken waza" - "die Techniken des himmlischen Schwertes" und wurde auf den japanischen Schlachtfeldern des Mittelalters optimiert. Sie funktionieren.

Aber für Personen, die Gewalt gänzlich ablehnen, ist Aikido ideal! Es gibt ein sehr, sehr breites Spektrum von Gegenmassnahmen, die komplett ohne Gewalt und ohne Kraftaufwand von Statten gehen, weil sie die Angriffs-Dynamik verwenden. Das bedeutet eben im Endeffekt: Man lässt einen Angriff zu, übernimmt aber im günstigsten Moment die Führung über die Bewegungen des Angreifers.

Und ich kann getrost sagen, es befinden sich taktische Umsetzungen darunter, die überraschend und äusserst, äusserst wirkungsvoll sein können - eben vorausgesetzt, man widmet sich der Disziplin mit der gebührenden Aufmerksamkeit und zeitlichem Engagement.

Geh es dir anschauen und achte auch darauf, welche Stimmung im Training herrscht: Ob die Leute Spass haben oder ob sie verbissen üben. Ob die Dinge locker aussehen, oder ob sie sich kraftvoll durchzusetzen versuchen. Wo Kraft herrscht, gewinnt immer derjenige, der mehr Kraft aufbringt.

Also wenn es locker zu und her geht und aussieht, als ob alles von selber geht, dann steckt Aikido drin!

Kannst Dir auch ein paar Videos reinziehen.

https://www.youtube.com/results?search_query=aikido+tissier+bercy

Viel Spass!


oopexpert  01.10.2021, 15:13

"In dieser Hinsicht kann ich dir Aikido nahelegen. "

Nicht dein ernst oder? Da kann man sich gleich einsargen lassen.

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Jeshua30 
Beitragsersteller
 04.10.2021, 15:08
@oopexpert

Kommt auf dem kämpfer an. Wie gut er aikido tatsächlich anwenden kann.

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Muskeln wirst du beim Kampfsport dann schon aufbauen...

Welcher Kampfsport empfiehlt sich

Vielleicht einer, bei dem es mehr auf Technik ankommt. Z.B Ringen. Mit Technik lässt sich Kraft ausgleichen.

Ich hab schon mit Ringen gegen deutlich Kräftigere gewonnen.

Nebenbei ist Ringen auch gut zur Selbstverteidigung...(bei Bedarf ergänzt mit einigen Block/-Schlag/- und Kicktechniken aus anderen Kampfsportarten)

Ich bin zwar etwas spät dran aber da du bisher kaum sinnvolle Antworten b ekommen hast gebe ich hier mal noch meinen Senf dazu.

zwei Dinge vorab:

  1. Jede Art von Kampfsport ist besser als keiner. Dennoch unterscheiden sich die einzelnen Kampfformen erheblich. Verzichte zu Selbstverteidigungszwecken auf Stile die zu stark reglementiert sind. Boxen und Judo sind beispielweise tolle Kampfkünste wenn du sie als Ergänzung oder Wettkampfsport trainierst, sind aber zu selbstverteidigungszwecken zu weit von einem regellosen Kampf entfernt um wirklich effektiv zu sein. Stile wie Tai Chi oder Aikido (auch wenn der Antworter bereits den Stern bekommen hat, lass dich bitte nicht täuschen) sind als Gesundheitsübungen/Meditationstechniken sinnvoll, für einen realistischen Kampf aber vollkommen ungeeignet. Ich sag es nicht gerne aber es ist die Wahrheit. Aikido funktioniert NICHT zur Selbstverteidigung.
  2. Eine echte Selbstverteidigungssituation hat eine enorme starke affektive Komponente. Das heißt das jemand der das Gefühl eines Kampfes nicht kennt, auch nicht in der Lage ist seine Techniken anzuwenden. Ich rate daher unbedingt zu einem Kampfsport in dem Wettkämpfe durchgeführt werden, einfach weil das Gefühl eines Wettkampfes einen viel eher auf einen realen Kampf vorbereitet als Sparring innerhalb des Clubs. Deshalb sind Systeme wie Krav Maga gut zur Ergänzung um Techniken zu trainieren die es im Wettkampfsport nicht gibt. Aber Krav Mage alleine reicht nicht, wenn du nicht irgendeine Art von Kampferfahrung hast.

Nachdem ich das jetzt losgeworden bin: Wenn du nicht viel Körpermasse hast, musst du die die du hast so optimal wie möglich einsetzen, das heißt du musst lernen die harten Teile deines Körpers (Knöchel, Ellbogen, Schienbeine) optimal einzusetzen. Stile wie Muay Thai eignen sich dafür besonders gut, haben aber den Nachteil das die Kämpfer sehr anfällig für Grifftechniken, Ringen, Würfe etc. sind. Ich würde dir zu einer Kombination aus Muay Thai und MMA raten. Wenn du das intensiv machst, und dich außerdem mit SV Techniken befasst (am besten so realistisch wie möglich trainieren) solltest du mit den weitaus meisten Agressoren fertig werden.

Was unterscheidet mich von jedem X-Beliebigen GF-Nutzer der halbgaren Blödsinn schreibt?

Ich betreibe seit meinem 5. Lebensjahr Kampfsport, habe Jahrzehnte der Erfahrung in vielen Nationalen und internationalen Wettkämpfen im Judo und Sambo Combat system

https://youtu.be/m4_AEhV0Ayw

Ich wurde in meinem Leben bisher zwei mal ernsthaft angegriffen, einmal davon mit einem Messer und habe eine "Angreifer geht mit gebrochenen Knochen nach Hause -Quote" von 100%.
Viele Grüße und viel Erfolg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wettkampfsportler seit 6. Lebensjahr

Jeshua30 
Beitragsersteller
 04.10.2021, 17:23

Klingt gut. Die Kombinstion gibt meine Schule such her. Wir machen MMA, Krav Maga und Thaiboxen.

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RagingDemon  04.10.2021, 22:51
@Jeshua30

Ich weiß nicht wie viel Freizeit du hast, aber irgendwann wirst du deinen zeitlichen Rahmen sprengen wenn du überall hingehst. Würde dir raten dich zuerst auf Muay Thai zu konzentrieren.

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Das ist ganz egal. Durch den Kampfsport trainierst du sowieso deinen Körper und baust Muskeln auf. Und im Übrigen gibt es auch Gewichtsklassen.


Jeshua30 
Beitragsersteller
 15.11.2018, 17:10

Auf der Straße gibt es keine Gewichtsklassen. Da kommt ein Hulk auf mich halbe Portion zu. ^^

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Willow222  16.11.2018, 15:57
@Jeshua30

Wir sind nicht in Compton, dass du dich hier auf der Straße auf den Tod schlagen musst. Mach eine Kombination aus Boxen und Ringen und du bist gut abgesichert. Kraftsport kann auch nicht schaden. Alleine deine Herangehensweise, dich schon mit deiner schmächtigen Statur abzufinden, ist das Problem. Dann gehst du halt trainieren und stählst auch deinen Körper neben dem Kampftraining.

Im Übrigen: Das wichtigste im Kampf ist die Mentalität. Ich habe 1,60 Kampfzwerge gesehen die 100kg Bodybuilder und mehrere Personen in die Flucht geschlagen haben.

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Krav Maga ist effektiv und effizient.


Jeshua30 
Beitragsersteller
 01.10.2021, 15:15

Krav Maga mache ich sogar.

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oopexpert  01.10.2021, 15:29
@Jeshua30

Krav Maga ist genau dafür da sich seiner Haut zu erwehren. Gegen einen oder gegen mehrere.

Aikido kannst du komplett knicken. Das funktioniert in sportlichen Auseinandersetzungen schon gar nicht. Damit ist es per se für Selbstverteidigung ungeeignet. Das liegt einfach daran, dass diese Kampfkunst auf die Kooperation des Uke angewiesen ist und es kein Konzept gegen mentalen oder physischen Widerstand gibt.

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