Rottweiler Erfahrung?
Hallo ich habe vor mir im nächsten Sommer einen Rottweiler zu kaufen.Ich habe Erfahrung gesammelt damals mit dem rotti meines Onkels (vom 6. bis zum 10. Lebensjahr).Mittlerweile bin ich 17 und lese mir oft Artikel bzw. Beiträge durch oder schaue mir Informationsvideos an.
Da stellt sich die frage bin ich geeignet für diese rasse oder hat jemand schon Erfahrung mit einem Rottweiler selber von euch gesammelt und wäre daran interessiert mit mir über das Thema zu schreiben
ich hätte mit dem Hund 50qm für uns alleine und einen großen Garten. Finanzielle Probleme sollten nicht auftreten.
Ich bedanke mich schon mal sehr herzlich im Voraus:)
ps ich plane eine Welpe zu kaufen
Mit freundlichen Grüßen Emir
7 Antworten
Okay, weißt du auch wirklich wofür die gezüchtet wurden und vor allem, was die daher mitbringen?
Ein Rottweiler ist der Inbegriff in Sachen Sturrheit und Beharrlichkeit. Immerhin mussten die sich Bullen in den Weg stellen und in die Metzgerhallen treiben. Du kommst da nur weiter, in dem du noch sturer und beharrlicher bist, als der Hund, und das, glaube es mir, kann einen an den Rand des Wahnsinns treiben. Du brauchst also mehr als alles andere sehr strapazierfähige Nerven, sowieso wenn du einen Welpen willst, der ja auch mal in die Pubertät kommt, wo nochmal mehr getestet und hinterfragt wird als eh schon.
Dann bringen die auch ausgeprägten Schutztrieb mit. Weißt du wie man damit umgeht und in die richtigen Bahnen lenkt?
So ein Hund will arbeiten. Nur bloße Spaziergänge, egal wie lange, sind für die die Langeweile des Todes. Wie willst/kannst du den Hund also beschäftigen? Bei Rottweiler bietet sich z.B. Obedience sehr an, aber auch Fährten legen, etc. Eher weniger geeignet ist Agility, wegen der Masse der Hunde und deren Gelenke.
Du musst auch bedenken, das man Welpen/Junghunde nicht eine Minute alleine lassen kann, bis sie 6 Monate alt sind. Erst dann wird in sehr kleinen, Minutenschritten das alleine bleiben trainiert. Wer ist also für den Hund da, wenn du in der Schule bist? Auch kann es dann gut sein, das der Hund dich nicht als Bezugsperson sieht, sondern wer auch immer die meiste Zeit bei ihm ist.
Dem Hund ist deine Wohnungsgröße und der Garten vollkommen Schnuppe. Im Haus wird geruht/gepennt. Hat der Hund also seinen Rückzugsort passt das so. Ein Garten ist nach spätestens 2 Tagen Stinklangweilig, Auslastung findet außerhalb statt.
Bei einem Welpen ist es auch wichtig, das er nicht zu schnell wächst, das geht sonst nämlich auf den Bewegungsapparat. Also kein Welpenfutter füttern, davon wachsen die zu schnell und auch nicht zu viel füttern. Das geht nämlich erstmal nicht in die Breite, sondern in die Höhe und das wiederum auf die Gelenke. Und kein Trockenfutter, das ist immer Müll. Entweder hochwertiges Nassfutter (kein Getreide, mindestens 70% Fleischanteil, kein künstlicher Dreck) oder, noch besser, barfen. Das geht schonmal ins Geld, meine verfrisst bei 39kg ca. 120€ im Monat bei Nassfutter, übers barfen informier ich mich grad noch besser um bald darauf umzusteigen.
Ein Rottweiler ist kein Zuckerschlecken, und dann wird man zusätzlich noch von (fast) allen immer beobachtet wie sonst was und es wird fast schon unerwünschtes Verhalten gesucht. Ja, kleines Beispiel: gestern war ich mit meiner Hündin in der Stadt, durch ein paar Läden geschlendert und bisschen geübt. Das kennt sie auch alles schon, machen wir immer wieder und macht sie vorbildlich. Nur gestern, in der Buchhandlung, da war dann eine „unschöne“ Situation. Hund, zuvor vorbildlich wie immer, erschreckt sich als ein Mann sehr plötzlich aufsteht und direkt neben uns steht. Hund geht ein bisschen zur Seite, vom Mann weg (!), kommt dabei mit dem Schwanz an ein Eisengitter was dann bisschen geklimpert hat und hat sich nochmal erschreckt, bellt daraufhin 3-4 mal und danach war wieder Ruhe. Im Grunde genommen nichts schlimmes, vor allem weil Hund sich schnell wieder beruhigt und an mir orientiert hat, aber was macht älterer Mann? Geht zu ner Mitarbeiterin und beschwert sich lautstark, der Hund sei aggressiv und hätte einfach so angefangen (für jemanden der sich nicht auskennt ist es vllt „einfach so“, aber es hatte eben doch seinen Grund -_-), ich hätte den Hund kein Stück im Griff und was sonst noch. Man wird halt direkt verurteilt, wenn auch nur kleinste bisschen was ist und für das „wieso“ interessieren die sich auch schon lange nicht mehr und das der Hund auch noch keine 2 Jahre alt und sogar noch in der Pubertät ist juckt auch keinen. Die Leute wollen einen gut trainierten, alltagstauglichen Hund, wollen aber nicht, das man da trainiert wo die gerade sind -.-. Aber immerhin hats auch was positives: Klimpergeräusche werden jetzt fortan mehr ins Training eingebaut, da kann ich jetzt drauf achten. Und das ein paar Minuten später jemand kam, der auch wohl auch einen Rotti hat und meine Mercy ganz lieb begrüßt hat (nachdem ich das okay gegeben hab), hat dann auch wieder etwas gut getan :). (Und das der ältere Mann gesehen hat, wie lieb sie einen anderen Menschen begrüßt hat, hat auch gut getan ◕﹏◕).
Aber ja, Rottweiler sind nicht einfach. Die Hunde an sich und dann auch noch zusätzlich die Gesellschaft, die quasi nach dem kleinsten Detail sucht, um einen wieder in ne Schublade zu stecken, macht das ganze auch nich einfacher. Aber allem in allem, wenn man sich reinhängt, wirklich reinhängt, dann sind Rottweiler wahre Goldschätzchen. Deshalb, ich kann dir nur raten, wenn es wirklich ein Rottweiler sein soll und ein Welpe, dann achte auf einen wirklich guten Züchter vom VDH/FCI. Und informier dich noch weiter, kauf dir Bücher (kann auch gerne paar empfehlen), mach das was andere schon geschrieben haben und such das Gespräch mit Züchtern, kannst ja auch auf Ausstellungen gehen und einfach sehr umfangreich informieren.
Ich brech das mal runter auf die Bücher, die ich persönlich als besonders gut befunden habe:
Calming Signals - Die Beschwichtigungssignale der Hunde von Turid Rugaas
Aggressionsverhalten beim Hund von Ute Herberer, Nora Brede, Normen Mrozinski
Wanja und die wilden Hunde von Maike Maja Nowak
Die Welt in seinem Kopf: Über das Lernverhalten von Hunden von Dorothée Schneider
Hundepsychologie von Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen
Ausdrucksverhalten beim Hund von Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen
Danke
Dein Kommentar hat mich sehr gut weiter gebracht.Aufgrund der Zeit bin ich in der Überlegung einen Junghund zu holen.
1. Die Größe der Wohnung ist völlig irrelevant, Auslauf findet draußen statt.
2. Wie alle relativ schweren Hunderassen ab einer bestimmten Größe entwickeln Rottweiler häufig HD und ED. Deshalb ist häufiges Treppenlaufen nicht zu empfehlen, es belastet die Gelenke nämlich stark. Gerade im Wachstum sollte das stark eingeschränkt werden.
3. Rottweiler stehen in einigen Bundesländern auf der Liste. Informiere dich vorher, ob das in deinem Bundesland der Fall ist und überlege dir auch, ob du dir sicher sein kannst, dass du die nächsten Jahre nicht in ein betroffenes Bundesland ziehen wirst.
4. Kauf dir ein ordentliches Buch über Hundeerziehung und Entwicklung. Deine Hunderfahring scheint extrem begrenzt zu sein, so wie du schreibst und auch auf Antworten antwortest.
5. Geh auf die Website vom VDH und gucke welche Züchter im Jahre 2019/2020 überhaupt Würfe planen. Billigere Welpen aus den Kleinanzeige sind zwar verlockend, aber du hast dann nicht die Versicherung von erbkrankheutsfreien Vorfahren und diese Krankheiten werden weitervererbt. Das bedeutet dass die schicken Sympthomfreien Elterntieren aus solchen Vermehrereien häufig kranke Hunde produzieren. Zudem ist dann optimale Sozialisierung nicht gewährleistet und diese legt den Grundstein für das ganze Hundeleben.
6. Suche jetzt schon einmal nach einer ordentlichen Hundeschule. Am schönsten sind Probleme, die gar nicht erst auftreten. Wer wenig Ahnung von Junghunderziehung hat, sollte sich an Anfang an anderen Hundehaltern und einem Trainer orientieren können. Ein schönes Ziel zum hinarbeiten ist z. B. Die Begleithundeprüfung. Zudem hast du dann noch Spaß mit dem Hund zusammen.
7. Ein großer Hund wird deine Zukunft prägen. Vermieter wollen allgemein ungern große Hunde, mehr als Erdgeschoss ohne Fahrstuhl ist schlecht für die Gelenke, die Bundesländer sind eingeschränkt, einen großen Hund kann man nicht einfach mal so fremdbetreuen lassen, Medikamente und Zubehör für große Hunde sind teurer, wenn es Erziehungsfehler macht dann wirds es ganz übel...
danke für deine Antwort aber woher willst du eigentlich wissen wie viel Erfahrung ich mit Hunden habe
Die Art wie du schreibst, das du nicht wusstest wie lange ein Welpe eigentlich wirklich ein Welpe ist, die Informationen die du angegeben hast.
Ein erfahrener Hundehalter hätte eher angegeben, was er mit dem Hund vor hat zur Auslastung. Er hätte angegeben wo und wie er den Hund kaufen möchte.
Es wirkt einfach nicht so, als hättest du mit Hunden viel Erfahrung, geschweige denn mit Welpen.
Und nur mal so nebenbei, es gibt sehr viele Rottweiler die neu vermittelt werden, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Hunde sehr häufig vom Halter versaut werden.
Auf Rottweiler in Not kannst du dir die ganzen Hunde auch noch angucken (und auch mal die Abgabegründe, das ist nämlich dass was auf dich zukommt wenn du es verbockst). Eventuell wäre ein Hund der aus dem schlimmsten raus ist auch eine bessere Option für dich.
Ich will mir bald auch einen Rottweiler und danach noch einen Pitbull kaufen, ich finde die einfach total toll.
Bei diesen Hunden ist die Erziehung und vernünftiger regelmäßiger Auslauf und Aufgaben sehr wichtig, dass wirst du aber wahrscheinlich schon wissen.
Das deine 50qm zu wenig sind, finde ich eher unsinn, da ein ausgeglichener Hund der regelmäßigen großzügigen Auslauf bekommt nicht durch die Wohnung hin und her läuft, dort ist dann eher sein Ruheort und er wird die meiste Zeit schlafen.
Ob ein Hund jetzt groß oder klein ist, machen bei 50qm nicht so einen unterschied. Schließlich kannst du einen kleinen sehr aufgedrehten und aktiven Hund haben der ständig durch die Bude flitzt. Klar braucht ein großer Hund mehr platzt, aber das ist eher aufs Körbchen etc bezogen.
Wie gesagt, ein großer ausgeglichener Hund wird nicht durch die Wohnung rasen, sondern die meiste Zeit schlafen, da spielt die Größe der Wohnung nicht so eine große Rolle (sollte nur nicht beengend sein).
Viel wichtiger ist halt das ein (großer) Garten zur Verfügung steht und er mind. 3mal am Tag rausgeht. Ich gehe z.B. mit meinen Hund (kleiner Mischling) morgens 30min in den garten raus (pinkeln, kacken, und viel mit dem Ball spielen bzw. rennen), Mittags eine Runde durch den Wald (ca. 2 Stunden) meistens
mit anderen Freunden und deren Hunden zusammen so dass sie sehr viel rennen, und Abends dann nochmal eine ruhigere Runde ca. 45min, dazu haben wir noch einen großen Garten.
Den restlichen Tag ist er nur mit schlafen und kuscheln beschäftigt.
Genügend Auslauf ist halt das A und O, genau wie die Erziehung.
Wenn du deinen Hund eine richtige Erziehung, Ausgeglichenheit und viel Auslauf bieten kannst, sowie viel Liebe und Geduld, dann bist du finde ICH in der Lage einen solchen Hund zu halten.
Für einen Welpen musst du allerdings sehr viel Zeit haben! Da du Schüler bist empfehle ich dir dringend dir lieber schon einen etwas älteren Hund oder einen Junghund zu holen und das vielleicht am besten in den Sommerferien.
Ansonsten sehe ich nichts, was dir im Weg stehen sollte.
„Auch wenn der heranwachsende Hund noch nicht „erwachsen“ aussieht, die Welpenzeit ist mit Erreichen der 16. – 18. Lebenswoche beendet.
Die geistige Entwicklung des jeweiligen Individuums – gemessen unter anderem an sozialen Verhaltenselementen und Verhaltensmustern – wird mitunter auch als Anhaltspunkt für das Ende der Welpenzeit herangezogen.
Mitunter wird sich auch auf die körperliche Entwicklung, genauer gesagt den Zahnwechsel, der ab dem vierten Lebensmonat stattfindet, als Anhaltspunkt für das Ende der Welpenzeit berufen.
Dennoch gilt: Spätestens mit dem Erreichen der 18. Lebenswoche ist der Welpe ein Junghund.“
musste ich selber erst nachgucken 😅
Danke Danke Danke
Im welchem Alter bezeichnet man einen Hund als jung Hund?
Ab ca. 5-6 Monaten... ich würde mir bei einem Rotti an deiner Stelle aber entweder einen Welpen oder aber einen erwachsenen Hund mit mind. 1,5 Jahren holen. In der Zeit dazwischen machen die Hunde einige sensible Phasen durch und einen Hund in dem Alter zu übernehmen kann extremst anstrenged sein.
Die Frage ist, hast du genug Zeit für einen jungen Hund mit Schule/Ausbildung? Wie lange wäre er allein? Vor allem der Welpe kann ja keine 6 Stunden oder mehr allein bleiben.
Größe der Wohnung und des Gartens spielt wenig Rolle bei irgend einer Hundehaltung. Die Größe und Rasse ist untergeordnet. Wichtiger ist Zeit und Umfeld außerhalb der Wohnung. Und noch bedeutender das Wissen über die Wunschrasse und ob man ihr langfristig, für ein ganzes Leben lang gerecht werden kann.
Ein Rotti ist nichts für Anfänger, auch wenn du mit ihnen gute Erinnerungen verbindest.
Mit 17 Jahren steht dir das Tor zur Welt offen! Kannst du schon für die nächsten 12-15 Jahre planen? Nein, dass kann keiner in diesem Alter.
Der Anschaffungspreis ist der geringste im Laufe eines Hundelebens. Unterschätze nicht was außer Futter noch dazu kommt. Und wer nimmt den Hund, wenn er nicht mehr in deine Lebensplanung passt?
Rottis sind so tolle Hunde und haben eine gesicherte Zukunft verdient. Leider finden sie in der Vermittlung, wenn man sie nicht mehr halten kann wenig Interessenten.
Mein Rat für junge Hundefreunde, sorgt euch um eure eigene Zukunft und wenn ihr das geschafft habt, dann erst ist es Zeit einem Hund gerecht werden zu können.
Deine Wohnung ist nur 50 Quadratmeter groß oder ist das der Hunde"zwinger" oder so?
Wenn das die Wohnfläche ist, würde ich mich einem Hundeforum anschließen und fragen, ob dich mal jemand mit einem Rottweiler besuchen kann. Besorge etwas zu essen, unterhalte dich über Hundehaltung und schau, wie der Hund mit der Wohnungsgröße klarkommt. Hunde sollten auch eher zu zweit gehalten werden, das könnte dann eng werden.
Bei den Vogelforen jedenfalls bieten Halter oft Neulingen an, mal ihre Haltung aus der Nähe anzusehen, weil man sich bei Großpapageien halt auch oft verschätzt (Dreck, Lautstärke usw.). Vielleicht gibt es ja auch Hundehalter, die so etwas machen. Wenn nicht mal im Tierheim fragen, ob ein Rotti gerade da ist und ob es möglich ist, dass dessen Gassigeher dich nach Absprache mal besucht.
Also 50 qm ist meine Wohnung nicht ich wohne mit meinen Eltern zusammen wir haben insgesamt einen Wohnraum von ca 170qm nur ich wohne alleine im Geschoss über meinen Eltern. Der Hund würde dann bei mir oben leben
Noch eine Frage, du meintest ja du könntest mir einige Bücher empfehlen, welche wären das?
Danke im voraus