Rettungsprozess(e) vs. Gerettete Gewissheit?

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Es werden nicht alle vor das Endgericht vor dem großen weißen Thron gestellt, sondern es gibt verschiedene Gerichte in der Bibel:

Ansonsten gehören Glaube und Werke untrennbar zusammen. Denn wer Gott glaubt, der möchte auch leben, wie es Gott wohlgefällt. Alles andere wäre sehr eigenartig und würde überhaupt keinen Sinn ergeben.


chrisbyrd  28.08.2024, 21:30

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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Neugeistler 
Beitragsersteller
 27.08.2024, 22:22

Wow, Danke! Das ist sehr interessant, jetzt habe ich was zu tun mich mal damit genauer auseinander zu setzen. Ich bin immer nur vom Partikular Gericht und vom Endgericht ausgegangen. Werde mich definitiv damit beschäftigen. Danke schon mal an der Stelle.

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chrisbyrd  27.08.2024, 22:16

Ergänzung:

Die Bibel macht an vielen Stellen deutlich, dass ein Mensch allein aus Glauben errettet wird (Johannes 3,14-19; 5,24; Apostelgeschichte 16,31; Römer 3,21-26, Römer 6,23 u.a.) und nicht aus eigenen Werken (Epheser 2,8-9; Römer 3,20; 4,5; Galater 2,16 u.a.).

Alle Menschen sind Sünder und werden vor Gott in Worten, Taten und Gedanken schuldig. Da Gott rein, heilig und gerecht ist, kann er Sünde nicht tolerieren. Deshalb müssten eigentlich alle Menschen in die Hölle kommen, da niemand ein völlig sündloses Leben geführt hat.

Doch Gott hat uns einen Rettungsanker ausgeworfen. Er ist selbst in Jesus Mensch geworden, hat Versuchungen erlebt und hat als einziger jemals ein völlig sündloses Leben geführt. Deshalb konnte er am Kreuz als reines und makelloses Opfer zur Vergebung unserer Sünden sterben. Wenn wir dieses Opfer für uns in Anspruch nehmen, bekommen wir die Vergebung unserer Sünden und können reingewaschen und geheiligt vor Gott stehen. Nach der Bibel gibt es nur diesen einen Weg.

Ein paar Bibelstellen dazu:

  • "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen" (Hebräer 11,6).
  • "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).
  • "So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes" (Römer 3,28).
  • "Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es" (Epheser 3,28).
  • "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen" (Johannes 5,24).
  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

Allerdings sollte Glaube automatisch zu guten und gottwohlgefälligen Werken führen. Ansonsten ist es fragwürdig, ob der Glaube echt ist, wenn keine Werke folgen. Deshalb schreibt Jakobus, dass Glaube ohne Werke tot ist (Jakobus 2,20.26).

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Man kommt leicht durcheinander, wenn man unter "Errettung" im NT immer dasselbe versteht, nämlich die Rettung der Seele. So ist das aber nicht. "Errettung" hat mehrere Bedeutungen, unter anderem denen die, der Seele, welche wohl auch die bekannteste ist.

Erklärung: lesen wir mal 2. Kor 1,10: "der uns von so großem Tod errettet hat und errettet, auf den wir unsere Hoffnung gesetzt haben, dass er uns auch ferner erretten wird"

Hier haben wir allein in einem Vers 3 verschiedene"Errettungen".

1) Errettung der Seele - vgl 1. Petrus 1,9

2) tägliche Rettung aus Nöten - Heb7,25

3) die Umgestaltung des Körpers bei der Entrückung - siehe auch Römer 5,10

Es gibt natürlich noch mehr Bibelstellen für die einzelnen Arten der Errettung, hier mal nur jeweils eine.

Daher ist die Errettung der Seele mit Recht als absolut zu betrachten. Das ist sehr biblisch.

Woher ich das weiß:Hobby – Nachfolger Jesu seit Jahrzehnten, bibeltreu

Neugeistler 
Beitragsersteller
 27.08.2024, 21:04
Daher ist die Errettung der Seele mit Recht als absolut zu betrachten. Das ist sehr biblisch.

Okay, dann verstehe ich aber 2.Petrus 2,20-22 nicht so ganz. Denn wenn man Jesus als Seelen Retter annimmt, was wir Christen ja aus Überzeugung tun und dies "unmittelbar" und "ewig" ist, wie so kann man dann aber wieder in die Sünde fallen und der Rettung fernbleiben? Das ist doch dann ein Widerspruch und würde doch dann eher im Kontext der Seele für einen dynamischen Rettungsprozess sprechen...meinst nicht in Bezug auf 2.Petrus 2,20-22 ?

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SCHARMA  27.08.2024, 21:48
@Neugeistler

Man muss ganz genau lesen, ich benutze daher gern eine der Elberfelder Übersetzungen. 2. Pet 2,20 Denn wenn sie, entflohen den Befleckungen der Welt durch die Erkenntnis des Herrn und Heilandes Jesus Christus, aber wieder in diese verwickelt, überwältigt werden, so ist für sie das Letzte schlimmer als das Erste. 21 Denn es wäre besser für sie, den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt zu haben, als, nachdem sie ihn erkannt haben, sich abzuwenden von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot.

Diese Stelle redet nur beim schnellen Überfliegen von wiedergeboren Christen. Beim genaueren Hinschauen stellen wir fest, dass das "Erkennen" von Jesus Christus nie eine Bekehrung oder Wiedergeburt ist. Wir haben also Ungläubige vor uns, die vielleicht einige Zeit die gute Botschaft gehört haben, die sich viel Wissen angeeignet haben, aber nie den echten Schritt der Bekehrung getan haben. Es sind also keine Erretten hier gemeint.

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Neugeistler 
Beitragsersteller
 27.08.2024, 21:51
@SCHARMA

Also mit anderen Worten Scheinheilige oder Wochenend Christen, die nicht aus vollem Herzen dabei sind?

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SCHARMA  28.08.2024, 07:24
@Neugeistler

So ungefähr, ja. Es geht um das neue Leben, welches Gott schenkt: Johannes 3 "ihr müsst von neuen (oder von oben) geboren werden". Diese wiedergeborenen Christen sind gerettet.

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dass man durch die Annahme von Jesus als Erlöser "gerettet" ist

Du bist evangelischen Glaubens - da wird so was behauptet. Da Jesus davon - dem "Wichtigsten" so überhaupt, nichts gesagt hat kann man getrost davon ausgehen, daß dies nicht stimmt.
Aber dies ist von Jesus : "Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel."
Also - Bekenntnisse zu Jesus - wie auch immer - nutzen garnichts, wenn man nicht gerecht handelt (das IST der Wille Gottes)
Daß man sogar das Bekenntnis zu Jesus prinzipiell garnicht braucht (wenn man nicht um ihn weiß), wenn man den Willen Gottes tut (gerecht handelt) ist in Mt.25,34-40 nachzulesen.
Auch Paulus hat sich in Röm.2,1-16 deutlich dazu ausgelassen.


Neugeistler 
Beitragsersteller
 27.08.2024, 21:29

Dem stimme ich absolut zu und so sehe ich es auch. Nur beantwortet das nicht die Frage nach einer unmittelbar und ewigen Rettung, wo von einige offensichtlich ausgehen. Gerecht handeln (das IST der Wille Gottes) ist ja für Christen eigentlich selbstverständlich.

Mir geht es darum, das Johannes 3,16 und Römer 10,9-10 herangezogen wird, um eine unmittelbare und ewige Rettung zu begründen, was aber im Widerspruch zu Hebräer 9,27 und Johannes 5, 28-29 und erst recht zu 2.Petrus 2,20-22 steht.

Die Frage wäre unmittelbare Rettung auf ewig oder Rettungsprozess (dynamischer Natur). Ich verstehe es eher als Rettungsprozess.

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Viktor1  27.08.2024, 22:24
@Neugeistler
wo von einige offensichtlich ausgehen

Lass "Einige" mal davon ausgehen - da kann man halt nix machen. Warum willst du das weiter hinterfragen ?

Ich verstehe es eher als Rettungsprozess

Ist auch nicht viel besser. Die Betrachtungen der Apostel dazu in ihren Briefen sollte man da nicht analysieren, der Begriff "Rettung" ist hierzu eh irreführend.
Lies mal die Aussagen/Gleichnisse Jesu zum Reich Gottes.
"Errettung " wurde wohl zu Jesus adaptiert, da man vom "Messias" die Errettung des jüdischen Volkes erwartete.

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1)Ist es biblisch und im Gesamtkontext nicht wesentlich wahrscheinlicher von einem "Rettungsprozess" zu sprechen, dem eine Ergebnisoffenheit vorliegt?

Sehe ich auch so

Eine spannende Frage ist ob man später noch fallen kann und ob Gott fallen kann

Woher ich das weiß:Hobby – Wo nicht weiser Rat ist geht das Volk unter Sprüche 11, 14

Neugeistler 
Beitragsersteller
 27.08.2024, 17:48

Danke, also das man später bei Gott noch fallen kann, also die, die in den Himmel und nicht auf die neue Erde kommen würde ich ausschließen. Anders die, die auf der neuen Erde wiedergeboren werden. 2.Petrus 2,20 ist schon ziemlich deutlich, was mich immer mehr Überzeugt, das es mit den zwei Welten (Ebenen) stimmt. Gott selbst kann nicht fallen, also zumindest der höchste Gott, was mit den Landes und Volks Göttern ist, weiß ich nicht.

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Agnos2  27.08.2024, 17:50
@Neugeistler

Satan ein Lichtwesen war gefallen bei Gott, man kann also durchaus, was Gott betrifft wissen wir viel zu wenig um das beurteilen zu können.

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