Reitunfall - zurück in den Sattel?

10 Antworten

Hey. Ich bin jedes Mal wieder aufgestiegen, weil habe mir nie Gedanken gemacht.

Bis eines Tages meine RB jedes mal bei einer Linlsvolte abgegangen ist. Ich bin heulend von diesem Pferd runter und hab noch am selben Tag gekündigt.

Ich saß dann zwar vereinzelt wieder im Sattel, aber war nicht das wahre.

da ich mich von Pferden und Reiten nicht trennen konnte, habe ich nun eine Pflegebetiligung und arbeite mich langsam hoch.

Habe sie jetzt fast 2 Monate schon. Habe Angefangen mit Putzen und Schmusen und bin inzwischen beim einfachen Longieren angekommen.

Es dauert zwar noch, bis ich wieder in den Sattel steige, aber arbeite mich da langsam drauf hin.

Wenn es dir wert ist, was ich aus deiner Frage vermute, dann empfehle ich dir weiter zu machen. Fang langsam an, bau wieder Vertrauen auf und hol dir deine Sicherheit zurück.

Viel Glück ind Gute Besserung weiterhin :)


MaryLynn87 
Beitragsersteller
 15.05.2019, 15:14

Ich bin nach dem Sturz sogar noch Heim geritten ^^ (ja, wir Reiter sind manchmal dämlich).

Danke für deine Antwort.

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Hjalti  15.05.2019, 15:36
@MaryLynn87

Wohl der Schock... wahrscheinlich hat dir auch nicht gleich was weh getan... hab mich auch mal mit gebrochenem Handgelenk mit dieser Hand wieder aufs Pferd gezogen. Ging alles. Nach 1/4 h war mir dann übel und das Handgelenk hat getobt...

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MaryLynn87 
Beitragsersteller
 15.05.2019, 15:39
@Hjalti

Ja, das ist immer so eine Mischung als Adrenalinschub und Alternativlosigkeit. Was soll man denn sonst machen? Man kann sich ja schlecht mitten in den Wald ein Taxi bestellen um wieder in den Stall zu kommen und zu Fuß verletzte gehen und das Pferd auch noch führen müssen ist auch nicht wirklich leichter als sich einfach wieder in den Sattel zu werfen.

Aber ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass ich nicht auf meinem Pferd heimgeritten bin. Der war mir in dem Moment nämlich einfach zu hoch. Konnte meinen Fuß nicht bis zum Steigbügel heben. Aber ich war ja zum Glück nicht alleine unterwegs und konnte auf einem kleinen Isländer nach Hause gondeln.

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Hi, bin auch gerne mal eine Fliege. Was Gröberes ist zum Glück noch nie passiert. Mal ein verstauchter Knöchel da, ein überdehntes Band hier, hin und wieder mal Prellungen und selten angebrochene Knochen. Lange Pausen gab es nie, denn eines war mir immer bewusst: um so länger man drüber nachdenkt, um so mehr Sorgen macht man sich. Angst habe ich keine, aber einen guten Respekt, was ja nichts schlechtes ist, denn schließlich kannst du nicht nur dich selbst verletzen. Der Respekt wird aber immer mit Freude, Entspannung und Konzentration begleitet.

Aber du kannst auch als Noch-Fußgänger doch dein Pferd schon besuchen, oder? Evtl. ist auch Spazieren oder Bodenarbeit möglich. Aber auch schon Putzen oder so hilft dir Vertrauen zu fassen. Wenn es dann dein Zustand zuläßt, würde ich wieder rauf aufs Pferd, wie oben schon beschrieben. Wenn du dann immer noch Angst hast, kannst du dich ja führen lassen. Hilft mir bei jüngeren Reitschülern, die von Pferd gefallen sind immer. Eine andere Möglichkeit das Reiten genießen zu können, ist ein Runterfall-Training, vielleicht hast du schon mal davon gehört? Man lernt einfach, wie man vom Pferd fällt, empfehlen übrigens viele meines Pferdefreundeskreises. Ansonsten kann ich dir nur den Tipp geben, an die schönen Momente im Pferdesattel zu denken, und schon ist die Sehnsucht größer als die Angst.

Viel Erfolg.


MaryLynn87 
Beitragsersteller
 16.05.2019, 10:37

Ich hatte das große Glück in miener Kindheit an eine Reitlehrerin zu kommen die tatsächlich das Runterfallen mit uns geübt hat. Zuerst vom stehenden Pferd, dann im Schritt und später auch im Trab. Wir hatten dafür einen sehr geduldigen älteren Haflingermix namesn Falko den ich nie vergessen werden. Er war ein sehr guter Lehrer und hat trotz seines Schulpferdelebens immer sehr sensibel auf alle seine Schützlinge reagiert. Also im Grunde weiß ich, wie man sich abrollen sollte... bin halt dieses Mal einfach wirklich sehr blöd aufgeschlagen.

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Da ist, denke ich, jeder anders. Und auch der selbe Mensch reagiert nicht immer gleich. Für mich kommt es auch darauf an, warum ich runter gefallen bin.

In jungen Jahren war ich relativ leichtsinnig oder mutig, wie mans nimmt. Bin sehr oft runter gefallen, hatte gelernt, mich abzurollen und bin fröhlich wieder rauf. Habe mich allerdings auch nie wirklich verletzt.

Nach meinem Wiedereinstieg in etwas betagterem Alter, mit mehr an Verantwortung und weniger an Beweglichkeit, setze ich mich eigentlich (eigentlich...) auf kein Pferd mehr, dem ich nicht zutraue, mich heil wieder heim zu bringen.

Seit dem bin ich 2 x runter gefallen. Das erste mal von einem etwas stürmischen Pony - ich hatte einen Tennisarm, und dem Reitlehrer nichts davon gesagt. Nun, ich bin gleich wieder rauf, bekam das Pony nie wieder zugeteilt und der Fall war erledigt. Für mich auch - nur nahm ich mir vor, ab sofort auch meine momentanen körperlichen Gegebenheiten mehr mit einzuplanen, um so einen Fall zu vermeiden, und ritt fröhlich weiter andere Pferde.

Dann saß ich später auf einem RB - Pferd, das geeignet schien. Klappte prima. Bis plötzlich ein anderer Sattel da hing. Egal..., dachte ich. Dieser Sattel hatte allerdings gar keine Pauschen. Egal, dachte ich, früher bin ich schließlich sogar ohne Sattel geritten. (früher.....!) . Dann machte das Pferd einen Hüpfer, und ich dachte noch kurz: „Macht nix, von so einem Hüpfer fällt man nicht“ und lag auch schon im Dreck. Ich hatte mich nicht so verletzt, dass ich einen Arzt benötigte, saß wieder auf, und hatte aber mehrere Wochen ziemliche Probleme mit dem Rücken. Dieses Pferd habe ich dann noch 2 oder 3 mal geritten, und aber das Vertrauen verloren, obwohl die Besitzerin den Sattel dann gebessert hat. Es war ja nicht viel passiert, aber über ein Jahr lang ritt immer wieder die Angst mit, sobald die Pferde, auf denen ich saß, nur mal mit dem Ohr wackelten. Einfach weil der Sturz mir so unerklärlich schien: „von so nem Hüpfer fällt man doch nicht runter“!. Erst, als ich mich mit der Zeit davon überzeugen konnte, dass es „wirklich am Sattel gelegen haben muß“, fand ich wieder Selbstvertrauen und begann wieder entspannt zu reiten.

Du siehst: für mich ist es wichtig, das vorgefallene aufzuarbeiten und sicherzustellen, dass dies nicht wieder passieren wird.

Gegnüber den Stürzen in der Jugend setze ich mich nicht mehr auf junge oder schwierige Pferde. Gegnüber dem anderen Fall berücksichtige ich stärker meine Tagesform. Wegen dem letzen Sturz werde ich mich nicht mehr mit unzureichendem Equipment zufriedengeben. So habe ich wieder das Empfinden, alles im Griff zu haben - klar, man kann sogar aus dem Bett fallen, mit dem Auto verunglücken oder eben etwas ganz ungewöhnliches mich vom Pferd fallen lassen. Aber wenn ich alles getan habe, was zu meiner Sicherheit wichtig ist, kann ich weiterhin getrost und zuversichtlich reiten.

Von daher würde ich an Deiner Stelle überlegen, wodurch der Unfall zustande kam und wie groß das Risiko ist, dass dies wieder passiert. Lag es am Pferd, würde ich es nicht wieder reiten, sondern es nur liebhaben , mit ihm Spazierengehen, aber mir zum Reiten ein zuverlässigeres suchen. Wäre ich aber durch einen dummen Fehler meinerseits gestürzt, würde ich das Pferd wieder reiten und künftig besser aufpassen.


MaryLynn87 
Beitragsersteller
 16.05.2019, 10:33

Er wird garantiert wirder buckeln. Er kommt einfach schon viel zu lange damit durch und trotz intensiver Arbeit auch mit einer professionellen Trainerin wird es einfach nicht besser. Bisher bin ich eben einfach noch nie runter gefallen bei den Aktionen bzw nicht so dass ich mich wirklich verletzt hätte.

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Urlewas  16.05.2019, 11:24
@MaryLynn87

Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass Dir so was wieder passiert ( möglicherweise mit noch gravierenderen Folgen!) recht groß, und Du mußt Dir überlegen, ob es dir das wert ist. Vielleicht gehst du zukünftig nicht mehr ins Gelände mit dem Pferd, oder reitest es überhaupt nicht mehr. Das heißt ja weder, dass du dic( komplett trennst, noch, dass du gar nicht mehr reiten würdest.

Du kannst bei deinen Liebling ja auch weitgehend nur pflegen, Spazieren, oder was auch immer ohne größeres Risiko möglich ist, und Dir zusätzlich zum Reiten ein etwas ausgeglicheneres Pferd suchen.

Aber jedenfalls alles langsam angehen lassen. Nach Verletzungen dauert es oft eine ganze Weile, bis der Körper wieder so funktionsfähig ist wie zuvor. Und auch die Seele muß sich allmählich von dem Schreck erholen.

Ich wünsche dir erst mal weiterhin gute Besserung!😊

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Ich seh das wie Hjalti, langsam anfangen, machen, wobei man sich wohl fühlt, nicht drängen lassen. Dann wird das schon wieder. Einzige Voraussetzung: Du willst es auch wirklich genau mit diesem Pferd.

Das letzte Mal bin ich im Galopp vom Pferd meines Mannes gesegelt, seither sitz ich nicht so gerne mehr in ihrem Sattel, da es nicht mein Pferd ist und ich sie auch nicht reiten "muss", tue ich es auch nicht regelmäßig, sondern nur, wenn ich einen "wagemutigen" Tag habe. Von ihrer Seite gibt es kein Problem, wenn ich auf ihr drauf sitze, merke ich auch, wie sehr sie auf mich aufpasst, aber ein gewisses Unwohlsein ist halt immer mit dabei - auch weil ich mich grundsätzlich auf ihr nicht so wohl fühle wie auf meinem kleineren Wallach.

Was ich damit sagen will: Wenn du wirklich mit diesem Pferd wieder weiter arbeiten und auch reiten willst, wirst du das eines Tages mit Sicherheit auch wieder tun. Das Vertrauen kommt bestimmt wieder. Einfach, weil man auch das Pferd nicht "aufgeben" möchte. Letztlich ist es bei Reitunfällen wie mit vielen "traumatischen" Erlebnissen, dass die Zeit nicht nur die körperlichen, sondern auch die seelischen Wunden, die dadurch verursacht werden, heilt. Man sollte sich nur nicht drängen lassen. Der Kopf braucht einfach seine Zeit, um die Sturzursache "nicht persönlich" zu nehmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich reite jetzt zwar selbst nicht. Würde dir aber raten es trotzdem wieder zu probieren. Selbst wenn die Angst in den ersten paar Wochen oder Monaten sehr stark ist würde ich an deiner Stelle trotzdem weitermachen. Auch deinem Pferd zuliebe. Wenn du das nächste mal in den Stall gehst wirst du sehen wie es auf dich reagiert. Wahrscheinlich tut auch ihm total leid was passiert ist. Außerdem würde ich auch regelmäßig in den Stall gehen bevor du wieder aufs Pferd steigen kannst. Um deinem Pferd zu zeigen, dass du ihm weiter vertraust und ihm auch verzeihst was passiert ist.

Nach einiger Zeit überwindest du was passiert ist und selbst wenn du vorsichtiger bist als zuvor wird dir das reiten wieder Spaß machen.

Wenn du es nicht tust wirst du es mit Sicherheit irgendwann mal bereuen.


HeroHeel  15.05.2019, 14:51

Wenn sie verkrampft und mit Angst oben drauf sitzt, reagiert das Pferd im schlimmsten Fall mit Panik und das Theater geht von vorne los...

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Fantanella  15.05.2019, 14:53
@HeroHeel

Das auf keinen Fall, deswegen erst vertrauen Aufbauen, dann langsam das Reiten wieder anfangen.

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HeroHeel  15.05.2019, 14:55
@Fantanella

Jupp, genau so. Auch wenn das teilweise sehr lange dauern kann (spreche da aus Erfahrung)

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Hjalti  15.05.2019, 15:11

Dem Pferd tut das gar nicht leid, es ist kein Mensch! Wenn mehr Leute Pferde wie Pferde behandeln und nicht ständig menschliches Verhalten da rein interpretieren würden, wäre so manches "Problempferd" keines. Und das sage ich aus ü20j. Erfahrung als Bereiter.

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Fantanella  15.05.2019, 20:03
@Hjalti

Ich bin mir durchaus dessen bewusst das ein Pferd kein Mensch ist. Allerdingd haben Pferde durchaus so viel Verstand zu merken und zu verstehen, dass sie Fehler gemacht haben und auch, dass jetzt was schlimmes passiert ist.

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Hjalti  16.05.2019, 05:59
@Fantanella

Und woher weiß das Pferd jetzt, dass was Schlimmes passiert ist? Es hat gebuckelt u. ist dabei den Reiter los geworden. Ob der verletzt ist O. sonst was kann es einfach fach nicht wissen. Ostwind ist nicht real, sorry.

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Fantanella  16.05.2019, 09:04
@Hjalti

Ein bisschen Gespür für sowas haben alle Tiere. Und wenn der Reiter nicht gleich wieder aufsteht wird wohl nicht nix passiert sein, das raffen Tiere auch

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Hjalti  16.05.2019, 11:15
@Fantanella

Schmarrn! Es ist ein Tier und kann nicht logisch denken und kann doch nicht schlussfolgern, dass es einem Menschen weh getan hat, weil dieser jetzt runtergefallen ist und am Boden liegt!!! Es würde die Situation evtl. im Gedächtnis behalten, wenn ihm selbst dabei was passiert wäre. Sonst nicht.

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MaryLynn87 
Beitragsersteller
 15.05.2019, 15:15

Also von schlechtem Gewissen ist wohl eher nicht die Rede... so viel Verstand ist dann in einem Pferdeschädel doch nicht drin.

Aber ja, ich besuche ihn auch jetzt regelmäßig und er kommt zumindest aus dem Offenstall wenn ich ihn rufe - ist ja schonmal was.

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Urlewas  15.05.2019, 17:06

Na ja, ich finde es ja nett und habe normalerweise nichts dagegen, wenn jemand seine Meinung äußert, um wenigstens den Versuch zu machen, zu helfen.

Aber wenn es um Leben und Tod geht, was beim Umgang mit einer halben Tonne Lebendgewicht durchaus sein kann, sollte man sich vielleicht mit so gefährlichen Ratschlägen besser doch zurückhalten.

Ein lebendes Pferd ist kein Kuscheltier aus dem Kinderbuch... 😉

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