Reiterferien als Behinderter, kennt da jemand was.?
hallo zusammen. Zunächst, ich bin vollständig blind, ich sehe überhaupt nichts mehr.
ich würde gerne, bevor meine Ausbildung nächstes Jahr auf die ziel gerade einbiegt und ich dann kaum noch Zeit für irgendetwas habe, irgendwo Reiturlaub machen, um zumindest mal wieder aufs Pferd zu kommen. Leider gestaltet sich das finden von Reitunterricht hier in meiner Region sehr schwer, bis hin zu unmöglich.
deswegen bin ich auf der Suche nach einem Hof, der zum einen Reiterferien anbietet und wo auch Behinderungen kein Problem sind.
weiterhin sollte der Unterricht auch für Anfänger geeignet sein, zwar beherrsche ich einige basics, nachdem ich mich allerdings neulich beim leicht Traben Auf die Nase gelegt habe, könnte ich dann doch noch mal etwas Unterstützung gebrauchen.
auf die Nase gelegt habe, könnte ich dann doch noch mal etwas Unterstützung gebrauchen.
- Kennt da jemand vielleicht irgendwas? Standort wäre mir erst mal egal.
7 Antworten
Deutsche Gruppe für Hippotherapie e.V., nachfolgend der zugehörige Link mit Therapiestellen:
https://www.dgh-ev.com/der-verein/therapiestellen.html
Dabei auch interessant, eine Seite mit einigen Links zum Thema:
https://www.dgh-ev.com/der-verein/links.html
Oder deine Frage an Petra Bartenbach von Hippotherapie e.V. per e-mail an info@dgh-ev.com
Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten e.V., nachfolgend der zugehörige Link mit Fachkräften und Einrichtungen in Deutschland:
https://www.dkthr.de/de/infopool/fachkraefte-einrichtungen/
Oder deine Frage an Almut Schlingenkötter per e-mail an aschlingenkoetter@fn-dokr.de
Oder per Telefon an Almut Schlingenkötter unter 02581/927919-4.
Viel Erfolg und später Spaß!
Einen regelrechten Ferienhof, wo blinde Kinder oder Jugendliche allein hin können, weiß ich leider nicht. Zwar kenne ich Reiterhöfe, die auch mit Behinderten arbeiten, aber keine Übernachtungsmöglichkeit anbieten. Oder eine Reiterpension, wo du mit den Eltern zusammen Urlaub machen könntest, so dass sie dich zumindest außerhalb der Reitstunden selbst betreuen.
Ware so etwas auch denkbar?
Vielleicht kannst du es mal in der Reiterpension Marli an der Ostsee versuchen, wenn du nach kurzer Einweisung einigermaßen allein zurecht findest? Dort hat man auf jeden Fall schon Behinderte unterrichtet. Aber in wie weit dort ein Blinder zurechtkommen würde, obwohl das Gelände etwas verzweigt ist, kann ich schlecht beurteilen. Auch liegen natürlich überall Stolperfallen herum, weil auch Familien mit Kindern zu Gast sind. Du kannst ja mal dort anrufen und fragen, ob sie es sich zutrauen wurden, Dich aufzunehmen. Wenn du eine Begleitung hättest, wäre es sicher kein Problem. Vom Unterricht und den Pferden her wärst du dort jedenfalls bestimmt gut aufgehoben. Ist allerdings eine etwas spezielle Art, mit Pferden und Menschen umzugehen dort. Aber es könnte dir gefallen.
Hier der Link: https://www.reiterpension-marlie.de/
Die machen Werbung „Urlaub bei einem Pferdeflüsterer“. Und haben eine etwas spezielle Reitweise entwickelt, wo man als Anfänger in einer Art Entlastungssitz beginnt - und die sehr viel Konzentration erfordert, weil ihnen ein sehr bewusster Umgang mit den Tieren wichtig ist. Es ist alles auf perfekte Kommunikation ausgelegt, und darauf, dass die Pferde nicht zur Arbeit gezwungen, sondern „zum Tanz gebeten“ werden. Und entsprechend geht man aber auch mit den Menschen um. Und um das Miteinander zu fordern, speisen alle Gäste gemeinsam an einem riesigen Holztisch.
Das kann fürs erste etwas befremdlich wirken, hätte aber meines Erachtens grade für jemanden wie dich den Vorteil, dass immer nette Leute da sind, die nach gewisser Einweisung sicher gern bereit sind, Dir so weit nötig behilflich zu sein.
Auch legen sie sehr viel wert auf Bodenarbeit. Ihre feine Reitweise wird in der Regel vom Boden aus erarbeitet. Also ist es durchaus möglich, dass man in den ersten Einheiten des Unterrichts gar nicht bis in den Sattel gelangt...
Aber darüber kann man reden. Ich laufe nicht gern. Und weil ich mich bei der Annäherung vom Boden aus nicht allzu dumm angestellt habe, durfte ich dann auch recht bald reiten.
Okaaay xD, klingt für mich jetzt erst mal etwas befremdlich, aber hey, jeden Tag was Neues, und warum nicht ausprobieren. Ich hoffe aber nicht, dass man da tagtäglich irgendwie indoktriniert wird, und das da die Ostwind Reiterei oder Esoterik Zeug nicht unbedingt vor herrscht, wenn du verstehst was ich meine.
Ne, nix Ostwind und zu Hilfe, mit Esoterik könntst du mich jagen...
Der Marlie hat auf Wunsch vieler Gäste eine Art Biographie verfasst, wo er seinen Werdegang erklärt. Schade, dass es dies nicht als Hörbuch gibt.
Aber der Mann ist 80, und hat in seinem langen Berufsreiterleben vieles erlebt. Und er hat immer wieder überlegt, wie man die Reiterei so gestalten kann, dass die Tiere dabei nicht gequält werden.
Ist jetzt witzig - wie sag ich’s einem Blinden? Also, du sprichst oft davon, was du siehst, obwohl du ja nix sehen kannst. Und wenn man mit Pferden kommuniziert, muß man ihnen zuhören- obwohl ihre Kommunikation ja überwiegend nonverbal stattfindet. Also um einem Pferd zuzuhören, muß man es beobachten. Das macht man eigentlich sehr viel mit den Augen - aber auch sensorisch. Und vielleicht kannst du es sogar mit den Ohren sehen? Ich stelle es mir jedenfalls sehr interessant vor. Und als Blinder wirst du beim Reiten (an der Longe?) vielleicht sogar im Vorteil sein, denn da kommt es ja sehr aufs Gefühl an.
Da ist eigentlich überhaupt nichts geheimnisvolles dabei. Einfach im Grunde nur ein Training in Achtsamkeit, könnte man so sagen.
Wenn ich zum Beispiel gelernt habe, ein Pferd abzutasten und seine kleinen Reaktionen auszuwerten, merke ich beizeiten, wenn ihm etwas fehlt und entsprechend reagieren.
Ein Beispiel: kürzlich stehe ich neben dem Pferd, das ich reiten will, und streichle es am Hals. Da sehe ich, dass es dabei jedesmal im Rücken zuckt, als wolle es eine Fliege abschütteln. Das ist ja keine Hexerei, sondern eine Reaktion überreizter Nerven. Also habe ich das Pferd ein wenig massiert, und dann hat es begonnen, leer zu kauen , sich die Lippen zu lecken und schließlich zu gähnen. Das Zucken war danach weg.
Ein andermal fiel mir bei einem Pferd auf, dass es jedesmal mit dem Widerist zickte, wenn ich diesen berührte. Jeder sagte: „Na und, der zuckt doch auch, wenn eine Fliege drauf sitzt!“ Jeder - bis auf den Tierarzt. Dem sagte ich meine Beobachtung , und er hat einen blockierten Wirbel eingerenkt mit den Worten:“Das Pferd hatte da ziemlich starke Schmerzen!“. Pferde beschweren sich ja nicht. Sie leiden still. Ich reite normalerweise ganz normal englisch. Trotzdem konnte ich von meinem Urlaub beim „Pferdeflüsterer“ einige Anregungen mit in den Alltag nehmen.
Die möchten da einfach, dass es den Pferden gut geht, und den Reitern auch.
Eine andere Adresse hätte ich jetzt nicht zur Auswahl. Im Fernsehen kam mal ne Doku von einer Blinden, die ritt in einer Reithalle völlig selbstständig mit einem Ultraschallgerät, so dass sie sich orientieren konnte, wo die Wände sind. Aber das ist schon lange her, und ich weiß nicht, wo das gefilmt worden ist.
Ich hab da mal noch ne Idee: wende dich doch an entsprechende Ausbildungsstätten oder Vereine, wo die Ausbilder, die sich insbesondere mit Behindertenreiten befassen, bekannt sind. Die können dir sicher Listen mit Namen und Adressen zukommen lassen. Zum Beispiel https://www.dkthr.de/de/verein/
Danke für den Tipp, hab die schon mal angeschrieben und mit denen telefoniert. Leider gibt es hier in meiner Umgebung nicht wirklich etwas, wo ich Unterricht nehmen könnte. Zwar gibt es hier irgendwo Einrichtungen, die sind aber wirklich mehr auf Therapie ausgelegt.
hallo,
ich habe ein wenig recherchiert und leider keinen hof gefunden.
aber:
die deutsche reiterliche vereinigung hat ja auch die sparte "para equestrian". dort kann man dir sicher zumindet einen konkreten ansprechpartner nennen, vielleicht sogar konkrete empfehlungen geben.
der link zur entsprechenden seite:
https://www.pferd-aktuell.de/spitzensport/disziplinen/para-equestrian
ich hoffe, das hilft dir weiter, auch wenn ich keine seite für para equetrian als breitensport finden konnte.
lg, pony
Hallo etwas spät
hier ist eine Seite die sich mit Pferdesport und Behinderung Beschäftigt.
Auf der Seite sind jede Menge Betriebe wo man mal nach fragen kann.
ich werde alleine da sein, Bin schon etwas über das jugendliche Alter raus, vor kurzem 22 geworden XD. Wenn die Höfe keine Übernachtungsmöglichkeit anbieten wäre das ja o. k., solange man mit den öffentlichen dahin kommt wird sich schon eine Übernachtungsmöglichkeit finden.