Reicht richtig reiten wirklich?

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Es ist immer gefährlich, einen Satz aus dem Zusammenhang zu reißen. Wenn ein Pferd nix zu fressen kriegt, reicht richtig reiten natürlich auch nicht…😜

Und was deinen konkreten Fall angeht, kommt es auch auf das Gesamtpaket an. War das Pferd vorher gut im Training und der Reiter ist von Gewicht und Sitz her in Ordnung, würde ich einfach reiten - natürlich moderat. War der „nicht so gute“ Muskelzustand vorher schon eher ne Vollkatastrophe und der Reiter von Gewicht , Größe und reiterlichem Können her eher grenzwertig, sollte man erst mal andere Maßnahmen ergreifen. Sofern man kann und das Pferd keine Arthrose oder sowas hat, wäre zuerst mal etwas lockernde Arbeit an der Longe sicher ein guter Einstieg.

Dieser Satz ist von Paul Stecken, im übrigen ein Mentor von Ingrid Klimke, beides große Namen die einem Reiter durchausaus bekannt sein könnten..., und bezieht sich auf das reiterliche Können - nicht auf den Trainingszustand eines Pferdes. Sondern ein richtig reitender Reiter hat ein Pferd, mit dem es sich verhält wie folgt: Anlehnung, Mitschwingen des hergegebenen Rückens, tätige Hinterhand in relativer Aufrichtung, ruhige Schweifhaltung und Zufriedenheit des Pferdes.

Natürlich reitet man KEIN Pferd ohne die entsprechende Muskulatur! Weder richtig noch falsch. Wenn also das Tier, zumal es mit 19 1/2 auch kein ganz junger Hüpfer mehr ist, nicht genug Muckis zum Reiter tragen hat, dann baut man die auf. Vom Boden aus. Und wenn es dann gut aufgebaut ist geht ein Reiter drauf und reitet es - richtig und nicht falsch.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

zum "richtigen reiten" gehört auch das man sein Hirn benutz und nur dann ein Pferd reitet, wenn dieses auch in der Lage ist einen Reiter zu tragen ohne dabei physisch oder psychischen Schaden davon zu tragen.

ich würde beides machen.

ausserdem ist die aussage des alters des pferdes recht schwammig.

ein ehemaliges springpferd im bereich A und L kann mit 19 uralt sein oder es kann auch noch voll leistungsfährig und gerade im besten alter sein.

ein lebenslang "normal" beanspruchtes, sorgfältig ausgebildetes und gut gehaltenes pferd wird so ab etwa 25 oder 26 jahren langsam alt.

ein 19 jahre altes pferd mit intaktem stoffwechsel und intakten zähnen, das gut gehalten wird, baut nicht schneller oder langsamer auf, als ein 12jähriges.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Der Satz lässt sich nicht auf jede Situation anwenden. Logischerweise muss das Pferd erstmal die Voraussetzung geritten werden zu können mitbringen.

Und NATÜRLICH reicht es nicht aus nur richtig zu reiten. Das Pferd muss trotzdem korrekt gefüttert werden, genug Bewegung bekommen, Kontakt zu Artgenossen haben, medizinisch versorgt werden, und und und. DAS ist mit dem Satz aber auch nicht gemeint.

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