Regen und Kälte statt Sommer und Hitze. Bekommen wir den Klimawandel derzeit hautnah zu spüren?

18 Antworten

Keiner kann wissen ob es nicht in einigen Wochen sehr warm und längere Zeit trocken sein wird. 2016 war auch anfangs kalt und wurde dann ab August richtig warm und trocken.

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Momentan blauer Himmel, Sonnenschein und 36°C. Kälte ist 10 Grad weniger.

 - (Menschen, Deutschland, Leben)

Das Temperaturmittel lag im Juni 2024 mit 16,8 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (15,4 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (16,4 °C) betrug die Abweichung 0,4 Grad.

https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2024/20240628_deutschlandwetter_juni2024_news.html

Soviel zu "Kälte". Wir sind das noch vor ein paar Jahrzehnten übliche Wetter schon gar nicht mehr gewohnt, und halten ein "trotzdem noch zu warm" inzwischen schon für ein "zu kalt".

Da greift dann sehr schön ein xkcd dazu...

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Gleichzeitig greift ein Gesetz aus der Physik, der Thermodynamik - das Clausius-Clapeyron Gesetz
https://de.wikipedia.org/wiki/Clausius-Clapeyron-Gleichung#Meteorologie_und_Klimatologie

Pro Grad Erwärmung (z. B. bei einer Steigerung von 14 °C auf 15 °C [1]) kann Luft bzw. die Erdatmosphäre rund 7 Prozent mehr Feuchtigkeit in Form gasförmig gelösten Wassers („Wasserdampf“) aufnehmen (Sättigungsdampfdruck) – womit als Folge der globalen Erwärmung die Zunahme von Extremwetterereignissen mit erklärt werden kann [2].

Wenn mehr Wasserdampf in der Luft ist, kann auch mehr Regen fallen - was es auch tut.
Gleichzeitig erhöht sich die Verdunstung UND die Aufnahmefähig der Luft für verdunstendes Wasser - was den Antrieb für Verdunstung, den "Dampfhunger" vergrößert.

Das erklärt Stefan Rahmstorf in folgendem Artikel:

Die Katastrophenformel

Hitze und Überschwemmungen, Dürre und Waldbrände verursachen weltweit großes Leid. Die Zunahme der Extreme wurde seit Jahrzehnten richtig vorhergesagt – dank einem einfachen physikalischen Gesetz.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Der Stand der Wissenschaft, z.B. beim IPCC zusammengefasst.
 - (Menschen, Deutschland, Leben)

Kälte haben wir definitiv nicht, da kenne ich aus meiner Jugend andere Sommer. Es ist kühl, verglichen mit manch Sommer der letzten Jahre. Und ich wohne im Hamburg, im Süden und Osten war es in den letzten Wochen häufig deutlich wärmer.

Die Anzahl der Regentage ist auch nicht ungewöhnlich, es gab schon verregnetere Sommer. Die Regenmengen sind aber größer. Ich bin nicht ganz sicher, aber die 12 Monate Juli 2023 bis Juni 2024 waren m.W. die niederschlagreichsten in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Logisch, warme Luft kann mehr Wasserdampf enthalten und die umliegenden Meere waren lange und sind teilweise noch überdurchschnittlich warm.

Also jain, die ergiebigen Niederschläge und die fehlende Kälte sind Hinweise auf den Klimawandel.

Den Klimawandel bekommen wir die ganze Zeit zu spüren, auch wenn das Wetter 'normal' ist. Das sich das Wetter wechselt und es Regen gibt statt Sonnenschein war auch schon in meiner Kindheit vor über 25 Jahren so.