Ptbs als Fehldiagnose?
Angeblich soll ich diese Erkrankung haben. Das Problem ist ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen. Viele von diesen Symptomen passen ja auch auf andere Erkrankungen. Ich meine ja ich habe einige nicht so schöne Dinge erlebt, aber das erleben wir doch alle mal? Im Vergleich zu den anderen sage ich immer dagegen ist meine Vergangenheit doch nichts ich brauch mich doch nicht so zu haben. Es gibt Leute die haben nun mal schlimmeres erlebt und ich empfinde es als Respektlos gegenüber meinen Bekannten. Wie kann ich überzeugen das es eine Fehldiagnose ist? Was kann ich sagen damit man mir das glauben tut?
4 Antworten
Es gibt Leute die haben nun mal schlimmeres erlebt
Wie schlimm etwas erlebt wird ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Das ist der Grund, warum manche Menschen nach einen schlimmen Vorfall eine PTBS entwickeln und andere nicht - auch wenn die Situation praktisch gleich war.
Wie kann ich überzeugen das es eine Fehldiagnose ist?
Du musst niemanden von irgendwas überzeugen. Du kannst die Behandlung jederzeit abbrechen. Falls du weiter behandelt werden willst, ist die Art der Diagnose je nach Therapieart gar nicht so wichtig. Du kannst aißerdem deine Bedenken äußern. Außerdem kannst du jederzeit den Behandler wechseln.
Ein guter Psychotherapeut / Psychiater stellt keine Diagnose nach 1-2 Terminen! Wenn die Diagnose über viele Termine hinweg gestellt wurde, dann darf man der Fachperson schon vertrauen, dass sie/er die richtige Diagnose gestellt hat.
PTBS ist keine Erkrankung, die man für sein Leben lang "behalten" muss. Die Diagnose ist zum Teil sehr gut "heilbar" und so kann es sein, dass sich Symptome verändern und komplett abklingen. Sodass irgendwann die Kriterien für diese Diagnose gar nicht mehr gegeben sind bzw. sogar andere Diagnosen in den Vordergrund rücken.
Es ist übrigens auch möglich eine PTBS und eine Angststörung zu haben. Wenn du dir wegen deiner/ deinen Diagnosen unsicher bist, solltest du das mit der Fachperson besprechen.
Also erstmal ist es überraschend, dass es so eine Diskrepanz zwischen Dir und dem Behandler gibt, der diese Diagnose ausgesprochen hat. PTBS beeinträchtigt einen eigentlich ziemlich stark und ist eigentlich ziemlich deutlich wahrnehmbar, in Form von Flashbacks (plötzliches Wiedererleben des Traumas, also man fühlt sich wie in die Situation zurückversetzt, oder auch in Formn von Alpträumen), Vermeidung von Stimuli oder Situationen, die mit dem Trauma zu tun haben (dadurch hat man bestimmte Einschränkungen), und eine Hypervigilanz bzw. ein Hyperarousal (d.h. eine ständige Wachsamkeit oder ein ständiges "unter-Strom-stehen").
Ich kann Dir nicht genau sagen, was Du sagen musst, würde aber das Gespräch mit dem Behandler suchen und deine Bedenken genauso vortragen, wie Du es hier gerade tust.
Extreme Angst spricht nicht gegen eine PTBS. Dabei kann eben starke Angst auftreten.
Kein Therapeut oder Arzt wird jemals eine Fehldiagnose eingestehen oder gar verschriftlichen.
Ja, ich habe diese Symptome und die sind auch sehr belastend, aber ich erlebe dabei immer Extreme Angst und von daher dachte ich eher an eine Angststörung, als an eine Ptbs.