Auf deinem Profil steht, dass du u.a. an einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung leidest. Wie kann man trotzdem beruflich mit Kindern arbeiten?
Welche der genannten Symptome zur komplexen PTBS treffen auf dich denn zu?
In der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) wird ein ähnliches Störungsbild unter dem Begriff „andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung“ beschrieben.
Die Symptome einer komplexen PTBS- Veränderungen bei der Regulierung von Gefühlen: zum Beispiel Schwierigkeiten, Gefühle zu steuern, Neigung zu selbstzerstörerischem Verhalten, ausgeprägtes Risikoverhalten
- Veränderungen bei Aufmerksamkeit und Bewusstsein: Verlust von Erinnerungen, Neigung zu Dissoziationen
- Veränderungen bei der Selbstwahrnehmung und beim Gefühl der eigenen Identität: geringes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle, Gefühl, von anderen isoliert zu sein, Vernachlässigung der Selbstfürsorge
- Veränderungen in den Beziehungen zu anderen: anhaltendes Misstrauen, Neigung, selbst wieder in die Opferrolle zu geraten oder Neigung, andere zum Opfer zu machen
- Somatisierungsstörungen (körperliche Symptome mit psychischen Ursachen): zum Beispiel chronische Schmerzen, Symptome im Bereich des Magen-Darm-Trakts, des Herzens oder der Sexualfunktionen
- Veränderungen der Lebenseinstellungen: Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Sinnverlust, Verlust positiver Überzeugungen und Einstellungen
Nach ICD-10 müssen bei einer andauernden Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung mindestens zwei der folgenden Symptome vorliegen:
- andauerndes Gefühl der Leere und Hoffnungslosigkeit
- andauerndes Gefühl von Nervosität oder Bedrohung ohne äußere Ursache
- feindliche oder misstrauische Haltung gegenüber anderen
- sozialer Rückzug
- andauerndes Gefühl der Entfremdung von anderen Menschen
Wer das liest, muss eigentlich zu dem Schluss kommen, dass du als Erzieherin völlig ungeeignet bist. Eigentlich bist du damit sogar kindeswohlgefährdend.
2 Antworten
Hey,
Wer das liest, muss eigentlich zu dem Schluss kommen, dass du als Erzieherin völlig ungeeignet bist. Eigentlich bist du damit sogar kindeswohlgefährdend.
Den Satz empfinde ich als verletzend und vorverurteilend (Ich bin schließlich ein Mensch mit Gefühlen, der die Fragen beantwortet^^).
Ich weiß nicht, ob man das automatisch denken müsste. Denn nicht alle Kriterien treffen auf mich zu, und nicht alle Symptome die ich habe, sind gleichstark ausgeprägt.
Es gibt so viel psychisch Kranke in sozialen Berufen, das denkt "man" vermutlich auch gar nicht.
Du hast gefragt, unter welchen der Symptome ich leide. Dazu kann ich sagen: In der Kita keine. Da merkt niemand was, weil ich das durch die Therapie gut im Griff habe. Als die Symptome "ausgebrochen" sind, habe ich mich aus dem Verkehr ziehen lassen. Ich habe mich krankschreiben lassen und war dann über 3 Jahre arbeitsunfähig, und brauchte erstmal Therapie. Ich habe die Reißleine selber gezogen.
Man merkt an der Frage, wie unaufgeklärt viele Menschen noch sind und wie stigmatisiert psychische Erkrankungen sind. Liebe Emely, ich danke dir von Herzen, dass du aufklärst.
Da liegst du falsch!!! Ich finde es abwertend sowas zu schreiben, wen man eine Psychotherapie absolviert, spricht nichts dagegen!