Professor Lesch ist gegen akkubetriebene E Mobilität, liegt er da richtig?

Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen

Lesch hat recht 84%
Lesch hat unrecht 16%

18 Antworten

Lesch hat recht

Er hat zwar seine Meinung geändert, doch bei eigentlichen Hintergrund ist er geblieben. Auch wenn er sich als nächtes ein E-Mobil holt, heißt es lange nicht, dass er von dem System dahinter überzeugt ist.

Und ist es nicht tatsächlich so, dass die Lete sich immer größere Autos kaufen. Seit Jahren frage ich mich, warum manch Kleinwagen wegen seines Alters mehr Steuern kostet, als ein Moderner SUV. Ein Nachbar fuhr ein Skoda Forman BJ. ca. 1991. Für seine alten Tage reichte es um ein mal die Woche in die Stadt zu fahren. Warum fährt er einen kleinen sparsamen Wagen nur paar Kilometer in der Woche, wogegen manch SUV mit über eine Tonne Gewicht durch die Straßen tuckert, aber auf Grund seiner Neuigkeit alias Abgasstufe für ein oder zwei Jahre steuerfrei ist. Mein Oktavia 1,4l Baujahr 2001 ohne irgend welchem Zubehör wie Klimaanlagen, ZV, el. Fensterheber,... ist der reine Sparfuchs. Geh mal ins Autohaus und frage heut zu Tage mal nach einem Auto dieser Größe ohne irgendwelchen Schnickschnack. Was soll ich mit Navi und co, wenn ich den Wagen nur 2x im Monat nutze, um zu meiner Freundin zu fahren und 2-3x zum Einkaufen sowie bei entsprechendem Wetter 10 km zur Arbeit zu fahren. Dafür brauche ich auch keine Klimaanlage und sonstigen Müll. Doch ein Kleinwagen wäre mir wieder zu klein, und die Mittelklassewagen von heut einfach zu groß und mit zu viel Technik. Je mehr eingebaut ist, um so schwerer das Auto - um so höher der Verbrauch. Ebenso, je mehr eingebaut ist, um so mehr geht kaputt. Wohin soll das noch führen ? Irgendwann wird wohl ein Auto nicht mehr fahren, wenn das Navi spinnt ? Ich sehe das "moderne" Auto eines Kunden. Start mit Fingerabdruck...Na ups, ein Pflaster am Finger..., was nun ? Er steigt ein ins Auto, eine nette Stimme begrüßt ihn oder seine Frau und fragt nach dem Ziel. Zwar war er schon tausend mal bei uns und kennt den Weg nach Hause auswendig, trotzdem erklärt ihm die Stimme den Weg... warum muss man mir das etliche male demonstrieren ? Mir wäre es peinlich, dafür ein Navi zu benötigen... er ist stolz drauf... unverständlich...

Aber ich komme vom Thema ab.

In seinem zweiten Video spricht er von mehr Nutzung des ÖPNV. Doch auch hier ist längst eine Grenze erreicht. Auch wenn die Verkehrsmittel wieder rein staatlich seinen würden, den Verkehr, wie es einst zu DDR-Zeiten war, kann man nicht mehr umsetzen. Das sieht man bereits bei der DB mit dem 9€-Ticket. Die Züge sind so voll, dass ein Sitzplatz ein Fremdwort ist. Berlin ist so zugebaut und das Netz so überfordert, dass die RB's schon gar nicht mehr in die Innenstadt fahren können. Der bekannte RE1 ist eine Katastrophe. Zwar übernimmt jetzt die ODEG die Linie, doch an Passagiere/Pendler wird es nicht weniger werden. Auch die Planungen heut zu Tage sind einfach für'n A... Keine Ahnung was für Idioten bei der VIP (Potsdams Nahverkehr) hinterm Schreibtisch saßen, als man ganz simple die so genannte Sterntrasse von einem Wohngebiet zum nächsten immer nur verlängert hat, obwohl die Strecke längst überlastet ist,bzw. zu DDR-Zeit schon überlastet war. Jeder der etwas Gribs im Kopf hat, hätte längst eine zweite Strecke gebaut. Hinzu fahren sämtliche Busse aus dem Umland nicht mehr bis ganz in die Stadt, so dass man die Passagiere auch noch in die Bahnen verlegt... Sparmaßnahmen...

Ebenso erwähnte er den Unterschied zwischen Stadt und Land. Ich wohne auf dem Land, abseits jener Stadt mit Bus und Bahn im 5 Minuten Takt. Da gibt es kein Konsum mehr, wo man täglich einen Beutel vollkauft. Da bleibt nichts andere übrig als alle paar Tage mal in die Stadt zu fahren, mit paar Einkaufsstiegen um einen Großeinkauf zu machen. Steigt doch mal jemand mit 4-5 Einkaufstiegen in einem Bus ein... der Fahrer zeigt Dir einen Vogel... Und weil man diese Situation auch kennt, sind rein zufällig die spritpreise gleich 5-10 cnt teurer als in Berlin.

Mag jetzt für diesen Zwecken ein E-Auto sinnvoller sein, aber wie der andere Herr in dem anderen Video schon meint, sei es doch unlogisch ein fahrtaugliches Auto gegen einen Neuwagen zu tauschen. Ob mein Auto hier seine letzten Kilometer macht oder in irgend einem anderen Land, dürfte wohl sch... egal sein. Abgesehen davon, kann sich auch nicht jeder ein Neuwagen leisten, und wenn ich hier die Rentner oder ALG II Empfänger sehe... ein Besuch bei Krankenkasse, Jugendamt, Jobcenter, Arzt und co. ist eine Tagesreise für sämtliche Anwohner. Termine vormittags können ggf. nicht einmal eingehalten werden, wenn man den ÖPNV nutzt. Ud genau das wollen die Politiker nicht hinterfragen oder mal vergleiche. Hier ann ich nur sagen, ohne Auto kein Job - ohne Job kein Auto. Ich hab ja noch das Glück, dass ich keinen weiten Weg habe, andere sind schlimmer dran, die fahren erst einmal zum Bahnhof in die Stadt, dann eine Stunde mit der Bahn, eine weitere Stunde mit Tram und Bus.. fast 2,5h Fahrzeit zur Arbeit, das ganze nochmal zurück, vorrausgesetz man hat auch gleich Anschluss. Für mich nicht mehr denkbar...

Lesch hat recht

Zumindest bei der aktuellen Akkutechnik hat er absolut Recht. Ein Akku beim e Auto hat soviele CO2 Emmisionen in der Herstellung, das man erstmal 80000-160000km fahren muss bis das Auto grüner ist als ein Verbrenner.

Das Problem dabei ist das der Akku nur ca 8-10 Jahre hält und der durchschnittsdeutsche nur knapp 15000km im Jahr fährt.

Deshalb brauchen die meisten Leute nen neuen Akku bevor der alte "grün" wird. Deshalb ist es e Auto auch nicht wirklich grüner als ein Verbrenner.


Velbert2  07.01.2022, 13:38

Das stimmt. In der öffentlichen Diskussion geht es meistens nur um das, "was hinten rauskommt", und nicht um den gesamten Lebensweg einer Batterie.

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ILM321  07.01.2022, 13:41
@Velbert2

Jap. Es wird meist auch ignoriert das die meisten deutschen ihre e Autos Abends über Nacht Laden wo kaum Grünstrom geliefert wird und sehr viel mit kohlekraft und Gasturbinen erzeugt wird. Das drückt die Bilanz auch deutlich nach unten. Der durchschnittsdeutsche ist auf jeden Fall mit nem Diesel grüner unterwegs als mit nem e Auto. In einigen Fällen ist ein e Auto wirklich grüner (besonders die mit kleineren Akkus) aber die meisten sind mit nem Diesel oder Benziner besser bedient.

Das ganze e Auto Gedöns ist eh nur Geld macherei und Wirtschafts Ankurbelung..

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Tarzanoid  07.01.2022, 13:39

Ich bin in 20 Jahren nur 80tausend km gefahren. Da wäre ein Akku umweltschädlicher als ein Benzinmotor, denn ich hätte dann schon 2 bis 3 Akkus benötigt.

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realfacepalm  10.07.2022, 19:00
@Tarzanoid

Leute, kommt mal im jahr 2022 an und hört auf Uralt-Lügenmythen über die Elektro-Mobiliät zu verbreiten.

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PufferMBO  14.07.2022, 18:57
@realfacepalm

Schau Dir doch mal die wirkliche Logik im System an. Politik rein im Sinne der Autoindustrie... Wie lange hat früher ein Auto gehalten ? Meiner ist noch 20 Jahre alt. Andere haben in der Zeit ihr drittes oder viertes Auto, und immer mit "Hilfe" der Politik. Rechne mal zurück !

1980-89 Autos ohne KAT werden teuer im Unterhalt... also kauft neue Autos mit KAT.

1990-1999 In der Zeit gab es keinerlei Probleme ... Erst kaufen die Ossis die alten Westautos und die Wessis Neuwagen. Danach dann die Ossis ihre Neuwagen...

2000 die nächste Flaute... Also die Einführung der Schadstoffklassen... Neuwagen Steuerfrei für 2 Jahre. Parallel sind die ersten Autos, nur noch 3-4 Jahre effektiv, Danach kommen die ersten teuren Wartungsarbeiten.

Dann ab 2010 die nächste Flaute.... darauf folgte die Abwrackprämie - natürlich im Interesse der Umwelt...

Und später dann die Geschichte mit den E-Autos.

Und nun kommt das Beste vom Besten die aktuellen Spritpreise...

Fast jedes mal wurden Neuwagen finanziert/gefördert vom Staat.

Wenn Du Dir noch den Werdegang anschaust, von wo sämtliche einzelne Teile geliefert werden, denn kannste Dir an Fünf Fingern ausrechen, wie viel CO2 In die Luft gepustet werden.

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Lol34XD  07.01.2022, 16:44

Völliger quatsch

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Lesch hat recht

Leider hat Herr Lesch recht. Das Problem werden wir in einigen Jahren erfahren, jetzt ist alles neu und aufregend und alle meinen, weil es keinen Auspuff gäbe, wäre das die Lösung des Problems. Es gibt sehr viele wissenschaftliche Abhanlungen darüber, dass der Weg über einen Akku/Batterie kein guter Weg ist. Sogar die Rede von einer "Zwischenlösung" ist gefallen. Warum nicht direkt richtig angehen? Wahrscheinlich, weil die Autoindustrie sich jetzt dafür entschieden hat und keine andere Lösung zu lässt. Wie gesagt, die Rechnung werden wir in ein paar Jahren bekommen.

Ein übertragenes Beispiel: LED verbraucht werniger Strom. Aber warum bekommt man heute im Handel fast nur noch Lampen, bei denen man das Leuchtmittel nicht austauschen kann, sondern muss die komplette Lampe wegwerfen, statt einfach die LED auszutauschen. Ähnliches wird beim Auto passieren, weil der Akku kaputt ist, wird man nicht den Akku wechseln, sondern das ganze Auto austauschen. Nur ein Gedanke von mir.

Der Weg über die Brennstoffzelle, wie von Herrn Lesch gefordert, macht einfach mehr Sinn.


Digibike  10.07.2022, 19:22

Du weißt aber schon, daß die Brennstoffzelle auch, wie der Akku oder auch der Verbrennungsmotor, verschleißt? Das manifestiert sich schneller als du denkst. Und, bei einem Auto ist kein Platz, um das über größere Brennstoffzellen zu kompensieren - abgesehen davon, daß es viel zu teuer wäre...

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PufferMBO  15.07.2022, 05:37

Warum ganze Lampen statt nur eine LED ? Ist die Frage ernst gemeint ? Werkstätten wollen Geld verdienen. Früher hat man einfach die "Birne" rausgedreht und eine neue rein gedreht, fertig. Doch irgendwann entdeckte man auch hier, ließe sich was zu verdienen, und schon gab es die ersten Autos, bei denen man an die Lichter nur über Umwege ran kam. Da waren die Erfindungen der LED zur rechen Zeit gekommen. Während Du hier nur von den Lampen redest, gibt es Fahrzeuge, wo bei einer defekten LED nicht nur die Lampe allein getauscht wird, sondern das komplette Rücklicht. Solaris, Volvo oder Mercedes ... bei zwei von denen muss bei einer kaputten LED das Komplette Modul ausgetauscht werden. Also Rücklicht, Bremslicht, Nebelschlusslicht, Rückfahrscheinwerfer und Blinklicht. Alles als ein Teil.. Und rate mal, wo dieses Modul mit nur einer defekten LED landet(e). (Stand 2015)

Solche Module werden maschinell in einem Stück hergestellt. Da ist es einfacher, das ganze Teil zu wechseln, als nur eine LED. Wir sind halt eine Wegwerfgesellschaft.... besonders "wir" Kleinbürger.

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Ich bin gegen jegliche Autos und für den Schienenverkehr. Der Strom kommt da direkt aus der Leitung. Darüber hinaus sollten wir viel weniger lange Fahrten machen. Insbesondere sollte jeder einen wohnortnahen Arbeitsplatz haben und Fernpendeln wegfallen. Auch sollte der Flugverkehr abgeschafft werden. Ziele innerhalb Europas kann man mit der Bahn erreichen.


Marionetto  07.01.2022, 13:43

Ja ja,was so alles müßte... :-))

Schon alleine "wohnortnahen Arbeitsplatz" wird es in der Masse nie geben. Frage da mal bei Vermietern genauso nach,wie bei Arbeitgebern... Unerfüllbare Träume! ;-)

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Tarzanoid  07.01.2022, 13:45
@Marionetto

Das ist ja Staatsaufgabe, d.h. die Betriebe werden dazu gezwungen. Wo kein Bahnhof in der Nähe ist, dürften sie nicht mehr bauen. Oder man führt gleich die Sozialistische Planwirtschaft ein, das fände ich noch besser.

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Marionetto  07.01.2022, 13:47
@Tarzanoid

Aber ich wiederhole dann erstrecht: In jetzigen Zeiten "unerfüllbare Träume". Wir werden es nicht mehr anders erleben... ;-)

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fubar1871  07.01.2022, 14:43
@Tarzanoid

Also du willst, dass der Schienenverkehr durch ein Wohngebiet durch geht?

Versuch des mal durchzusetzen! Die Leute gehen ja schon auf die Barrikaden, wenn die Schienen nur 20km in der Nähe zum Haus gebaut werden sollen.

Sozialistische Planwirtschaft ein, das fände ich noch besser.

Und mal wieder ein Beweis: der Mensch lernt nichts aus der Vergangenheit...

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DoctorBibber  07.01.2022, 13:47

Das denke ich nicht. Ich denke wir müssen einen Weg finden die Technik auf die Umwelt anzupassen, ein Umweltbewusstes Handeln wie z.b. ständige Reisen oder unnötige Fahrten mit dem Auto sollten vermieden werden, dem stimme ich zu.

Man hätte die Forschung auch viel früher vorantreiben können aber das war wohl zu anstrengend man wollte schätze ich mal aus Bequemlichkeit den Standard beibehalten und jetzt sitzen wir hier kurz vor knapp.

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Geograph  07.01.2022, 13:54
Ich bin gegen jegliche Autos und für den Schienenverkehr

Jeder Supermarkt bekommt einen Gleisanschluß oder die Marktleiter holen jeden Morgen mit dem Bollerwagen den Nachschub aus dem Großlager bzw. direkt vom Erzeuger. (;-)))

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Tarzanoid  07.01.2022, 14:03
@Geograph

Man könnte zu unserem Edeka die Waren vom nächsten Bahnhof 5 km mit dem LKW abholen. Im Vergleich zu einer bisherigen LKW-Fahrt von 500 km hätte man dann schon mal 99% eingespart. Hätten wir hier einen eigenen Dorfbahnhof, dann wäre die Entfernung noch viel kürzer. In der nächsten Stadt liegen übrigens 3 Supermärkte (Ecenter, Lidl und Kaufhof) in unmittelbarer Nähe der Bahngleise. Warum sollten die keinen eigenen Gleisanschluss bekommen können? Noch dringlicher ist das bei Fabriken, die sehr viel produzieren. Früher konnte man am nächsten Dorfbahnhof sogar Lebensmittel in die Stadt versenden. Kenne ich aber nur aus Zeitungsinformationen, das gab es schon vor 50 Jahren nicht mehr.

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Geograph  07.01.2022, 14:15
@Tarzanoid

Du hast völlig Recht, widersprichst Dir aber selbst mit "Ich bin gegen jegliche Autos", denn LKW's sind auch Autos. (;-)))

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Tarzanoid  07.01.2022, 14:23
@Geograph

Ich muss es in Kauf nehmen, dass immer wieder Apostel der Genauigkeit meine Antworten kritisieren, denn wenn ich umfangreich einen Gesamtkatalog vorlegen würde, wer alles Ausnahmen in Anspruch nehmen könnte, würde das kein Mensch lesen, so lange wäre es. Auch Handwerker hätte ja z.B. eine Ausnahmegenehmigung, wenn sie schweres Werkzeug dabei haben müssen. Und es gäbe noch unzählige weitere Ausnahmen. Und trotzdem ist das der bei weitem geringste Teil der Fahrten. Die Masse der Fahrten wie z.B. ins Büro oder die Fabrik, Urlaubs- oder "Shopping"-Touren, lange LKW-Fahrten auf Bundesstraßen und Autobahnen, wo überall die Bahn vorhanden wäre...

Im übrigen könnte ich mir schon vorstellen, dass in fernerer Zukunft auch tatsächlich jeder Laden einen Gleisanschluss bekäme und es keine Fahrten mit LKW mehr gäbe. Blieben dann noch Gabelstapler, wenn man nicht alles mit Hubwagen fahren oder per Hand in den Geschäftsraum transportieren wollte.

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Ploedder  08.01.2022, 13:10
@Tarzanoid

Und ich habe auch keine Lust mehr hier Konzepte zu beschreiben die dann gelöscht werden weil ... Keine Ahnung.

ÖPV und ein funktionierendes Schienennetz sind die Grundvoraussetzung für "grün". Davon sind wir in Deutschland Jahrzehte entfernt.

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PufferMBO  15.07.2022, 02:12
@Tarzanoid

So einfach ist das aber nicht, besonders bei Frischware (Milch, Fleisch,...) Das wäre nicht einmal in der DDR möglich gewesen, als es nur Konsum und HO gab. Die DDR war aber auch ein Vorbild in Sache Logistik... wenn auch nicht im Sinne der Umwelt sondern zum Einsparen von Ressourcen. Ganz zu schweigen vom Verschleiß ...

Doch Waren über 60 km wurden bis auf Ausnahmen per Bahn transportiert. Getränke, Lebensmittel,... produzierte man in der Nähe. Ich sehe vor meiner Tür täglich unzählige LKW's nach Berlin fahren. Getränke aus Bad Liebenwerda. Darunter Cola für EDEKA, Spreequellwasser und vieles mehr. Manches davon wurde in Berlin hergestellt, heute 70 km entfernt. Fast jede größere Stadt hatte einst eine Brauerei. So wurden die Güter für die Produktion per Bahn angeliefert, und die Getränke via LKW verteilt. Heute undenkbar, da sich diese Methode nicht mehr rentiert, und ein paar Bayern gerne Bier aus Preußen trinken, Preußen wiederum Bier aus Niedersachsen,.... und so weiter.

Was aber wunderbar funktionieren könnte, aber nicht umgesetzt werden soll, wäre der Versand von Paketen und Briefen via Bahn, so wie einst damals. Stattdessen werden etliche Güter dieser Art mit Flugzeug durch Deutschland geflogen. Einst nannte man das Luftpost, und man zahlte noch was drauf.

Ebenso interessant wären rollende Landstraßen von Grenze zu Grenze. Ein Win-Win-Win für alle Beteiligten. Ein LKW käme an der polnischen Grenze an, der Fahrer macht seine Ruhezeit im Schlafwagen und wacht am Folgetag an der Grenze nach Niederland, Österreich, Dänemark,... egal wo .. wieder auf. Vorteil, ein LKW auf einem Parkplatz verbraucht unnötig Zeit, und Zeit ist Geld. Die Autobahnen wären somit sicherer und müssten weniger leiden. Die Bahn könnte dran verdienen, wenn sie wollte und die Umwelt wäre bestimmt auch begeistert. Doch für die Bahn nicht gewinnbringend genug. Hinzu ist das Gleisnetz der DB für solche Projekte nicht ausgelegt. Man schafft es ja nicht einmal den ICE auf separaten Gleisen fahren zu lassen, ohne dass Bummelzüge, sogar Güterzüge das selbe Gleis nutzen.

Doch gibt es einige Vorbilder, die noch immer auf die Bahn setzen, auch wenn es immer wieder zu Verspätungen kommt, und die Ware per Autobahn schneller wäre. So die österreichische Firma LKW WALTER. Deren Trailer/Auflieger werden per LKW zum Güterbahnhof gebracht. Die Trailer abgekuppelt und auf Flachwagen verteilt. Die Züge fahren dann zu ihren Zielen, wo sie wiederum an LKW's angehangen werden, und die letzten hundert Kilometer auf der Straße transportiert werden. Und das seit Jahrzehnten. Das größte Problem dabei ist noch immer Deutschland, wo manche Züge stundenlang in Bahnhöfen stehen bleiben müssen, eh sie freie Fahrt bekommen.

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