Probleme mit Junghund (Malinois)
Guten Abend
Mir ist heute ein Malinoisrüde anvertraut worden. Ein 8 monate altes Kraftpaket, das so gut wie dauernd angekettet war, bis er zu uns gekommen ist. Der Rüde ist dementsprechend ein absolutes Kraftpaket, bellt die ganze Zeit, hört nicht auf seinen Namen und reisst an der Leine wie was weiss ich. Ich gebe dem Vorbesitzer die schuld, nicht dem Hund, denn ich bin mir ganz sicher, dass man aus diesem Wauwau wirklich etwas ganz tolles machen kann :) Charakterlich ist er wirklich ein ganz lieber, aber halt völlig unausgelastet, unerzogen usw.Ich habe mir schon immer einen sportlichen, arbeitswilligen Hund gewünscht, mit dem ich meine Sportpassion teilen kann. Deshalb habe ich mich ja auch dafür entschieden dem Hund eine Chance zu geben. Der Typ, der mir den Hund anvertraut hat, hat einfach gemeint, dass ich den Hund haben könne, auch wenn bei dem Vieh Hopfen und Malz verloren seien. Was ich natürlich nicht glaube ...
Selber haben wir bereits zwei Hunde (Leonbergermix und Schäfermix) sind bestens erzogen, können die verschiedensten Tricks (ja, auch unnötige g) und sind dementsprechend auch sehr angenehme Zeitgenossen. Diese beiden sind aber auch bereits von klein auf bei uns und besuchten auch über mehrere Jahre eine Hundeschule.
Meine Fragen an euch:
- Wie kann ich den Malinois am besten auslasten (Gemäss Rassenbeschreibung sind das ja sehr arbeitswillige Tiere)
- Wie kann ich ihm dieses ständige Dauerbellen abgewöhnen oder legt sich das mit ausreichender Bewegung von selbst?
- Wie kann ich ihn an seinen Namen gewöhnen?
- Habt ihr noch sonstige Tipps und/oder Ratschläge für mich?
- Lohnt sich der ganze Aufwand überhaupt? (okay ... selbst wenn nicht ... ich würde es dennoch versuchen :) Denn der Grosse hat es mir wirklich angetan)
Ich habe mittlerweile so ziemlich alles durchforstet und bin mir bewusst, dass da ein ganz schönes Stück Arbeit auf mich zukommen wird.
Zu meiner Person: Ich bin gerne bereit mehrere Stunden pro Tag mich mit dem Hund abzugeben. Dank zwei Monaten Ferien wird mir dies in nächster Zeit auch ohne Probleme möglich sein.
Yakez und ich freuen uns über konstruktive und ausführliche Antworten :)
8 Antworten
Hui, da ist ja ganz schön viel im Argen. Ich geh es mal Stück für Stück durch:
Zum Thema Auslastung: Mittlerweile ist es erwiesen, dass lange leinenfrei Spaziergänge, am besten mit einem einem weiteren Hundekumpel am auslastendsten sind. Der HUnd muss all seine Sinne gleichzeitig benutzen, ist dabei ncoh dazu die ganze Zeit in Kommunikation mit dem anderen Hund und muss auhc noch darauf achten, den Anschluss zum Besitzer nicht zu verlieren. Das wäre die Basis. Jede andere Art der Auslastung könnte da dann dazu kommen, aber man sollte aufpassen, möglichst wenig zu versuchen, den Hund auszupowern, denn der Schöag geht nach hinten los: Der HUnd will immer mehr und wird durch das entstandene Adrenalin erst recht nie müde.
An den Namen gewöhnst Du ihn, in dem Du ihn benutzt. Ich hatte immer "gebrauchte" Hund, die haben alle nach einem Tag schon auf ihren neuen Namen reagiert (so wurde beispielsweise aus "Hundi" die "Lilly", aus "Trinchen" die "Kitty".
Thema Leinenführigkeit: Der HUnd zieht am Halsband, man geht davon aus, dasss er doch merken muss, dass er keine Luft mehr bekommt, je stärker er zieht. Nein, tut er nicht. Er versucht, wie jedes Tier, dem Schmerz zu entfliehen durch Flucht nach vorne. So potenziert sich das Verhalten immer mehr hoch. Ein Halsband drückt den Kehlkopf ein, der Hund denkt er wird erwürgt und flieht, ein Halsband schädigt die Halswirbelsäule (Bandscheibenvorfall), es drückt sie zum Hirn führenden Gefäße ab (Kopfschmerzen bis zum Schlaganfall) und erhöhr den Augeninnendruck bis zum Glaukom (Grauer Star). Besorge ein gutsotzendes Halsband mit Kehlkopffreiheit und komme weg vom Wettziehen. Ein Brustgeschirr soll den Hund sichern, aber nicht bestrafen.
Zwei Dinge: Lerne vorne zu gehen und das "Rudel" anzuführen, das ist eine Technik- und Übungsfrage, denn man muss schnell und wendig sein. Auf meinem Profil findet man Tipps dazu, wenn man sucht. So erledigt sich auch die Bellerei, denn wenn Du vorne gehst, braucht er sich nicht um Hundebegegnungen kümmern, denn wer vorne geht, hält den Kopf fürs Rudel hin. Und weiß den Weg. Prima Sache.
Und dann: Fahre in Gegenwart Deines Energiebündels selber runter auf den Nullpunkt. Mach alles eine Nummer langsamer, fast schlafwandlerisch. Bleib gelassen, ruhig, entspannt, aber dennoch klar und souverän.
Viel Glück! :-)
Und dann: Fahre in Gegenwart Deines Energiebündels selber runter auf den Nullpunkt. Mach alles eine Nummer langsamer, fast schlafwandlerisch. Bleib gelassen, ruhig, entspannt, aber dennoch klar und souverän.
Genau so!
Zum Thema Auslastung: Mittlerweile ist es erwiesen, dass lange leinenfrei Spaziergänge, am besten mit einem einem weiteren Hundekumpel am auslastendsten sind.
Klasse Tip, damit der Hund vom nächsten Jäger erlegt wird. Mit nem Belgier kannste Tagelang spazierengehen, das bringt nicht wirklich was - da ist schon mehr nötig., Und bei nem nicht erzohgenen und nicht führigen Hund Leine los zu empfehlen grenzt schon an Vorsatz.
Zwei Dinge: Lerne vorne zu gehen und das "Rudel" anzuführen, das ist eine Technik- und Übungsfrage, denn man muss schnell und wendig sein.
Wenn du als Rudelchef akzeptiert bist kannst du gehen wo du willst - es ist völlig egal ob vorn oder hinten. Hauptsache Hund weiss das er sich auf dich verlassen kann und das du deinen Teil des Jobs machst.
Hallo
Auch dir einen ganz lieben Dank für diesen tollen Beitrag (Ich weiss gar nicht, welche die Beste war ... die waren alle toll!)
Ich werde gleich auf dein Profil gehen und mir die Tipps anschauen und dann auch gleich ausprobieren.
Nochmals vielen Dank!
Syrinly
Ich habe eure Frage zweimal gelesen und als Hundefreund möchte ich Euch nur eines Raten: Bestellt ein Hundelehrer der weiss wie man mit solchen Hunde umgeht und wie man den erzieht: sonst wenn ihr nur so dahin kutschiert hat dieser grosse Hund überhaupt kein "Bock" und wird sich an nichts gewöhnen, das ist schon eine happige aufgabe, aber der Hundetrainer wird das hin kriegen und ihr werdet dann auch grosse Freude haben. Gruss vom Hundefreund tschapa
Und ich wage die Prognose, dass es bei 90% der Hundehalter mehr bringen würde, wenn sie selbst eine Verhaltenstherapie machen, damit sie nämlich zu jedem Zeitpunkt ruhig, sicher und souverän sein können. Bei den meisten scheiterts genau daran.
Hey, das sind dann 180% das geht doch nur bei der Berechnung der Arbveitsbelastung von Managern und Politikern :-)
Im Ernst: du hast natürlich recht.
Und der 2te Grund fürs scheitern ist die wahl des falschen Hundes
Mit Hundetrainiern haben wir so unsere Erfahrungen gemacht. Von vier war genau einer wirklich gut. Bei dem sind wir dann aber auch geblieben :)
Ich stimme euch eigentlich in allem zu. Die falsche Wahl des Hunden hat schon vielen das Leben und das des Hundes erheblich erschwert. Aber so ist es doch fast immer, etwas gefällt Mann/Frau und es wird gekauft ohne sich im Vorfeld auch nur im geringsten darüber informiert haben. Resultat: völlige Überforderung
Naja, bei Yakez läuft es mittlerweile ganz gut. Fast schon erschreckend wie schnell er lernt :-) Sitz und Platz sind mittlerweile kein Problem mehr. Das Bellen ist schon etwas besser geworden. Leine zerren ... naja, meine Hände waren noch nie so voller Blattern gewesen wie bei ihm. Aber es wird besser ^^ Auf jeden Fall auch hier vielen Dank für die Inputs
GLG Syrinly
Er ist ein Belgier. Lernbegierig, sensiebel ....und arbeitswillig. Die Kunst ist der Spagat zwischen Genie und Wahn, zwischen zuwenig machen (freilauf lastet mehr aus wie gewisse angebliche Hundetrainerinnen verbreiten) und zuviel (täglkich 2 stunden agility und 2 stunden Mantrailing). Ein Belgier ist immer ne Gratwanderung
Wende Dich mal bitte an die Userin "froeschliundco" und schau Dich bei ihren Tipps (Thema Entspannung) um! Sie hat mehrere solcher "Geschosse" zuhause, arbeitet mit ihnen und kennt sich aus!!
Zum Thema auslasten.. Viiiiel wichtiger ist, dass diese Hunde eben auch mal runterkommen dürfen und sollen. Ich würde zB jetzt nie anfangen, dem Hund "Stöcker" (die ja sowieso nicht, aber trotzdem) oder Bälle zu werfen, erstens sind Malis so heftig beim Hinterherjagen, dass sie sich ernsthaft verletzen können und zweitens: je mehr Du machst, desto mehr will er. Er wird nicht müde, nicht vor Dir! Dann wird sich auch das Dauerbellen nicht geben, weil er eben immer mehr einfordert. Deshalb ist bei diesen Hunden Ruhe das A&O, Stille, leise Kommandos... Ausgedehnte Spaziergänge oder Joggingrunden, auf denen er auch seine Nase einsetzen muss, Du könntest ihm "Geruchsfährten" legen (Wurstwasser ;)), die er verfolgt.. Eben etwas, wo er nicht den schnellen Kick bekommt, sondern runterkommen muss und sich konzentrieren.. Lass Deine anderen Hunde Vorbild sein. Ignoriere ihn auch mal.
Der "Aufwand" lohnt sich in jedem Fall ;). Wenn Du den hinbekommst, hast Du einen knallgescheiten, immer zu Schandtaten aufgelegten Hund bei Dir, der wahnsinnig schnell im Kopf ist. Das kann superviel Spaß machen, in richtige Bahnen gelenkt.
Hallo aotearoa01
Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich hätte wirklich niemals erwartet, so tolle Antworten und Tipps hier zu finden. Ihr seid toll!
Als relativ ruhige Person, werde ich diesen Rat natürlich beherzigen. Hat heute auch schon ganz gut geklappt. Zumindest war er für einige Minuten doch tatsächlich ruhig :)
Noch einmal vielen Dank!
Syrinly
hi syrinly
du hast recht,du hast es mit einem echt unerzogenem hund zu tun. das wird wahscheinlich daran liegen,dass der der besitzer keinen blassen schimmer von hundeerziehug hat(te). dass er null auf dich hört heißt wahrscheinlich,dass er denkt er ist alpha und musst dich ihm unterordnen.dies kannst du unterbinden,indem du,wen er z.b. bellt nicht darauf eingehst und ihn nicht beachtest,denn wenn er dies merkt,wird er aufhören,weil es hunden egal istin wie fern sie aufmerksamkeit sie bekommen(d.h. es st ihnen egal ob du mit ihm schipfst oder in betüddelst,hauptsache aufmerksamkeit).außerdem musst du wenn er dich anknurrt,oder ähnliches(im absoluten notfall)den schnauzgriff machen und ihn auf den rücken drehst,denn damit zeigst du stärke. nun zu den fragen ;D : am deiner stelle würde ich mit ihm im wald ausgiebige spatziergänge machen,und mit ihm ''suchspiele'' machst.das geht so:du bindest ihm an einem baum fest und versteckst seine lieblingsleckerlis.dann nimmst du ihn an die leine und gehst mit ihm zu den verstecken.dann sagst du such und zeigst so ungefähr auf die stelle wo du es versteckt hast.unserem hund(flat-coated retriever/hoverwaard) macht dies einen heiden spaß und dadurch,dass die hunde den ''riecher''anstrengen müssen ist es auch sehr anstrengend für sie.
frage zwei hab ich ja schon quasi erklärt.
wir haben das so gemacht,dass wir ihn rufen wenn wir außer sichtweite sind und ihn ann mit einem fleischstückchen etc. belohnen.oder einfach immer wieder aufmerksamkeit erregen,indem du etwas interessantes machst.
lass ihn auf keinen fall aufs sofa,ns bett und füttere ihn ja nicht vom tisch,den dann entwickelt sich bei ihm wieder das ''alphagefühl''.
wenn er an der leine zieht,dann musst du genau in die entgegengesetzte richtung ziehen,und laut nein sagen. damit er dann noch fußläuft,errege seine aufmerksamkeit mit einem leckerli.
ich würde sagen,dass es sich auf jedenfall lohnt ,denn du willst doch irgendwann einen guterzogenen hund haben,oder?! :P
viel spaß beim erziehen,Maria2001bcfk.
den schnauzgriff machen und ihn auf den rücken drehst,denn damit zeigst du stärke.
Mach das bitte nicht. Das kann gerade bei Malinois (und dann noch aus Kettenhaltung) ganz schön nach hinten losgehen.. Abgesehen davon verliert der Hund jegliches Vertrauen in Dich, welches Du Dir gerade langsam erarbeitest...
Guten Tag Maria2001bcfk
Vielen Dank für deinen Beitrag. Dass Yakez nicht aufs Bett, Couch u.ä darf, ist bei uns hier selbstverständlich. Ebenso wie das Betteln bei Tisch. Das mussten unsere beiden anderen Wauwaus auch lernen und akzeptieren.
Den Schnauzgriff wenden wir bei unseren Hunden nicht an, da uns dies unser ehemaliger Hundetrainer als unangebracht bezeichnete. Unsere Hunde wissen dennoch ganz genau, wann sie etwas Dummes angestellt haben. Da reicht meist schon ein böser Blick ;)
Schlagen und andere Bestrafungen, die in diese Richtung gehen, sind bei uns sowieso fehl am Platz :)
Vielen Dank für deinen Beitrag!
Syrinly
Maria ...
:du bindest ihm an einem baum fest
Hast du irgendwie nen Plan oder schreibst du immer so eionen Mist ? Einen Hund, der als Kettenhund gehalten wu8rde im Wald anbionden ist das zweitbeknacktzeste was du tun kannst - noch bescheuerter wäre es ihn dann angebunden zu schlagen.
dass er null auf dich hört heißt wahrscheinlich,dass er denkt er ist alpha und musst dich ihm unterordnen.dies kannst du unterbinden,indem
Blödsinn. Junghund, ohne jede Erziehgung, der hat noch gar kein selbstbewustsein entwickelt. Da gibt es nix zu unterbinden
lass ihn auf keinen fall aufs sofa,ns bett und füttere ihn ja nicht vom tisch,den dann entwickelt sich bei ihm wieder das ''alphagefühl''. Unfug. Wenn Hund seine position im Rudel kennt ist es völlig Problermlos.
Karin und Spüike: Vermutlich liegt der weg gewnau dazwischen, aber das kann nur die Zeit und beobachtuing vor orrt zeigen
weder mit einem Schnauzengriff noch mit einem unsinnigen Alphawurf zeigst du deinem Hund Stärke. Dieser Hund ist weder ausgelastet noch erzogen, dann immer gleich davon zu sprechen, das er angeblich Chef sein will ist nicht richtig. Auch heißt es noch lange nicht, das wenn ein Hund aufs Sofa darf, als erstes vor die Haustür geht etc, das er dann Chefallüren entwickelt. Hast du aber einen Hund der sich "ranghöher" sieht und du ihn dann mit einem Alphawurf disziplinieren willst, na dann Prost Mahlzeit, wenn er sich dies dann nicht gefallen lässt. Erziehungsarbeit würde ich in der ersten Zeit mit ihm alleine machen, damit du dich voll und ganz auf ihn konzentrieren kannst.
nun,.ich habe mit meinem erzogenen pit die zwinger-Hündin ( mali ) erzogen,..ich sagte schon---Hunde lernen untereinander viel leichter , schneller. wenn ein Hund gut im komando steht will der zweite natürlich auch seine "erfolgserebnisse" haben---dann "sitz" er genauso bei sitz wie ersthund, usw........ die ""Feinarbeit" kann man dann einzeln machen--klar,... :-)
zuallererst würde ich mit allen drei hunden lange ausflüge machen, wobei er an der schleppleine bleibt. arbeite an der bindung, indem du seinen namen rufst und ihn belohnst, wenn er kommt. viel mehr würde ich am anfang nicht machen. auslasten, bindung festigen. wenn er fehler macht, korrigiere ihn sanft.
das powerpaket muss lernen, dass du gewillt bist, das beste für ihn zu tun, ohne dass er bellen und an dir hochspringen muss. bisher ist er ja völlig missachtet worden.
erst nach einer weile, wenn er dich auf deine ansprache anschaut, würde ich einfache übungen anfangen.
Hallo taigafee
Vielen Dank für deinen Beitrag. Das werde ich machen ! :)
LG Syrinly
Sehr gute Antwort. DH!
Leider kann ich Dir kein Däumchen geben. Ist angeblich nicht möglich.
Ich wage mal die Prognose das über 90% aller Hundetrainer keinen Plan non nem Belgier haben und die Arbeit abkllerhnen (wenn sie ehrlich sind) oder den Hund für teuer Geld völlig versauen