Malinois Junghund hört nicht und ist nicht sozialisierbar?
Hallo liebe Mitglieder und evtl auch Hundebesitzer.
Ich habe ein Problem mit der Erziehung meines Malis, 6 Monate alt, sehr aufgeregt und angespannt in der Öffentlichkeit, begreift Neues aber sehr schnell.
Wir gehen regelmäßig in die Hundeschule, jede Woche oder auch mal nur alle zwei Wochen zum Mantrailing und ansonsten fast täglich eine Stunde zur Hundewiese. Nun ist es so, körperlich geht es ihr sehr gut ihr fehlt nichts. Zu Hause ist sie ruhig und ausgeglichen, wir versuchen ein Mittelmaß an Aktivität zu finden da man weder zu viel noch zu wenig machen sollte. Sobald wir zur Haustüre gehen ( zuerst ich dann sie, oder sie muss warten bis man ihr das ok gibt) zieht sie wie verrückt (alles bereits probiert: stehenbleiben sobald Spannung Ist, mit Leckerlies bei Fuß keksen, kurzer Leinenruck mit "gscht", Knie vor sie und versuchen vorne zu bleiben) bringt leider alles nichts obwohl sie schnell versteht will sie genau diesen Teil nicht wahrhaben dass man mit lockerer Leine läuft. Ein weiteres Problem ist ihr Sozialverhalten. Sie ist sehr dominant und selbstbewusst, testet auch bei älteren Hunden immer wieder ihre Grenzen oder mischt sich in Spiele anderer Hunde ein. Auf der Hundewiese damit natürlich kaum abrufbar und sobald man auf dem Gehsteig läuft flippt sie aus wenn jemand vorbeiläuft. Seit neuestem macht sie immer mehr was sie will und hört nicht mehr richtig auf mich. Gassi gehen ist jedes mal eine Qual und wird immer kürzer da ich keine Lösung finde und mir mittlerweile alles weh tut.
Was kann ich tun, um meinen Hund zu sozialisieren und ihm beizubiegen zu gehorchen? Mittlerweile bin ich schon am verzweifeln ob das überhaupt noch etwas werden kann mit ihr.
In der Hundeschule dreht sie durch, zumindest am Anfang wenn noch viel "Unordnung" herrscht. Sie ist die einzige die die Übungen nicht immer vollständig mitmachen kann. Und dann das Verhalten in der Öffentlichkeit das raubt mir die Nerven.
Vielleicht findet sich jemand der mir ein wenig helfen kann und mir Tipps gibt.
Kurze Info dazu. Es gibt kein Alphatier. Ich bin Hundehalterin, wenn ich arbeiten gehe ist sie bei Verwandten (immer die selbe). Dort gelten dann auch andere Regeln als bei mir. Einheitliche Regelungen zu schaffen sind schwierig denn ich bin konsequenter. Wenn ich esse wird eben beispielsweise nicht vom Tisch gefüttert was bei den anderen dann doch ab und zu vorkommt. Genau wie das Leinenziehen.
Ich hoffe auf die ein oder andere Anregung. Liebe Grüße
6 Antworten
IHR habt noch sehr viel in dieser Hundeschule zu erlernen. Und ich habe mir nicht die ganze Schilderung durchgelesen um zu diesem Schluss zu kommen.
Ich habe in meinem Leben manchen schwierigen Hund aus dritter Hand oder vom Tierheim gehabt. Aber vom ersten Tag an war ausdiskutiert, wer Rudelführer ist. Bei Euch steht diese Aufgabe noch an.
Ich lese aus Deinem Text heraus, Ihr geht zur Hundeschule und nur der Hund lernt. Das ist grundfalsch!!!! Ihr geht zur Hundeschule damit IHR lernt mit dem Hund umzugehen, seine Mitteilungsmöglichkeiten zu verstehen und ANGEMESSEN auf das Tier einzugehen.
So lange IHR nicht bereit seid, in der Hundeschule den angemessenen Umgang mit einem Hund zu erlernen wird das Nichts.
Noch angemerkt:
Ich habe JEDEN TAG auch mit dem friedlichsten und bravsten und einfachsten Hund ein bisschen Unterordnung absolviert. Das ist für mich ganz normales Tagesprogramm, wenn sich ein Mensch schon mal einen Hund anschafft.
Zuerst einmal hast du dir einen Hund zugelegt für den du nicht mal im ersten Jahr ausschliesslich da sein kannst.
Gerade ein Mali verträgt das gar nicht.
Dann hast du die Sozialisation des Welpen verpasst. Bus fahren, Einkaufszentrum, Flughafen, Bahnhof etc.
Es kommt immer schief, wenn man viel vom Welpen einfordert aber nicht im geringsten daran denkt den Hund für die Umwelt fit und gelassen zu machen.
Nur ein Hund der gelernt hat sich mit allen möglichen Situationen des Lebens zurecht zu finden ist ein gelassener und souveräner Hund.
Ebenso muss ein Hundeführer gelassen und souverän sein.
Ist es der Hundeführer / Beziehungsgarant nicht, ist und wird es auch der Hund nicht.
Leider muss man das hier täglich mehrfach lesen. So viele Hundehalter sind geradezu versessen darauf dem Welpen mit viel übertriebenem Ehrgeiz etwas beizubringen für das er noch viel zu unreif ist. Das wichtigste aber Vertrauen und Bindung aufzubauen wird vernachlässigt.
Das führt dann genau zu den Problemen die du jetzt hast.
Einen Hund führt man mit Gelassenheit und Wissen. Der Hund reflektiert nur, was ihm sein Besitzer nicht geben kann.
Schade!
Das ist sehr interessant, denn genau das haben wir tagtäglich gemacht mit ihr. Die Sozialisierung habe ich jeden Tag gemacht, in die Stadt und in den Park wo Menschen etc sind, sie hat sogar eine eigene Busfahrkarte. Also am Aufwand an sich kann e s nicht liegen. Vielleicht an der Art und Weise wie ich herangehen oder auch am Zeitpunkt. Schon als Welpe war sie sehe stürmisch und laut, dann fingen wir an viel mit ihr draußen zu machen einfach im Gras sitzen und gucken, Ruhe reinbringen das ist mir sehr wichtig. Nur hab dich die Technik vermutlich nicht raus.
Danke für deine Antwort
Ein Malinois ist ein Malinois. Dein Hund ist noch sehr jung. Zum anderen müsstest Du öfter in die Hundeschule mit Deinem Hund. Ich sehe auch ein Problem darin, dass der Hund tagsüber bei anderen Menschen ist.
Ein Mali braucht absolute Konsequenz. Wenn Dein Hund eine Anweisung nicht befolgt und Du das nicht sofort einforderst gilt für den Hund ich brauche keine Anweisungen mehr zu befolgen. Was er bei Dir nicht darf, darf er bei den Tageseltern auch nicht. Da kann schon ein Problem bestehen. Ein Mali braucht bei der Erziehung sehr viel mehr Geduld als andere Hunde. Einen Mali muss man überzeugen.
Richtig ist niemals den Hund vor Dir durch eine Tür gehen zu lassen. Ein Mali sollte auch nicht mit Dir auf der selben Höhe sitzen können. Der Hundeführer sitzt immer höher als der Hund. Ich selbst führe einen Malirüden Polizeidiensthund seit nunmehr 4 Jahren. Nach seiner Ausbildung habe ich ihn übernommen. Es war selbst bei einem ausgebildeten Hund mit sehr viel Geduld verbunden bis er sich in der Unterordnung an mich gewöhnt hat. Es wäre sehr schade wenn Du Deinen Hund abgeben müsstest. Malis sind die besten Hunde. Ein Mali wird für Dich sterben wenn es notwendig ist.
Sorry, aber wieso schafft man sich einen von der Rasse her so schwierigen Hund an?
Diese Rasse gehört nur in absolut erfahrene Hände, ansonsten läuft es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus dem Ruder - wie bei dir.
Einmal in der Woche zur Hundeschule ist ohne weiteres Training zuhause viel zu wenig, auch tgl. 1 Stunde auf die Hundewiese. Diese Hunde sind absolute Arbeitstiere und brauchen tägliche Kopfarbeit.
Eigentlich müsste dir die Hundeschule bei deinen Problemen behilflich sein können. Wenn nicht, suche dir dringend eine geeignete und gute Hundeschule oder einen Hundetrainer, die sich mit dem rassetypischen Verhalten des Malinois auskennen.
Und ja, ich weiß wovon ich rede, denn ich habe selbst einen Mali.
Der Junghund ist erst 6 Monate alt. Nach meiner Einschätzung braucht er nicht mehr Hundeschule sondern die richtige Hundeschule.
Genau so dringend braucht er einen Hundeführer der eben da ist und täglich richtig mit ihm übt.
Vor allem aber muss so ein Hund Ruhe lernen, wie sein Besitzer auch.
Ich habe ihn geschenkt bekommen. Dann mache ich mich mal auf die Suche nach einer Hundeschule mit Schäferhunde-Erfahrung. In der Nähe gibt es leider keine Trainer die sich mit Malis auskennen
http://www.dogcoach.at/de/WORKSHOPS
Bitte geh schnellstens zu ihm oder telefonier wenigstens, bevor du den Hund aus Verzweiflung abgibst, er hat mir geholfen. Und es lohnt sich aus DE zu ihm zu gehen.
Oder lass es bleiben und gib ihn ab.
Echt? Wow ich dachte du wirst mich voll böse angehen wegen meinem letzten Satz. Ich bin überaus glücklich darüber, das du verstehst das ich vorallem letzteres nicht böse gemeint habe, so viele würden es falsch verstehen. Im nachhinein denke ich, das ich mir letzteres sparen hätte können, da es ja trotzdem nicht nett war, dafür will ich mich entschuldigen denn ich habe vorher nicht überlegt, was ich da sage. Ev hätte ich es auch viel netter sagen können. Aber es freut mich sehr, wenn er dir genauso hilft, wie mir.
PS ich habe auch einen Mali (aber einen Mix, ein Mali - Kangal) mir ging es zu Beginn, exakt wie dir, nach dem ich bei ihm war, habe ich verstanden, das viel falsch gemacht habe. Tat mir sogar leid. Wenn ich denke was ich ihm hätte ersparen können, wäre ich nur richtig mit ihm umgegangen.
Nein genau das möchte ich ja, ehrliche Meinungen. Deshalb habe ich die Frage hier gestellt. Das werde ich auf jeden Fall machen. Und es stimmt auch dass nicht nur der Hund lernen sollte sondern auch ich muss lernen ihn zu verstehen!
gute Idee,´ vielen Dank!