Probleme anhören?

4 Antworten

Unter guten Freunden geht man selbstverständlich auf die Probleme des anderen ein und gibt Rat, falls man kann. Wenn du selbst nicht zu denen gehörst, Freunde mit deinen Schwierigkeiten zu behelligen, kannst du ja trotzdem ein Ohr für die Sorgen und Nöte deiner Freunde haben - selbstverständlich in einem vertretbaren Maße.

Natürlich solltest du nicht permanent nur den Seelenpriester spielen. Dagegen musst du dich verwahren und gegebenenfalls den Leuten, die die Freundschaft zu dir in dieser Weise ausnutzen, direkt auf den Kopf zusagen, dass Freundschaft keine Einbahnstraße ist. Am schlimmsten sind die, die nur ihren Müll abladen und bedauert, also bestätigt, werden wollen, aber keinerlei Rat annehmen, also überhaupt nicht bereit sind, auch ihr eigenes Tun mal kritisch unter die Lupe zu nehmen.

Leute, die dämliche Postkarten-Sprüche wie "If you don't heal what hurt you, you (...)" an Freunde versenden, wenn diese mal um einen Rat bitten, würde ich jedoch auch umgehend aus meiner Freundesliste entfernen.

Man muss ein gesundes Maß und eine gleichmäßige Balance finden. Freunde sind natürlich auch dazu da, einander bei Problemen zuzuhören und beizustehen, sonst sind es falsche Freunde, aber wenn die Probleme einseitig immer nur von derselben Person kommen, dann wenden sich viele ab. Ebenso wenden sich viele ab, wenn die Person nur noch über Probleme spricht und über nichts anderes mehr, oder wenn jemand über Probleme spricht, aber keine Lösungen akzeptiert oder Hilfe auch annimmt.

Zu einer Freundschaft gehört nicht nur, gemeinsam Spaß zu haben sondern auch, sich bei Problemen zu helfen.

Bekanntlich ist der erste Schritt zur Lösung eines Problems, indem man jemanden davon erzählt.

Wenn ich es einem guten Freund nicht erzähle, wem dann?

Hey! 😀

Also als "Emotionaler Mülleimer" fungieren, würde ich nicht gerne. Aber in einer echten, guten Freundschaft hört man sich schon die Probleme des anderen an und versucht diese in Zusammenarbeit zu lösen.

Grüße vYEpj