Pflegekind Tipps und Erfahrungen?
Hallo zusammen,
wir überlegen, ein Pflegekind aufzunehmen und würden gerne eure Erfahrungen dazu hören.
Ein paar Details zu uns: Wir haben bereits Erfahrungen mit Fehlgeburten gehabt . Nach unserer ersten Fehlgeburten haben wir ein Kind bekommen und anschließend vier weitere Fehlgeburten gehabt. Wir haben ausreichend Platz in unserem Haus und denken schon seit über einem Jahr darüber nach, ein Pflegekind langfristig bei uns aufzunehmen.
Wir sind uns unsicher, ob wir mit einer Kurzzeitpflege beginnen sollten oder direkt mit einer Langzeitpflege einsteigen sollen. Kurzzeitpflege möchten wir eigentlich vermeiden, da es uns vermutlich sehr schwer fallen würde, das Kind nach einer gewissen Zeit wieder abzugeben. Daher tendieren wir eher zur Langzeitpflege.
Wir denken das wir mit der Pflege mehr helfen können als mit einer Adoption
Habt ihr Tipps, wie man am besten in die Langzeitpflege einsteigt? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Worauf sollte man besonders achten?
Wir freuen uns auf eure Ratschläge und Erfahrungsberichte.
Vielen Dank im Voraus!
2 Antworten
Wir haben zwar kein Pflege-, sondern ein Adoptivkind. Aber im ganzen Prozess haben wir trotzdem auch etwas zur Pflege mitbekommen.
Man muss sich halt bewusst sein, dass das Kinder aus schwierigen Verhältnissen sein können, die durch eigenes- oder das Verhalten der Eltern (in welcher Form auch immer...) in die Pflege gekommen sind. Leider werden hier häufig nur die Horrorgeschichten zum Verhalten der Kinder verbreitet, aber ist vielleicht nicht die Regel.
Das Kind ist i.d.R. nur für einen gewissen Zeitraum in der Familie und hat häufig in der Zeit auch noch regelmäßig Kontakt mit den Eltern (wird vermutlich individuell geregelt) und die haben auch noch viele Rechte und dürfen bei diversen Entscheidungen mitwirken, bzw. alleine entscheiden.
Man schließt diesen kleinen Menschen natürlich ins Herz und hat halt immer das Risiko, dass man es bald wieder abgeben muss. Ich fand diesen Gedanken bei der Adoption (die erste Zeit gilt als Adoptionspflege und ist quasi vergleichbar mit der normalen Pflege) immer schrecklich.
Eine Bekannte hat ein Kind zur Pflege und sie hat mal gesagt, dass das Kind immer ganz verwirrt nach dem Familienbesuch war und sie dann immer 1 Tag braucht, um das Kind wieder zu normalisieren.
Was für mich auf jeden Fall für die Pflege spricht ist, dass man einem kleinen unschuldigen Menschen die Chance gibt doch ein bisschen Normalität zu erleben und ggf. sogar ein sehr schönes Leben zu führen - Kinder haben das verdient.
für mich wäre Pflegekind nichts. Auch wenn es Langzeitpflege heißt, haben die leiblichen Eltern doch weiterhin viele Rechte. Wenn es blöd kommt können sie auch noch nach Jahren das Kind zurückfordern.
Dann doch eher eine Adoption und da kann man auch über eine offene Adoption nachdenken.
Nach 2 Jahren ist es für die Leiblichen Eltern nahezu unmöglich das Leibliche Kind zurück zu bekommen. Weil die Anforderungen sind da sehr hoch. Dann muss von den Leiblichen Eltern ein Gutachten erbracht werden. Geregeltes Leben, geregeltes Einkommen in Verbindung mit festen Job, feste Wohnung und und und müssen die Leiblichen Eltern nachweisen.
Weil die Kinder bauen bei den Pflegeeltern ja auch soziale Kontakte auf und können auch hier nicht so einfach heraus genommen werden. Außerdem kann ein Pflegekind ab 14 Jahren beim Hilfsplangespräch schon mitreden ob es den Umgang mit den Leiblichen Eltern noch will oder nicht.
das ist Ansichtssache. Ein Kind das zur Adoption frei gegeben wird ist auch in Not und braucht eine Familie. Ein Kind das in Pflege kommt hat möglicherweise schon Traumata erlitten die das ganze Leben eine Rolle spielen werden. Das ist nicht mal einfach wegzuwischen und durch einen guten Umgang und ein gutes Umfeld aus der Welt. Insbesondere die frühkindlichen Traumata sind sehr hartnäckig.
Eine Adoption ist in Deutschland sehr schwer. Weil es gibt viel weniger Kinder die zur Adoption freigegeben werden als Eltern die Adoptieren wollen. Uns wurde von den Zuständigen Behörden bei uns gesagt
Wir haben eine Warteliste von mindestens 10 - 12 Jahren. Bis dahin seit ihr zu alt.
Echt krass hatten was von ca 3 jahren gelesen
Wir haben diese Info vom Jugendamt noch vor der Corona-Pandemie bekommen. Also zumindest bei uns ist die Liste so lang
Ein Kind das zur Adoption frei gegeben wird ist auch in Not und braucht eine Familie. Ein Kind das in Pflege kommt hat möglicherweise schon Traumata erlitten die das ganze Leben eine Rolle spielen werden.
Auch ein Kind, was zur Adoption freigegeben wurde, kann Traumata erlitten haben. Alleine schon, dass es zur Adoption freigegeben wurde, ist für das Kind nicht ohne. Immerhin ist der wichtigste Mensch im Leben, die leibliche Mutter, die das Kind 9 Monate im Bauch hatte, nicht mehr da. Dazu kommt bei einem Adoptivkind früher oder später die Frage nach dem "Warum" auf.
da hast du recht, aber das ist im Vergleich zum Trauma eines Pflegekindes in der Regel eher ne kleine Sache.
da hast du recht, aber das ist im Vergleich zum Trauma eines Pflegekindes in der Regel eher ne kleine Sache.
dem würde ich widersprechen.
Darüber haben wir auch schon nach gedacht wobei wir glauben das wir mit der Pflege mehr helfen können