Pferd überholt beim Führen?

5 Antworten

du scheinst mit deiner körpersprache zu signalisieren, dass du angst hast. also übernimmt das pferd/pony und sondiert die lage für dich, indem es vorausgeht.

man wiederholt so eine übung nicht eine stunde lang. es ist also verständlich, dass das pony die schn... geballt voll hatte und nach dir geschnappt hat. ich frage mich allerdings, wie man beim führen eines pferdes in den daumen gebissen werden kann...

man hört auf, wenn die übung gerade am besten klappt und beendet so mit einem positiven gefühl für dich und das pferd.

sehr interessant ist, dass immer noch gelehrt wird, die pferde "kurz" zu führen. wenn du das seil oder die zügel kurz unter dem kinn des pferdes hältst, läufst du immer mit nach oben gewinkeltem unterarm, bist also infolgedessen angespannt. wenn du "lang" führst, kannst du das pferd viel besser regulieren. dein arm ist entspannt, wenn das pferd ruhig neben dir läuft. du kannst ausserdem problemlos in alle richtungen durch bewegung des armes mit dem lockeren seil regulieren und wenn das pferd mal erschrickt, kannst du mit links feste zufassen und kriegst nicht das seil schmerzhaft durch die hand gezogen, sondern fasst einfach nach einem halben meter noch mal nach und hast das pferd sicher.

dein arm geht leicht nach vorne, wenn du mit dem pferd losgehen willst und leicht nach hinten, wenn du langsamer werden oder anhalten willst. wenn du von links führst, kannst du mit einer einfachen kleinen linksbewegung und dem wechsel des seils von der rechten in die linke hand und anschliessendes leichtes heben des rechten arms dein pferd sogar um dich herum gehen lassen.

dein seil muss mindestens 2m lang sein, besser sind 3m. du brauchst ein führseil, keinen anbindestrick. das seil läuft durch deine rechte hand, die das pferd führt. das freie ende hast du in der linken hand. überholt das pferd oder es wird schneller, ohne dass du das willst, lässt du mit der linken hand das freie seilende vor dem kopf des pferdes senkrecht durch die luft kreisen. damit begrenzt du das pferd nach vorne. du kannst es so auch aus dem stand rückwärtsrichten.

statt des seilendes kannst du auch eine lange gerte verwenden.

ich finde es mit dem seilende einfacher.

und - wenn du willst, dass das pferd langsamer wird, entspann dich. lass die schultern fallen, atme deutlich aus, lasse die wirbelsäule locker durchsacken.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
wie kann man es schaffen, dass sie mich nicht überholen?

Das ist nicht die grundlegende Frage! Die Frage, die du dir stellen solltest, ist "Wie kann ich meine Körpersprache so klar ausdrücken, dass das Pferd jederzeit weiß, was ich möchte?"

 Das ganze habe ich dann eine Stunde lang wiederholt und teilweise hat es auch geklappt, aber am Ende nicht mehr und es hat mich auch gebissen

Da hätte ich auch keinen Bock mehr. Das Pony macht und tut und versucht umzusetzen, was du ihm sagst - eine Stunde lang! Aber es bekommt kein Lob und kommt aus dieser Situation nicht heraus, deswegen hat es irgendwann die Schnauze voll. Völlig zu Recht.

Eine Übung so lange zu wiederholen, bringt mehr Schaden als Nutzen.
Überleg mal - wenn du in der Nachhilfe dein Hassfach machen sollst, aber die Erklärung deines Lehrers nicht verstehst, trotzdem zwingt er dich, dich durchgehend mit der selben Übung zu beschäftigen. Da hättest du doch auch irgendwann richtig die Schnauze voll, oder?

Ich habe es letzte Woche mit einem Pferd probiert und er hatte dasselbe Problem.

Nein, nicht das Pferd hatte das selbe Problem, sondern DU!

Ich verstehe nicht, wie man beim Führen in den Daumen gebissen werden kann. Kannst du mal deine Führposition beschreiben?

Was tust du, damit das Pferd antritt, langsamer wird oder stehen bleibt?
Hat dir das überhaupt mal jemand gezeigt?

Und noch wichtiger: Mit wessen Pferden arbeitest du da und wieso bekommst du keine Anleitung?

Hier scheint ein generelles Problem der fehlenden - oder falschen - Körpersprache vorzuliegen...

Ich empfehle dir die Lektüre dieser beiden Bücher:

  • "The Gentle Touch - Pferde mit guten Manieren! von Peter (Piet) Kreinberg und
  • "Pferdeflüstern kann man lernen" von Heinz Welz

Sei konsequent in dem, was du tust, - aber auch fair und gerecht dem Pferd gegenüber...

Viel Erfolg !


TikaaniVTavary 
Beitragsersteller
 23.01.2021, 13:20

Danke! Tatsächlich habe ich es nicht so mit Befehlen und Bestimmen und sowas. Wenn Bella (das Pony) dann irgendwas verbotenes macht werde ich total hektisch. Belli ist sowieso ein eher... anstrengende Pony.

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Honeysuckle18  23.01.2021, 13:35
@TikaaniVTavary

Was ich meine, hat nichts mit "Befehlen oder Bestimmen" zu tun...

Nicht böse gemeint, aber du scheinst nicht sehr viel Ahnung zu haben vom Umgang mit Pferden - hat dir das nie jemand gezeigt ?

Ich finde es - gelinde gesagt - unverantwortlich von den Haltern, dich damit allein zu lassen !

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pony  23.01.2021, 13:36
@TikaaniVTavary

wahrscheinlich findet bella dich auch anstrengend, weil sie immer die entscheidungen treffen muss...

ihr redet zur zeit (noch) verschiedene sprachen.

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Wenn es bei mehreren Pferden ist scheinst du irgendwas falsch zu machen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde

Wie oft hat dir deine Mutter schon gesagt, du sollst dein Zimmer aufräumen? Mehr als einmal? Und hat sie dann jedesmal, wenn du etwas nicht genau da hinlegst, wo es hingehört, den Schrank aufgemacht und alles raus geschmissen, damit du endlich aufräumen lernst? Nein? Dann schätze dich glücklich. Du machst nämlich im übertragenen Sinne genau das mit dem Pony, wen du es jedesmal rückwärts schickst, wenn es an dir vorbei gehen möchte.
Solche Maßnahmen kann man schon mal treffen, aber mit Maß und Ziel.

Bevor man irgendwas dazu sagt, wie du es besser ma Ben könntest, müsste man wissen, nach welcher Methode der Besitzer mit dem Pony arbeitet. Es bringt ja nichts, wenn ich dir die klassische Methode neben dem Pferd erkläre, während bei eu h gewünscht wird, dass das Pony nach Parelli hinterher Zotteln soll oder umgekehrt.