Pferd lahmt immer wieder im Winter?
Guten Abend!
Ich habe folgendes Problem: meine 22 jährige Andalusier-Stute lahmt nun schon den zweiten Winter in folge ziemlich stark. Vom Erscheinungsbild liegt Arthose nahe: sie lahmt vorne links, meist ist nach wenigen Schritten im Schritt der Gang wieder klar, im Trab (geschweige denn Galopp) bleibt das Lahmen meist (zumindest geringfügig) bei. Zusätzlich tut es ihr weh den rechten Vorderhuf zu heben. Sie stemmt sich dann richtig dagegen und wir brauchen mehrere Anläufe und umstellen damit es klappt.
Nun haben wir im letzten Jahr schon den Tierarzt einbezogen. Es ging los mit einer 1 wöchigen Phenyl Kur. Danach wieder lahmen. Dann Röntgen. Kein Befund, "Gelenke wie eine Jungstute". Spitze (ich weiß nicht mehr was für eine, wahrscheinlich Schmerzmittel, kein Hyaluron) hat auch nichts geholfen. Zur anästhetischer Diagnose kam es nicht mehr da wir mit Muschelpulver begannen, es wärmer wurde und sie wieder klar ging. Also: alle wieder froh, allerdings auch 1000€ ärmer und nichts rausbekommen.
Diese Jahr nun wieder das gleiche. Tierarzt geholt. Er besteht drauf erst die Knochen anzusehen, also wieder Röntgen. Wieder ohne Befund (ein Gelenk leicht dünner als das andere). Wieder 1-wöchig Phenyl, obwohl wir es vor ein paar Wochen schon selbstständig in Abmachung eine Woche gegeben haben (ohne langfristigen Erfolg).
Ich bin verzweifelt. Ich wollte eigentlich auf Hyaluron hinaus, weil ich das bei anderen Pferden im Stall erfolgreich gesehen habe. Leider will mein Tierarzt das erst nach erneutem Röntgen und anästhetischer Diagnostik spritzen. Ich kann nun nicht jeden Winter 1000€ ausgeben weil der Tierarzt immer erst alles abklären will. Aber selbst weiß ich es ja auch nicht besser.
Ich möchte ihr so gerne langfristig helfen, denn abgesehen von den drei kalten Monaten im Jahr geht sie hervorragend und ist Fit wie ein Turnschuh. Doch es tut so weh sie lahmen zu sehen.
Bitte, falls irgendjemand von euch Erfahrung mit sowas hat, Tierarzt ist oder mit einem Pferd ähnliches Erlebt hat und eine Lösung gefunden hat teilt es mit mir.
Ich danke euch!
5 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Urlewas/1653052299171_nmmslarge__0_0_1544_1544_69cc5894692cc81b6de2ff556ab27715.jpg?v=1653052299000)
Könnte zum Beispiel auch von der Halswirbelsäule kommen…
Von daher: in einer Klinik kann man so lange suchen, bis die Ursache gefunden und behandelt werden kann.
https://youtu.be/fFi-MDCWvAc
![](https://images.gutefrage.net/media/user/ponyfliege/1444746668_nmmslarge.jpg?v=1444746668000)
tja...
wenn es hufrolle oder der tiefe beuger ist, dann sind die gelenke hübsch.
das ganze kostet dann behandlungstechnisch etwa 12.000 euro und das pferd ist für eine prognose von mehr als 50% heilungschance zu alt.
also diagnostik stoppen, pferd in rente schicken und wirksam bis an sein seliges ende die schmerzen behandeln. durchgängig.
dazu fructan- und kohlenhydratarm füttern.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/14_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Meine erste Anlaufstelle zum Thema Bewegungsapparat ist immer eine Tierärztin, die in Fahrpraxis und Klinik gearbeitet hat, da also alle Möglichkeiten kennt und sich auf die manuellen Therapien spezialisiert hat. Sie kann aus einem riesigen Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten das zielführendste aussuchen und bisher hatte ich immer nach einem Besuch, der ein bisschen über 100 Euro kostet, den richtigen Lösungsansatz und Anleitung, selbst meinen Pferden zu helfen so gut möglich.
Muss dein Pferd denn viel stehen? Meiner war 12-jährig noch in der Box und da kannte ich sowas auch. Seit ich ihn da raus geholt habe und eine gute Huforthopädin ihn perfekt ausbalanciert, ist das Vergangenheit.
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Hier würde ich definitiv erstmal noch eine Zweitmeinung einholen. Am besten in einer Klinik, die haben ja doch nochmal andere Untersuchungsmöglichkeiten als der TA im Stall.
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Da kannst du auch noch 30x den Tierarzt rufen und das wird genauso wenig bringen. Die haben ja kaum Möglichkeiten mit ihrem kleinen Auto.
Da ist die Klinik die einzig sinnvolle Anlaufstelle und das am besten schon letzten Winter.
Und den TA würde ich auch wechseln. Wer lieber Winter für Winter etwas dran rumdoktort, statt einzusehen dass seine Möglichkeiten zu beschränkt sind, der gehört mMn nicht ans Pferd.
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naja - unser TA hat ein grosses auto, in dem ein röntgengerät und ein paar dosen play doh immer einen platz finden. und ein laptop und ein drucker. aber ja - viele tierärzte kommen in einem normalen pkw.
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Vielen Dank für deine bestimmte Antwort. Weißt du, was in der Klinik dann anders gemacht würde?
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Wenn man jedes Mal den TA angurken lässt wirds aber auch nicht günstiger. Und ohne Diagnose das Pferd in Frührente schicken und jeden Winter mit Schmerzmitteln vollpumpen wäre für mich persönlich keine Option wenn ich nicht vorher alles versucht hätte.
Meine Stute war vor ein paar Monaten auch unerklärlich lahm. TA gerufen, der hat bis zum Fesselträger abgespritzt, nichts, also sagte er ab in die Klinik, das ganze Bein zu betäuben wäre deutlich zeitaufwändiger und ungenau. In der Klinik dann ne Sintigraphie gemacht -> fette Prellung im Hüftgelenk festgestellt und dementsprechend behandelt.
Ist natürlich die Frage wie viel man bereit ist zu zahlen, aber mir ist der Aufwand und das Geld für meinen Sportpartner wert
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wenn es wie in der frage schon die zweite saison ist, ist das keine prellung.
eher rheuma als arthrose. eher chip als fesselträger, eher hufrolle als sehne.
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Ja dass das keine Prellung ist ist klar, ich meinte damit nur, dass man in der Klinik schneller eine Diagnose stellen kann, weil die dort einfach entsprechende Möglichkeiten (Szinti, etc) haben. Mit TA hätten wir vermutlich auch ewig rumgedoktort, da nichts dick/warm oder sonstiges war. Weil viel mehr als Beugeprobe, Spritzen und Röntgen kann der vor Ort kaum machen.
Ich könnte da einfach ohne klare Diagnose Nachts kein Auge zumachen.
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Ich bin kein TA und habe nicht die entsprechende Erfahrund um durch diese Infos eine Diagnose stellen zu können. Ebenso wenig würde ich blind auf die Meinung Fremder aus dem Internet vertrauen. Deswegen wäre für MICH der direkte Weg in die Klinik, bis ich eine Diagnose habe. Und wenn diese negativ ist, dann kann ich ihn immernoch in die Rente schicken, aber weiß zumindest dass ich alles versucht habe.
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wir haben scheints einen besseren TA.
ist eh der beste.
wenn der leute mit ihrem pferd in die ETH schickt, ruft er an und sorgt dafür, dass sie auch SOFORT drankommen.
hat uns dies jahr ein pferd gerettet, weil er es vor ort transportfähig gekriegt hat. ohne mobiles röntgengerät wäre das pferd jetzt tot.
und hat bei einem pferd mit allen symptomen eines schlaganfalls die ursache gefunden. als er das pferd untersuchte, meinte er, sowas hätte er noch nie gesehen - und der hat eigentlich alles schon mal gesehen. ursache war dann ein abszess im maul, der nerven mit beeinträchtigt hat. aber da muss man erst drauf kommen. das zauberwort: diagnostische reihenfolge einhalten.
Danke für deine Antwort. Tatsächlich vermuten der Tierarzt und wir auch immer mehr eine Ursache aus Hals, Wirbelsäule oder Schulter. Alles andere hat er ausgeschlossen und hat empfohlen erstmal eine Osteopathin raufschauen zu lassen. Die kommt nun demnächst. Mal sehen was dabei rauskommt. Ansonsten probieren wir gerade alles mit Ingwer, Teufelskralle und Grünlipp-Muschelpulver aus. Bisher mit keinem bis geringem Erfolg.