Pferd hat schiefe Hüfte, verkaufen?
Hallo, ich habe mir vor 1 jahr einen damals 3 Jährigen Friesen gekauft. Er ist charakterlich top! Das einzige manko, was ich erst nach dem kauf festgestellt habe: er hat ein schiefes becken. Leider ist es nicht so wie bei einigen pferden, dass es sich nur um eine verrenkung handelt, sondern die knochen sind nicht gerade. Die ganze hüfte ist schief. ich habe mehrere ostheopaten dran gehabt. an wenigen tagen lief er super. er lief mit schwung in dehnungshaltung an der longe und geradegerichtet. an anderen tagen ist es eine katastrophe. er eiert vor sich hin und läuft immer in 4 hifspuren. also völlig versetzt. meine frage: kennt jemand so etwas und kann mir sagen, wie es weiterging? sollte ich weiter investieren oder ist es sinnvoller bei aller tierliebe abstand zu nehmen und ihn zu verkaufen als beistellpferd oder ähnliches?
bitte nur produktive antworten.
6 Antworten
Wir haben im Stall eine Polostute, die mit extrem krummen Beinen beim Polo gegangen ist.
Normalerweise können Pferde Behinderungen genauso gut kompensieren wie alle anderen Tiere und die Menschen.
Ich würde ihn behalten und mal sehen, was im erwachsenenalter davon überhaupt noch übrig ist. Dein Friese ist jetzt erst 4 - die wachsen locker bis 7 oder 8. Dein Osteo soll dir gute Übungen geben, die du machen kannst um dem Pferd zu helfen.
Dazu würde ich mir mal auch einen Huforthopäden kommen lassen, manchmal kann man über die Hufstellung sehr viel erreichen.
Aufgeben und einfach verkaufen würde ich nicht.
Also meine ehemalige RB hatte das auch. Dieses Pferd ist bis ins alter von 24 regelmäßig strecken von 30 km und mehr gelaufen. Fast täglich ist er 2 Stunden geritten worden. Allerdings überwiegend ins Gelände, da er auf dem Platz ab 12 Jahren Probleme hatte. Ansonsten War das Pferd top fit und hatte nie Probleme. Es kommt halt darauf an was du machen willst. Ewig auf dem Reitplatz enge Wendungen laufen, wird halt nicht klappen.
hast du mal einen orthopädie-schmied dagehabt? geröntgt?
wenn er nicht aufs turnier soll, kann man oftmals über einen orthopädischen beschlag das "kürzere" bein ausgleichen und bei einem so jungen pferd auch noch so angleichen, dass es später keinen beschlag mehr braucht. wenns nur 2-3 cm unterschied sind, lässt es sich therapeutisch mit der zeit ausgleichen. er wird eben nicht ganz so schön aussehen beim reiten, wie ein komplett gesundes pferd, kann aber dauerhaft leistungsfähig und belastbar sein.
Die Frage ist ja, welche Ansprüche du an das Tier hast!
Die Prognose, ob es sich um eine "normale" natürlich Schiefe handelt, die durch eine gute, systematische Ausbildung in den Griff zu bekommen ist, handelt oder eben eine manifeste Fehlstellung, die ihn langfristig in der Belastbarkeit einschränkt, wie stark und mit welchen Folgen, kann hier keiner treffen...das müsste dir deine Osteopathin bzw. ein Tierarzt beantworten.
Wenn es Tage gibt, an denen er "geradegerichtet" läuft soweit man davon bei einem so jungen (hoffentlich noch nicht oder gerade erst angerittenen) Pferd sprechen kann, würde ich erst einmal davon ausgehen, dass es durch Gymnastizierung zu korrigieren ist. Friesen sind Spätentwickler, d.h. da passiert noch eine ganze Menge und der sortiert sich und seine Beine quasi jeden Tag neu...noch eine ganze Weile lang. Hast du die Geduld, dann bleib dran und schau wie weit ihr kommen könnt. Wenn nicht, bist du vermutlich mit einem erwachsenen Pferd besser beraten...
na wie gesagt: eine Glaskugel hat hier keiner. Du musst das mit deinem TA klären inwieweit das Pferd langfristig belastbar ist.
wie ich unten in den Kommis schon geschrieben hab wären röntgen und "abspritzen" noch Möglichkeiten zu schauen, was da los ist. Ein so junges Pferd als Beisteller verkaufen finde ich bedenklich... am Ende setzt sich da doch wieder einer drauf und ist vielleicht nicht so umsichtig wie du...
Der ist ja noch nichtmal ausgewachsen.
So schnell würd ich die Flinte noch nicht ins Korn werfen, sondern schauen, dass die Muskulatur gleichmäßig und vernünftig trainiert wird (und das ist bei Friesen gebäudebedingt ja schon nicht ganz so leicht).
Was du im Endeffekt machst, hängt ja auch davon ab, was du mit dem Kerl vorhast.
ich habe gerade erst angefangen ihn anzureiten und reite dann 15-30 minuten. hauptsächlich im schritt wenig trab.
er soll keine turniere laufen aber auch bis ins alter freizeitmäßig geritten (natürlich trotzdem gymnastiziert werden) werden können.
es geht mir nicht darum ob, das pferd erwachsen ist, sondern, dass man nicht weis, was sich da noch tut.
ich hab einfach angst mich noch mehr in ihn zu verlieben um dann festzustellen: ich kann ihn nicht behalten