Pferd geht nicht in Anlehnung?

8 Antworten

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Ein Anfang wäre, die Dreiecker weg zu lassen - du willst doch sicher irgendwann auch mal richtig reiten lernen? Und wozu das Martingal?

Es dreht sich immer hauptsächlich um diesen beiden Faktoren: a) kann das Pferd leisten, was der Reiter von ihm verlangt - b) kann der Reiter leisten, was er vom Pferd verlangt. Kurz zusammengefasst - ist das Tier in gutem Zustand, gesund, schmerzfrei und soweit ausgebildet (Balance, Bemuskelung, Tragkraft), dass es überhaupt machen kann, was der Reiter von ihm will, und kann der Reiter selbst, was er vom Pferd verlangt. Wenn dann auch noch die Ausrüstung passt und das Pferd keine Angst vor dem Reiten hat oder es als etwas unangenehmes empfindet, steht der Sache normal nichts im Wege.

Leider sieht die Realtität oft ganz anders aus und in deinem Fall sollte vllt als erstes mal Osteo und Sattler ans Pferd (vllt auch Zahnarzt und Hufbearbeiter), die Hilfszügel weg, und zurück zu FEINER(!) Einwirkung. Dem Pferd das Vertrauen an die Reiterhand zurück geben, die Losgelassenheit zurück bringen. Es hat Gründe, wenn Pferde ihren Kopf nicht runternehmen, im Galopp ausfallen,... drüber weg reiten macht genau NICHTS besser! Ebenfalls nicht, wenn man sie mit Gewalt zusammenschraubt. Anlehnung heißt nicht, Kopf runter zurren - und dann noch mit Unterstützung von Hilflosigkeitszügeln. Guck dir von Anja Beran das Video an "Der Hals formt sich zuletzt" - vllt wird dir dann einiges klarer...

Anlehnung geht vom Pferd aus - es tritt ans Gebiss heran, wenn es mit der Hinterhand ran kommt und im Rücken locker durchschwingt. Noch besser gefällt mir der Begriff "vertrauensvolle Anlehnung". Ziemlich logisch und selbsterklärend, dass es das nicht von selbst macht, wenn ihm dabei etwas weh tut, der Rücken verspannt ist, es nicht genügend Kraft hat, es einfach noch seinen Hals als Balancierstange benötigt (junges Pferd) und schon gar nicht, wenn der Reiter eine harte, unnachgiebige Hand hat und es auch nicht versteht, die Hinterhand zu aktiveren.

Woran genau es liegt, kann man hier nicht sagen, sieht euch ja keiner. Für mich klingt der Text jedoch komplett nach Kraftreiterei und wie gesagt - wenn das Pferd und die Ausrüstung gecheckt sind und alles in Ordnung, dann solltet ihr vllt beide, du und die Besi zu einer feineren und leichteren Reiterei finden - und nicht einfach nur den Kopf festschnallen bzw. festhalten, nicht Parade um Parade da rein knallen und gefühlt 20 kg in jeder Hand haben! V/A, lösende Arbeit, Schub aus der Hinterhand erarbeiten (Übergänge), Losgelassenheit und Balance (Seitengänge) - und ggf über einen Trainierwechsel nachdenken!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Erstmal solltest du es INNERHALB der Reitstunden schaffen. Und zwar wirklich und nicht mit Dreieckern erzwungen.

Danach kann man weiter reden ob das auch ohne Trainer nebendran eine Möglichkeit wäre.

Klingt als müsstest du einfach besseren Unterricht nehmen.

Das vorherige Pferd ist wahrscheinlich auch nicht vernünftig gelaufen oder hat es von selbst angeboten. Das jetzige Pferd scheint einfach sehr handlastig geritten zu werden, Hauptsache Kopf runter.

Du solltest dich selber weiterbilden, da bei dir ziemliche Ausbildungsmängel vorliegen (warum liegt dein einziger Fokus darauf dass der Kopf oben ist & warum denkst du das Problem lasse sich mit Kraft lösen?). Und dann halt auf guten Unterricht umsteigen.

Auf dieses inkorrekte Herumgezuppel hätte ich gar keine Lust, dadurch versaut man sich nur seine eigene Reiterei.

Woher ich das weiß:Hobby
Tief sitzen, langsam reiten, Paraden am Außenzügel, durchstellen am Innenzügel.

hannoversche kavallerieschule. macht man nicht mehr.

man lässt die schnute in ruh und den rücken auch.

du widersprichst dir selber - du kommst überhaupt nicht zum sitzen.

und weder dreckszügel noch dein flaschenzug "martingal" werden das problem lösen. sie SIND das problem.

komm zum sitzen und komm ans reiten, halt die hände und die füsse still. du bist da oben so mit dir selbst beschäftigt, dass du das pferd gar nicht fühlst.

die lösung:

mach thai chi. als ausgleichssport. das hilft leuten, die immer schon da sein wollen und keine zeit haben, den weg dorthin zu gehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

danna2805 
Beitragsersteller
 29.08.2024, 00:59

Aber wo wiederspreche ich mich denn?

Jetzt frage ich mich auch, angenommen ich lasse jetzt alles weg und halte alles still. Trotzdem drückt das Pferd den Rücken weg und läuft wie eine Giraffe durch die Gegend. Da kann ich doch garnicht ordentlich zum sitzen kommen. Ich hatte ja um Ratschläge gebeten, wie ich mir die reelle Anlehnung erarbeiten kann.

Dass mein "Flaschenzug-Martingal" das Problem ist glaube ich auch nicht. Denn ohne geht's ja auch nicht besser, oder wenn die Zügel ganz locker sind und das Maringal keine Wirkung hat.

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Kisajelo  29.08.2024, 06:38
@danna2805

Man kann Reiten nicht in Internetforen lernen. Such dir einen vernünftigen Reitlehrer.

Klar läuft das Pferd nicht plötzlich wie ein junger Gott nur weil man Hilfszügel weglässt, da gehört dann schon auch noch korrektes Reiten & vor allem eine korrekte Ausbildung dazu...

Aber all diese kleinen Hilfsmittel bringen das Pferd NICHT dazu gesund zu laufen. Kannst du nur nicht beurteilen weil dir dafür das entsprechende Hintergrundwissen fehlt.

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Urlewas  29.08.2024, 21:21
@danna2805

Das klingt nun nicht, als wenn du verstanden hast, was Anlehnung wirklich ist, und welche Rolle die „stete Verbindung“ hat. Ganz lockere Zügel sind genauso kontraproduktiv wie ziehen. Man braucht die in de r Reitlehre beschriebene „stete, weich federnde (nicht schlackernde!) Verbindung.

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pony  29.08.2024, 22:14
@danna2805

so wie du da oben nach deiner beschreibung beschäftigt bist, spürst du das pferd überhaupt nicht.

anlehnung heisst nicht, dass das pferd über den rücken geht.

mit dreckszügeln kriegst du jedenfalls weder das eine noch das andere. in der zwangshaltung kann das pferd nur gegenziehen und wegdrücken.

und das ding mit dem martingal - ein martingal ist genau zu gar nix gut. was soll das bringen, ein gewicht auf den zügel zu hängen, der die gerade verbindung pferdem,aul zur reiterhand unterbricht?

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Was dir jetzt genau hilft, kann man nicht sagen. Aber das Problem fängt vorne an.

Du versuchst das Pferd mit Ausbindern und Zügeln in eine Stellung zu zwingen, die unantürlich ist. Wieso glauben immer noch soviele, dass anlehung heißt den Kopf rund zu bekommen?

In Grunde ist es so, man bietet dem Pferd die Anlehnung an, aber es tritt selbstständig an die Anlehnung heran. Heißt das Pferd wird von hinten nach vorne geritten, was nicht heißt, dass ich vorne festhalte und hinten treten.

Bevor das Pferd den Hals rund macht, muss es erst den rücken aufwölben.