Patchwork/er möchte alleine mit seinem Sohn in den Urlaub,was ist mit uns?
Hallo ihr lieben, ich brauche dringend euren Rat. Mir geht's seit längerem nicht mehr gut in der Beziehung. Kurze Vorgeschichte:
Mein Partner und ich sind seit 2 Jahren zusammen. Er bringt einen Sohn mit (8 Jahre) und ich eine Tochter (ebenfalls 8 Jahre) . Es war nicht immer einfach da wir uns kennenlernten, als er sich frisch scheiden lassen hat. Die Kinder verstehen sich super.
Allerdings gab es bis jetzt immer ärger wenn es um die Urlaubsplanungen ging. Das erste Jahr hab ich ihn nie gesehen in den Ferien wenn sein kleiner bei ihm war weil er alleine mit ihm sein wollte. Ich kann's verstehen, nach einer Trennung ist es nicht einfach wenn man sein Kind auf einmal nicht mehr jeden Tag bei sich hat. Er ist auch wirklich ein vorzeige Papa. Aber das hat mich schon immer sehr belastet. Weil ich mir gemeinsame Aktivitäten mit unseren Kindern gewünscht habe. Jetzt ist es wieder so und er steigert sich so sehr rein ob er das alles überhaupt noch kann weil er einfach auch Mal 2 Wochen alleine mit dem kurzen im Sommer in den Urlaub fahren möchte. Ich fühle mich einfach ausgeschlossen. Nicht als Familie. Ich möchte doch meinen Sommerurlaub auch mit den zweien verbringen und für mich ist es immer wichtig als "Eins" Urlaube zu planen. Wochenenden oder paar Tage sag ich ja Garnichts, das tut meiner Tochter gut mal nur mit Mama zu sein, ebenfalls seinen kleinen mal nur den Papa bei sich zu haben. Aber er plant einfach nur alleine. Und wir müssen oft seine Launen ertragen wenn die "Ex-Frau" ihn manipuliert oder der kurze mal sagt "ich möchte dieses Wochenende mal bei meiner Mama bleiben". Man merkt sofort das er sich dann von uns zurück zieht und alleine sein möchte. Ist dann auch ganz schlimm mit seiner Art zu meiner Tochter obwohl sie auch nichts dazu kann.
Meine Tochter und er sind vom Charakter her beide sehr stur und "empfindlich" und haben sich auch oft in der Wolle muss ich sagen. Aber meine Tochter ist sehr sensibel und merkt einfach die Anspannung.
Es dreht sich einfach 24/7 alles nur um sein Kind. (Ist ja auch super und sehr vorbildlich) aber ich möchte mich einfach nicht mehr ausgeschlossen fühlen.
Mein ganzes Leben hab ich ihm angepasst und verzichte schon auf so viele Sachen (er möchte nicht mehr heiraten, keine Kinder mehr, möchte nicht zusammen ziehen) und dann möchte ich doch auch nicht noch auf meinen Partner ständig verzichten, der eh schon so viel arbeitet und kaum Zeit für uns hat.
Das ist nur ein kleiner Teil der Geschichte. Aber ich muss mich jetzt mal "auskotzen"
9 Antworten
er möchte nicht mehr heiraten, keine Kinder mehr, möchte nicht zusammen ziehen
eh schon so viel arbeitet und kaum Zeit für uns hat
Da stellt sich mir die Frage, was er denn überhaupt von dir möchte. Ab und zu mal Spaß im Bett, aber ansonsten getrennte Leben leben? Oder nichtmal mehr das?
Dann ist die Frage, was euch noch von "guten Bekannten" unterscheidet.
Was die Urlaubsplanung angeht, hakt es bei euch/ihm denke ich an der Kommunikation. Wenn ihr gemeinsam planen und kommunizieren würdet, wäre es sicher auch kein Problem, wenn er mal zwei Wochen alleine mit seinem Sohn Urlaub macht. Als Ausgleich macht ihr wann anders gemeinsam Urlaub, oder gönnt euch mal ein Wochenende nur zu zweit.
Es ist wichtig, dass Eltern auch mal alleine mit ihren jeweiligen Kindern Zeit verbringen. Genauso wichtig ist aber, dass man als Paar zusammen Urlaub macht. Mit allen Kindern wegzufahren, wäre zwar ideal, ist bei Patchwork aber nicht immer einfach - das würde ich nicht "erzwingen". Aber es ist wichtig, dass DU und ER mehr gemeinsame Zeit als Paar verbringt.
Ich würde folgendes vorschlagen:
- Ein offenes Gespräch führen, was er sich von der Beziehung erhofft, was du dir erhoffst, und wie das zusammenpasst.
- Ein offenes Gespräch führen, wie ihr künftig zusammen planen und besser kommunizieren könnt. Und wie ihr mehr Paar-Zeit für einander findet.
Bei Punkt 1 nicht sofort die Flinte ins Korn werfen, wenn eure beiden Vorstellungen auf den ersten Blick "inkompatibel" aussehen. Was nicht passt, kann man passend machen. Wenn man möchte.
Zur Not kann man einen Coach / Paartherapeut hinzuziehen. Das aber erst, wenn ihr eure Probleme zu zweit nicht mehr lösen könnt.
Erst, wenn kein Wille mehr da ist, an der Beziehung zu arbeiten (auf deiner oder auf seiner Seite), wäre es Zeit an Trennung zu denken. Das wäre aber der allerletzte Schritt.
Ich würde mir an deiner Stelle überlegen ob du das so möchtest, also auf Dauer.
Du steckst enorm zurück und schränkst dich in deinen Wünschen sehr ein. Okay, ich könnte verstehen, dass er nicht mehr heiraten möchte, aber nichtmal zusammenziehen ist drin bzw. das schließt er dauerhaft aus? Das finde ich kritisch.
ich bezweifle offen gestanden, dass das zwischen euch jemals eine wirkliche Patchwork FAMILIE wird, weil er in erster Linie Interesse an seinem Kind hat (was ja auch gut und richtig ist!) und nur in zweiter Linie Interesse an dir und deiner Tochter. Klar, das ist irgendwo auch nachvollziehbar, aber gerade wenn du dich enorm zurückgestellt fühlst würde ich mich fragen ob das wirklich das ist was du auf Dauer möchtest.
Nebenbei: Auch wenn ich der Ansicht bin, dass man in einer Beziehung mit einem Partner mit Kindern natürlich ein Stück weit akzeptieren muss, dass es dieses Kind gibt und dass das ggf. mal über einem steht... wenn sich 24/7 wirklich nur ALLES um das Kind dreht, dann steht für mich ziemlich in Frage wo er da Raum für eine Beziehung sieht... und ob man das als solche verstehen kann.
Bist Dir sicher das Er der Richtige ist?
Bei deiner Erzählung packen mich da arge Zweifel ob es nicht vielleicht besser für dich ist aus dieser Geschichte raus zu kommen und Frei zu sein für Jemanden der seine Zeit mit Euch verbringen möchte und der auch auf Dich eingeht, höre ich da auch einen Kinderwunsch bei Dir? Dann solltest Du wissen was zu tun ist!
Er will sich nicht ändern. Er mag sich und sein Verhalten. Und das ist auch gut so. Er muss sich Dir nicht anpassen.
Du machst dann das darauf, was Du draus machen kannst und willst. Du musst ihn nicht zwingend als Partner haben. Wenn Du meinst, er passt nicht zu Dir ...
Das erste Jahr hab ich ihn nie gesehen in den Ferien wenn sein kleiner bei ihm war weil er alleine mit ihm sein wollte.
Aber das hat mich schon immer sehr belastet
er steigert sich so sehr rein ob er das alles überhaupt noch kann
Ich fühle mich einfach ausgeschlossen.
usw.
... dann solltest Du überlegen, ob es noch andere Männer gibt. Du hast ja nicht das, was Du Dir wünschst. Wie gesagt: Er wird sein Verhalten nicht ändern? Sprich mit ihm über Deine Gedanken. Erkennt er seine falschen Verhaltensweisen? Möchte er etwas verändern?
Was für eine gemeinsame Perspektive habt ihr denn dann?
Unabhängig davon, wie ich oder andere hier sein Verhalten finden und ob es "richtig" ist oder es "gerecht" bei euch zugeht, musst letztendlich du damit klar kommen.
Mit "die bei GF meinen auch..." kommst du nicht weiter.
Du kannst einen anderen Menschen nicht ändern, sondern lediglich deine Einstellung zu ihm. Frage dich selber, ob du mit einem Leben mit ihm (so wie er ist und nicht wie er vielleicht sein könnte) auf Dauer zurecht kommst.
"Habe die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die du nicht ändern kannst. Habe den Mut, Dinge zu verändern, die du ändern kannst. Und habe die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden." (Friedrich Christoph Oetinger, dt.. Theologe, 1702-1782)
Alles Gute für dich!