Nur noch vegetarisches Essen in weiterführenden Schulen (ab Klasse 5) - was denkst Du?
17 Antworten
Warum erst ab Klasse 5? Kann man theoretisch schon im Kindergarten anbieten Wr will kann ja daheim seinen Kindern Fleisch anbieten
Wobei ich doch eher für die überwiegend fleischlose Variante wäre (einmal pro Woche Fleisch) Wenn man noch sagt Fisch ist kein Fleisch, so blieben gerade mal 3 Tage an denen es halt vegatarisch gibt
Finde ich super sinnvoll! Und ich verstehe echt die Aufregung darum nicht.
Sobald ich irgendwo mal fallen lasse, dass ich Vegetarierin bin, fangen die Menschen, die Fleisch essen, sofort mit ihren Rechtfertigungstiraden an und berichten mir - ungefragt und an sich auch ungewollt -, dass sie ja auch nur ganz selten Fleisch essen. Und wenn, dann nur das totgestreichelte Fleisch vom "Metzger ihres Vertrauens", der das ja nur von "regionalen Bauern" bezieht, die ja alle eine "wirklich gute Haltung" haben. Sprich, "niemand" scheint das Zeug im Supermarkt wirklich zu kaufen, laut dieser Erzählungen müsste das dort im Kühlregal einfach vergammeln ;).
Aber dann ist plötzlich die Aufregung groß, wenn Essen, was in großen Mengen zu möglichst günstigen Preisen an Schulen und Kitas geliefert wird, ohne Fleisch auskommen soll. Wie geht das zusammen? Glaubt irgendwer, dass in Großküchen das Biofleisch aus toller Haltung und mit schonender Schlachtung ohne Fließbandabfertigung verarbeitet wird? Dass man DAS in ein Mittagessen für Kinder für 2, 3 oder meinetwegen auch 5 Euro pro Portion mehrfach pro Woche geben könnte, ohne dass der Anbieter pleite geht?
Und selbst, wenn Eltern vegetarischer oder gar veganer Ernährung gegenüber skeptisch sind - das Mittagessen ist doch (hoffentlich) nicht die einzige Mahlzeit des Kindes pro Tag! Wer unbedingt möchte, dass das eigene Kind auch Fleisch konsumiert, der kann das doch problemlos zum Frühstück und Abendessen anbieten...
Nein, das sollte die Schule nicht. Das KANN Schule gar nicht! Und denkst du echt, dass in Schulessen besseres Fleisch als "das ganz Billige" ist oder bei den Preisen auch nur sein kann? Da ist es doch allemal besser, wenn man vegetarische Mahlzeiten mit hohem Gemüseanteil anbietet. DAVON bekommen die Kinder aus prekären Verhältnissen nämlich tatsächlich oft viel zu wenig, nicht von Billigfleisch...
Diesen Kindern fehlt es an ALLEM. Das ist ja das Problem. Und wir als Gesellschaft sollten da aktiv werden. Anders gedacht: Wenn es diesen Kindern gut geht, sie ordentliche Ausbildungen bekommen, zahlen sie mal unsere Renten.
Ich arbeite bei einem Träger der Jugendhilfe, bin also ziemlich tief in der Problematik rund um Kinder und Jugendliche aus prekären Verhältnissen drin ;). Und ob das Schulessen nun mit oder ohne Billigfleisch aus Massentierhaltung daherkommt (und was anderes kommt da einfach nicht zum Einsatz, außer vielleicht in teuren Privatschulen, wo die Eltern über 5 Euro für ein Essen nur müde lächeln und deutlich mehr bezahlen können), ändert herzlich wenig an der üblen Gesamtsituation, die sie von Bildung und einem erfolgreichen Berufsleben abhält!
Fleisch in Schulessen macht eben dieses in keinster Weise ausgewogener. Nehmen wir doch mal zum Beispiel ein Lieblingsessen vieler Kinder: Nudeln mit Tomatensoße. Passierte Tomaten aus der Dose - erstaunlich gesund. Dort hineingeschnibbelte, extrem fetthaltige, zu stark gesalzene Billigwiener - absolut ungesund! Stattdessen lieber 'ne Zwiebel, ein paar Karotten und vielleicht noch anderes Gemüse an die Soße geben - gesund und keineswegs teurer als die Billigwiener! Also, gerade, wenn man möchte, dass bei geringen Kosten dennoch gesunde Mahlzeiten in Schule und Kita serviert werden, sollte dieses Billigfleisch tatsächlich das erste sein, was man rauskürzt!
Viel Kartoffeln, Vollkornnudeln, ... jetzt im Winter Wirsing und Co. - meinst Du so?
Zum Beispiel, ja. Ich hab einige Jahre lang beruflich unter anderem auch Feriencamps organisiert. Da ging es auch um günstig, gut in großen Mengen machbar und dennoch gesund und nahrhaft. Die Entscheidung für vegetarische Küche bei den Hauptmahlzeiten lag dabei auch einfach daran, dass man dadurch viele spezielle Essens"vorschriften" wunderbar abdecken kann, ohne mehrere verschiedene Gerichte anzubieten. Und das lief dann auf so Klassiker wie Spinat mit Kartoffeln und Ei, Pellkartoffeln mit Kräuterquark oder eben auch Nudeln mit einer hausgemachten Tomatensoße aus den bereits genannten Zutaten hinaus. Hat den Kindern super geschmeckt, alle waren satt und zufrieden und Fleisch wurde absolut nicht vermisst.
Jeden Tag eine Fleischmahlzeit finde ich zu viel.
Bei mir in der Studierenden-Mensa gab es täglich drei Gerichte. Ein Fleischgericht, ein vegetarisches Essen und ein etwas teureres Spezialmenü (das immer fleischhaltig war). Ich habe mich bemüht, nur 1x pro Woche in der Mensa Fleisch zu essen, die Auswahl war dadurch ziemlich eingeschränkt.
Als Kompromissvorschlag könnte man 1-2x pro Woche eine Fleisch- oder Fischmahlzeit zur Auswahl anbieten.
Aber auch eine ganz vegetarische Mensa halte ich für vertretbar.
Das finde ich gut, weil es gesund ist. Fleisch ist teuer, das können die Eltern am Wochenende zu Hause kaufen und zubereiten, die Schule muss ganz anders kalkulieren.
Zu viel Fleisch essen ist eh ungesund und wir essen definitiv zu viel Fleisch.
Kenne einige Kinder, die bekommen Fleisch in der Schule oder auf einer Freizeit. Sonst nicht. Weil es die Eltern eben nicht kaufen können.
Nein, als Option ja aber als Pflicht Nein.
Im großen Ganzen stimmt das was Du schreibst. Leider gibt es Familien, die viel zu selten sinnvolle Mahlzeiten anbieten. Außerhalb der Schule/KiGa. Und Fleisch dann nur das ganz Billige - von dem Du ja schreibst ... die Schule sollte Lücken daheim ausgleichen ...