Neubau: Luftwärmepumpe oder Tiefenbohrung?
Was ist besser: Luftwärmepumpe oder Tiefenbohrung?
Luftwärmepumpe: Mehr Stromverbrauch wenn es richtig kalt ist; günstig in Anschaffung
Tiefenbohrung: Erdwärme konstant u. somit effizienter; sehr teuer in Anschaffung
Da die richtig kalten Tage im Winter aber eh immer weniger werden und wir im Dezember teils über 20 Grad sind (Tendenz steigend hier in Südbayern), frage mich ob eine Tiefenbohrung überhaupt noch so sinnvoll ist.
5 Antworten
Was ist besser: Luftwärmepumpe oder Tiefenbohrung?
Jeder Form der Nutzung von Erdwärme/Geothermie ist besser als die Nutzung der Luft als Umweltenergie. Dies trifft sowohl auf den Heizfall als auch auf den Kühlfall zu.
Tiefenbohrung: Erdwärme konstant u. somit effizienter; sehr teuer in Anschaffung
Das kommt auf die Form der Erdwärme an. Tiefengeothermie ist natürlich teuer. Ein Flächenkollektor kann sich, wenn es ein Gewisser Aushub auf dem Grundstück erfolgt, finanziell in Grenzen halten. Natürlich bleibt die Luft/Wasserwärmepumpe in der Anschaffung aber immer günstiger als eine Wasser/Wasser- oder Sole/Wasserwärmepumpe.
Da die richtig kalten Tage im Winter aber eh immer weniger werden und wir im Dezember teils über 20 Grad sind (Tendenz steigend hier in Südbayern), frage mich ob eine Tiefenbohrung überhaupt noch so sinnvoll ist.
Wozu dann überhaupt eine Heizung? Aber eine gut konzipierte Anlage könnte z.B. im Sommer auch kühlen. Und auch da ist es wichtig woher die Wärmepumpe die Umweltenergie bezieht.
Wie viel Fläche brauche ich ca.?
Das hängt von der Fläche, der Tiefe der Rohrleitungen, den Auslegungstemperaturen und der benötigten Leistung ab. Aber eine größere Fläche als die Wohnraumfläche ist schonmal positiv.
Hier mal was zum lesen:
Planung und Verlegung eines Flächenkollektor (energie-experten.org)
Darf die Fläche überpflanzt oder mit Gartenhäuschen bebaut werden? Oder wirkt sich das sehr nachteilig aus?
Eine Überbauung nicht nachteilhaft, da das Erdreich im Winter sich durch die Sonneneinstrahlung regenerieren muss. Wenn eine Fläche überlastet wird kann es passieren das die Pflanzen und der Rasen auf Dauer absterben.
Eine weitere Alternative wäre (wie hier schon von anderen Erwähnt wurde) ein Eisspeicher oder eine Kombination aus Fläche und Eisspeicher.
Eisspeicher habe ich noch nie gehört, muss ich mich mal Schlau machen.
Diese Frage kann dir letztendlich nur eine Energieberater halbwegs sinnvoll beantworte, da nur der alle notwendigen Informationen hat. Das hängt ja auch von deinem Haus und der Dämmung mit ab.
Da du ja aber schon zwischen Tiefenbohrung und Flächenkollektoren überlegst, möchte ich noch mal die – warum auch immer – eher selten genutzen Spiralkollektoren anmerken. Die sind ein guter Kompromiss zwischen Tiefenbohrung und Flächenkollektoren und wir fahren schon > 15 Jahre gut damit.
Tiefenbohrung wird mancherorts nicht mehr genehmigt. Ist natürlich langfristig gesehen die bessere Option wenn man das Geld hat… oder eben einen Eisspeicher…
Hey,
bei einem Neubau sind sowohl eine Luftwärmepumpe als auch eine Tiefenbohrung (für eine Erdwärmepumpe) gute Optionen, aber beide haben ihre Vor- und Nachteile.
Luftwärmepumpe:
• Einfacher und günstiger in der Installation, da keine Bohrungen notwendig sind.
• Funktioniert auch bei niedrigen Temperaturen, verliert aber etwas an Effizienz, je kälter es wird.
• Für Regionen mit mildem Klima oft ausreichend.
• Geräuschemissionen können je nach Gerät ein Thema sein.
Tiefenbohrung (Erdwärmepumpe):
• Höhere Effizienz, da die Erdwärme konstant bleibt, auch bei sehr kalten Außentemperaturen.
• Höhere Installationskosten durch die Bohrung, aber langfristig oft geringere Betriebskosten.
• Benötigt Genehmigungen, da nicht überall gebohrt werden darf.
• Langlebige Lösung mit stabiler Leistung das ganze Jahr über.
Welche Option für dich am besten ist, hängt von den örtlichen Gegebenheiten, dem Budget und den langfristigen Plänen ab.
Viele Grüße
Andre Heider
energiemakler-heider.de
Das ist wirklich eine Frage der Glaskugel. Je wärmer die Winter werden, desto weniger lohnt sich die Bohrung. Immerhin erwärmt man sein Wasser selbst im Sommer mit den 10 oder 11°C aus der Bohrung, obwohl draußen 30°C sind...
Problematisch sind nur die wenigen sehr kalten Tage.
Ich sehe den Flächenkollektor als einen guten Kompromiss... Wie viel Fläche brauche ich ca.? Beheizter Wohnraum wären 150m². verfügbare Fläche im Garten wären ca. 200 - 250m² maximal.