Nehmt ihr die Grünen als wirtschaftsliberale oder sozialistische Partei wahr?
Es herrschen konträre Bilder von den Grünen.
Heutige Linke supporten heißherzig und mit Eifer die Grünen, wo man meinen könnte, sie sei deswegen links und sozialistisch. Rechtskonservative beginnend bei der CDU sehen die Grünen als sozialistisch, weil der Mittelstand enteignet wird. Als würde Enteignung nur im Sozialismus passieren können.
Andererseits spricht eine Baerbock bei Lanz vom "Freien Markt" und man bekennt sich auf der grünen Homepage auf die transatlantische Agenda, was eher in Richtung Status-Quo stimmt.
Hinzu kommt die Ansicht, dass die Grünen von Einigen als eine relativ wirtschaftsliberale Partei wahrgenommen werden. Eine Partei der Großkonzerne, des globalen Kapitals. Eine grüne FDP, die nur bessergestellte Akademiker und "das Stadtvolk" begeistern kann. Das Medianeinkommen ihrer Wählerschaft und die Abneigung des klassischen Arbeiters, Landwirten würde diese Ansicht bekräftigen, wonach die Grünen ziemlich autoritär, bürokratisch und freiheitsraubend wären.
Wie seht ihr die Grünen?
Eher als eine sozialliberale Partei, die einen Wirtschaftsliberalismus verfolgt und hier und da Transferleistungen möchte oder doch eher als eine vollblutige sozialistische?
29 Stimmen
8 Antworten
Wer 30 Jahre im Kumunismus leben musste kennt seinr Vor und Nachteile.
Weder noch. Und doch ist beides richtig.
Bei den Grünen gibt es wie in jeder anderen Partei auch unterschiedliche Strömungen. Und so eben auch bei den Grünen. Hier gibt es die Realos und die Fundis. Und diese beiden Flügel haben in dieser Sache eben unterschiedliche Positionen.
Nach außen kommen die Grünen aber grundsätzlich als Linksextremisten in der breiten Bevölkerung an. Liegt aber vielleicht auch an dieser Schlammschlacht der letzten Jahre.
Genauso wie Karl Lauterbach heute für die Lockdowns während Corona verantwortlich gemacht wird (fürs Protokoll: er war zu dem Zeitpunkt nicht Gesundheitsminister) sind die Grünen im Moment praktisch an allem schuld, auch wenn die Ursachen ganz woanders lagen.
Sind irgendwie verrückte Zeiten in denen wir leben. Es wird nicht mehr differenziert, sondern sich für eine "Seite" entschieden.
Das müssen wir dann langsam mal der Ricarda Lang erzählen ^^
Wie war das? Wir liegen zehn Jahre altersmäßig auseinander?
Ich glaube Du weißt gar nicht was Fundis bei den Grünen waren. Die waren beispielsweise für die Anschaffung der Bundeswehr. Davon ist Ricarda Lang weit entfernt.
Du hast natürlich Recht, mit dem von damals hat das heute nichts mehr zu tun. Aber eine Realo (Reali?) ist sie auch nicht.
Wer die Grünen als sozialistisch ansieht, bezeichnet wahrscheinlich alles als sozialistisch, das nicht der eigenen Weltanschauung entspricht. Es wäre gut, wenn es eine ökologische Partei gäbe, die auch sozial(istisch) wäre.
Zu meiner Frage Grüne alternative Listen? erhielt ich Antworten, bei denen ich mir nicht sicher war, ob sie ironisch getrollt oder ernst gemeint waren. Jedenfalls wurden mir da unter anderem Grüne, Linke und die SPD als vermeintlich ökosoziale Alternativen vorgeschlagen. Nun ja.
Also sozialistisch sind die Grünen auf gar keinen Fall.
Sie sind unsozialer als SPD und BSW, weshalb ich sie auch nie gewählt habe.
... inzwischen auch nur noch Marionetten der Rüstungsindustrie.
Fairerweise ist das kein Argument. Man kann sozialistisch sein und gerade deshalb aus nationalem Interesse der Ukraine helfen wollten. Vor allem dann, wenn die Rüstungsindustrie selber nicht mehr hinterherkommt und nur Mittel zum Zweck ist^^
Die Grünen sind nicht sozialistisch und diese Wirtschaftsform war auch nie ihr Ziel. Sie haben sich im Kapitalismus eingerichtet. Inzwischen mehr als erträglich ist.
Der Kampf zwischen Realos und Fundis wurde schon in den 90ern zugunsten der Realos entschieden.