muss man beim fahrrad immer mit beiden v-brakes gleichzeitig bremsen?

5 Antworten

mit beiden gleichzeitig, da so die Sicherheit am größten ist.

Bremst du vorne kannst du vorne überkippen, bremst du hinten kannst du ausrutschen.

bei beiden gleichzeitig kommst du sicher zum stehen.

btw. wenn du vorne und hinten abwechselnd benutzt ist der Verschleiß trotzdem viel größer, als mit beiden gleichzeitig.

Denn der einzelne Bremsklotz muss mehr Reibung erzeugen, als wenn du vorne und hinten bremst.


FelixLingelbach  26.04.2014, 12:17

Beim Motorradführerschein lernst du: erst hinten anbremsen, dann vorn, ohne dass du hinten loslässt. Das gibt die beste und sicherste Bremsleistung.

Stärker ist die vordere Bremse, da sich das Gewicht beim Bremsen nach vorn verlagert. Nein, man steigt nicht vornüber ab, wenn man die allein benutzt. Dazu müsste sie blockieren. Da sie stärker bremst und außerdem am Rad auch noch links (beim Motorrad recht) montiert ist, ist sie nicht so genau zu dosieren.

Ja, das mit dem Verschleiß ist richtig und wichtig. Wer sich darüber keine Gedanken macht, die Mehrzahl aller Radfahrer, hat schnell abgefahrene hintere Beläge.

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downhillmaster  26.04.2014, 15:03
@FelixLingelbach

Ich bin schon vornüber abgestiegen wegen der VR Bremse. Es kommt drauf an, wie das Körpergewicht verlagert ist. Wenn man das Gewicht etwas zu weit vorne hat, kann man über den Lenker gehen, wenn man der Bremse zu viel abverlangt, wenn man mit dem Körpergewicht weiter hinten ist, blockiert der Reifen auf dem Boden. Beides meist unangenehm folgenreich.

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Ich machs auf dem Rad wie auf dem Motorrad - bei einem Sicherheitstraining wurde mal gesagt: "Hinten voll und vorne toll" - soll heißen: Wenn es hinten blockiert, kann man es auch Gegenlenken abfangen. Blockiert es vorne, liegt man sofort auf der Nase. Alternativ kann man besonders beim Fahrrad auch vorne über den Lenker gehen. Die Vorderradbremse erbringt bis zu 80% der Bremsleistung, bremst man nur hinten, verlängert sich der Bremsweg extrem.

Da hilft leider nur, es häufiger zu üben. Dadurch hat man die Fähigkeit auch reflexartig in Notfällen zur Hand - zwei Beispiele: Ich mußte vor einer Ampel mit dem Rad bei ca. 30 km/h dann doch noch voll in die Eisen und während des ganzen Bremsvorganges war das Hinterrad nicht am Boden. Ein anderes Mal zu schnell auf den Hof und vorm Garagentor war es durch nassen Grünbelag unerwartet glitschig. Ich bin dann bis zum Schluß bremsend bewußt vors Tor gefahren und konnte anhand der Spuren sehen, daß das Vorderrad mehrfach kurz blockiert hatte und ich die Bremse vorne sofort wieder gelöst habe. Beide Male bin ich nicht gestürzt.

Erinnern kann ich mich daran nicht; es ging automatisch.

Seltsamerweise ist bei vielen Rädern die Vorradbremse am linken Hebel - für Linkshänder gut, für Rechtshänder extrem kontraproduktiv, da man links viel weniger Gefühl hat; das ändere ich bei einem neuen Rad sofort (rechts = vorne).

Zum Üben einfach auf einem Parkplatz vorne immer stärker reinlangen, bis das Hinterrad leicht wird oder sogar abhebt.. Dann das ganze nochmal bei Nässe oder auf einem Waldweg.

Das kommt immer auf die Situation an. Wenn man hauptsächlich mit der HR Bremse bremst, kann das zum Blockieren des HRs und damit zum Übersteuern führen (wie beim Auto), mit etwas Training ist das aber komplett unproblematisch, einfach gegenlenken und bei Unsicherheit den Fuß im Kurveninneren schleifen lassen. Ich fahre ab und an gerne Kurven etwas quer, gerade im Gelände sehr lustig (wenn auch die Trails davon schneller abnutzen... ) Klar, der Verschleiß an der HR Bremse ist dadurch größer, am Reifen auch, wenn man das HR regelmäßig blockieren lässt.

Die VR Bremse ist so eine Sache. Tendenziell ist hier eine höhere Bremskraft möglich, falls man auf dem Sattel sitzt, aber das ist auch das Problem. Gerade wenn man das Körpergewicht etwas weiter nach vorne verlagert hat, kann es schnell passieren, dass man beim Bremsen über den Lenker geht. In Spitzkehren kann man aber durch HR anheben mit der VR Bremse auch Zeit sparen, die Technik erfordert aber recht viel Training, bei dem man sich mehr als einmal hinlegt, bevor man es kann. Wenn man das Gewicht etwas weiter nach hinten verlagert und in einer Kurve mit der VR Bremse bremst, kann es außerdem passieren, dass das VR blockiert, das Radl untersteuert und kippt vorne nach innen weg. Auch dies ist äußerst tückisch, in beiden Fällen gilt: Wenn man es merkt, ist es meist schon zu spät.

Daher bremse ich oft mit der HR Bremse, vor allem im Gelände ist das sicher. Man kann zwar auch hinfliegen (wenn man zum Beispiel viel zu weit übersteuert und sich dann dreht), aber dafür muss man schon einiges falsch machen. Wenn man mit der HR bremst und dann die VR einsetzt, fliegt man normal aber auf der Straße auch nicht hin, wie andere schon sagten.

Beide gleichzeitig ist richtig! Da beim Fahrrad die Auflagefläche auf der Straße sehr klein ist kannst du mit einer Bremse leichter ins Rutschen kommen. Und außerdem ist die Hintere Bremse in ihrer Leistung schwächer als Die Vordere. Da die Fliehkraft das Gewicht nach vorn drückt.


downhillmaster  26.04.2014, 15:04

Nix Fliehkraft. Fliehkraft wirkt nur im Kreis - was du meinst nennt sich Masseträgheit.

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Keinesfalls sollte man zuerst die vordere Bremse anziehen, das führt schnell zu einem unsanften Abstieg...

Ich kenne es so: Erst hinten bremsen, dann mit der vorderen Bremse dazu bremsen.