Multikulturalismus - Vor- und Nachteile?
Meine bisherigen:
Pro:
-Kulturenaustausch/ kulturelle Interaktion/ Kennenlernen (z.B. von Kunst (z.B. Musik, Malerei, Tanz, Baukunst), Sprache, Lebensmitteln usw.) und kulturelle Vielfalt in näherer Umgebung
-Klarwerdung von geschürten Vorurteilen (Ablehnung oder Bestätigung); direkte kulturelle Prägung und Identifikation,
-Zusammenfinden von kulturellen Überschneidungen, gleiche Interessen und deren Vertretung, somit gemeinsame Stärkung (z.B. gemeinsamer Werte: Offenheit, Friedlichkeit, Respekt, Fürsorge/ Sozialität)
-wirtschaftlicher Nutzen aus der Kultur (Monetarisierung und Kommerzialisierung von kuturellen Gütern)
-Kulturenwandel zum positiven
Contra:
-kuturelle Zersetzung, Verschwinden von kulturellen Identitäten (Einzigkeiten); Merkmalen, Bräuchen und Werten und damit Vielfalten
-Bekräftigung von Rassismus durch falsche kulturelle Interaktion; keine beidseitige Akzeptanz und Austausch, Herunterbrechen der kulturellen Identitäten z.B. auf biologisch phänotypische Merkmalen (z.B. Hautfarbe, Haarfarbe, Körperlängen, etc.), entstehen von Diskrimminierung und Konflikte bis zu einem Kampf (Misstände; Parallelgesellschaften, neue Feindbilder, Kriminalität, Interessenkonflikte, Kulturenwandel zum negativen)
-Herausbildung einer Leitkultur als Einheitskultur für eine staatliche Identität und Vertretung derer Interessen (Kulturenzwang)
-Verallgemeinerung der Identitäten einer Kultur durch mangelnde kulturelle Vertretung
-positiv geprägtes Bild durch Entdeckung von Neuem, führt zu einem verzerrten Bild (Exotismus)
2 Antworten
Spieltheoretisch/ökonomisch betrachtet: Je mehr Eintracht in einer Gemeinschaft herrscht, desto stärker ist sie. Je mehr Vielfalt in einer Gemeinschaft herrscht, desto höher ist der Zeitaufwand, der für den Versuch der Verständigung investiert werden muß. Wobei eine Verständigung über Gespräche nicht zwangsläufig erreicht wird im Sinne von Einigung.
Eine Musikkapelle ist im schlimmsten Falle manövrierunfähig, wenn der eine Schlager, der andere Jazz, der nächste Hardrock und wieder ein anderer Tango spielen will.
Ein gewisses Maß an Vielfalt gibt es in jeder Gemeinschaft. Auch wenn das alles nur Friesen sind, sorgt die Natur doch für unterschiedliche Temperamente.
KulturEN sind kein Ersatz für Kultur.
Was ich damit meine: Verschiedene Kulturen benötigen eigene Räume. Wenn in einer Kapelle nur Jazzfreunde spielen, werden diese sich wohler fühlen. Wie Tangoanhänger in einer anderen Kapelle auch.
Wenn ich Vermieter bin, vermiete ich die Wohnungen in einem Haus z.B. nicht zum Teil an junges, ungezwungenes Partyvolk und an älteres ruhebedürftiges Bildungsbürgertum. Ohne dabei einen Lebenstil jetzt irgendwie auf- oder abwerten zu wollen.
Es gibt da ein afrikanisches Sprichwort, was es gut beschreibt:
"Kommt ein Fremder, freuen wir uns. Kommen viele Fremde, gibt es Streit."
da ist was dran, die masse (majorität) ist weniger fähig sich anzupassen als ein paar wenige (minorität), bzw. diese sind ertragbarer/ duldbarer oder zumeist fähiger sich integrieren zu lassen
der vergleich mit musikinstrumenten gefällt mir :D, zu individuell ist jedes für sich :D