Mitarbeiter überzeugen oder weg gehen lassen?


16.08.2023, 09:23

*gehen lassen. Nicht gegen

Gegen lassen 78%
Überzeugen 22%

9 Stimmen

12 Antworten

Wenn jemand kündigen möchte, dann möchte er kündigen, das ist nicht meine Entscheidung und es ist auch unrealistisch als Chef jedem Angestellten hinterherzurennen und zu fragen, ob alles okay ist, ob es Probleme gibt usw. usw.

Sowas kann man ansprechen, dann kann man darüber reden. Wenn der Angestellte das nicht tut, dann zeigt er dass er kein Interesse an einem solchen Ansatz hat... oder dass seine Gründe sich nicht durch irgendetwas beheben lassen, was ich als Arbeitgeber leisten könnte.

Wenn ihm gerade die Frau gestorben ist und er sich um die drei Kinder kümmern muss weswegen er die Fahrtzeiten zur Firma nicht mehr machen will, sondern sich lieber näher zu HAuse etwas suchen will, dann kann ich als Chef ja nicht für diesen einen Mitarbeiter eine Zweigstelle aus dem Boden stampfen.

Gegen lassen

Natürlich würde in Chef es versuchen, dass er in der Firma bleibt, aber wenn die Gedanken schon bei Kündigung sind, ist das wahrscheinlich schon alles gelaufen und er würde sich nicht mehr halten lassen.

Man spricht im Vorfeld einer Kündigung von einer "inneren Kündigung", die schon viel früher einsetzt. Das heißt, er hat schon länger Phasen der Unlust, des Abstand Nehmens, einer inneren Distanzierung usw. durchgemacht - und diese Phasen können Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern. Dies kann der Chef nicht einfach ungeschehen machen.

Überzeugen

Wenn man schon maximale Probleme hat, offene Stellen zu besetzen, sollte man zusehen, die Mitarbeiter zu halten die man hat.

Wenn der Mitarbeiter gute Arbeit leistet, sollte man versuchen ihn zu überzeugen, zum Beispiel mit Geld.

Gegen lassen

Reisende soll man nicht aufhalten.

Das gehen lassen ist ja nicht die Entscheidung des Chefs. Wenn ihm die Schwere der Situation bewusst ist, wird er ein Angebot machen, das den Mitarbeiter ggf. überzeugen könnte.

Aber, ein guter Chef würde vorher nach den Gründen fragen. Nur wenn Geld als ausschlaggebender Punkt erscheint, hat man damit eine Chance. Dass die organisatorische Situation und die Arbeitslast sich verbessern, kann man zwar versprechen, aber wenn das nicht spätestens in 6 Monaten für den Mitarbeiter spürbar ist, dann ist er eben etwas später weg.

Fast keine Chance hat man, wenn aus familiären Gründen gekündigt wird, da sollte man einsehen, dass man verloren hat.