Mir schwirrt die ganze Zeit die Therapie im Kopf herum?
Hey Leute!
Ich hoffe, mich kann hier jemand verstehen. Die Frage richtet sich eigentlich (fast) nur an Menschen, die selbst schon einmal in Therapie waren.
Jedenfalls habe ich diese wirklich dringend nötig gehabt, weil schon länger der Verdacht besteht, dass ich in das Autismus-Spektrum "falle". Meine Therapeutin habe ich dann letzten Montag kennengelernt. Ich bin irgend wie total fasziniert von ihrer Persönlichkeit. Versteht mich nicht falsch: romantische Gefühle habe ich ganz sicher nicht für sie, denn ich habe eine Freundin. Mit ihr befreundet wäre ich aber total gerne und das nach nur einer Therapiestunde?? Das ist für mich ungewohnt, weil ich nie Freunde will, weil ich Freundschaften anstrengend finde.
Mir schwirrt seit Montag die ganze Zeit die Therapie im Kopf und wie gut mir das mal getan hat. Die Therapeutin hat super viel über meinen schlechten Witze gelacht die ich mal selbstironisch geäußert habe und war, weil es ihr Job ist, natürlich extrem einfühlsam. Ich konnte endlich mal alles aussprechen, was ich meiner Familie und Freundin nicht sage, weil ich dort zu große Angst habe, dass sie mich komisch finden würden. Auch kam raus, dass sie die gleiche Musik hört.
Kennt ihr das? Wolltet ihr auch mal eine Freundschaft mit eurem Therapeutin oder der Therapeutin? Oder hattet ihr Anfangs auch fast nur noch die Therapiestunden im Kopf? Es nervt :( Dass das keine Freundschaft wird, weiß ich leider selbst..
Ich danke jedem für die Antwort!
3 Antworten
Sie macht ihren Job gut. Das merkt man weil du dich wohl fühlst. Da ist es vollkommen normal, wenn du das mit einer Freundschaft verwechselst.
Sei froh, dass du eine gute Therepie gefunden hast. Aber bleib professionell und halte diese gute Beziehung in euren Sitzungen aber versuch nicht sie außerhalb auch zu bekommen.
Genau,
es ist eure Sitzung und sie ist der Profi.
In einer anderen Sitzung, "gehört" sie anderen :-)
Vielleicht hilft der der Vergleich mit einem Arzttermin, da geht es auch nur um dich, oder beim Rechtsanwalt.....oder, oder, oder.
Weiterhin gute Besserung.
Ich hatte auch mal ne Therapeutin, die ich ganz süß fand. Aber ich hab mich da nicht in Gedanken verstrickt, weil ja ganz klar war, dass wir privat nie was miteinander zu tun haben werden.
Ich finde es aber durchaus verständlich, dass du viel an deine Stunde denkst. Du hast dich halt bei ihr mit all deinen Sorgen und Nöten gut aufgehoben gefühlt. Das tut der Seele einfach gut. Das dich ein Mensch, bei dem du dich geborgen fühlst, fasziniert ist, denk ich, ganz normal.
Aaaaaaalso,
diese Zeit ist nur für dich, für euch, für dich. Du musst dich wohlfühlen, du musst dich öffnen, es geht um dich.
Diesen Rahmen zu schaffen, ist ihr Job. Übrigens entlasten sich auch Therapeuten, Stichwort: "Supervision"
https://de.wikipedia.org/wiki/Supervision
Weiterhin ist es nicht so selten, dass Patienten sich ins Gegenüber vergucken, wo findet man schon so viel Verständnis, so wenig Widerstand, eine so selbstlose Stimmung.
Sprich das ihr gegenüber ruhig an.
Ansonsten ist es toll, dass du diesen Schritt gegangen bist, weiterhin gute Besserung.
Jens