Freundschaft mit Therapeutin
Hallo,
ich habe eine Frage. Ich bin zur Zeit bei einer Therapie und verstehe mich mit der Therapeutin sehr gut.. wir reden da nicht nur über mich, sondern sie erzählt auch von sich und ich denke wir könnten gute Freunde werden.Nun meine Frage, ist es Therapeuten im Sinne von Freundschaft ebenso untersagt, soetwas zuzulassen wie , wenn man sich verliebt oder ist das lockerer? Denn es wird ja auch Fälle geben, das man schon vor der Therapie vllt mit dem Therapeuten befreundet ist, oder muss dann die Behandlung untersagt werden?Ich würde sie einfach gern mal mit ins Kino einladen, wenn ich mit Freunden einen Film ansehe oder in einen Club gehe. Ist soetwas erlaubt? Sie ist ca 2Jahre älter als ich und wir duzen uns auch..
Ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen oder habt vllt selbst schon sowas erlebt?
6 Antworten
Sie darf auf keinen Fall eine freundschaftliche Beziehung zu dir auf bauen, das ist untersagt, denn sonst könnte sie die Therapie nicht mehr unbefangen fortführen. Meine beste Freundin hat Psychologie studiert und ich habe sie mal gefragt, ob sie später mich oder andere Freunde denn therapieren könnte, aber sie meinte, dass das strikt untersagt ist, denn wenn man persönlich befangen ist, hat man nicht mehr die nötige Objektivität und bringt zu viele eigene Emotionen mit in die Therapie. Ich denke du musst dich da entscheiden. Wenn du wirklich die freundschaftliche Beziehung fortführen willst, solltest du dir für deine Therapie jmd anderen suchen.
Sicherlich ist es mit einer Ergotherapeutin etwas anders als mit einer Psychotherapeutin, aber Therapeutenbeziehungen allgemein sollten so unemotional wie nur möglich ablaufen, damit der Therapeut die nötige Distanz wahren kann. Du musst jetzt wirklich überlegen, was dir wichtiger ist...Die Frage ist ja auch, ob die Therapie überhaupt noch so objektiv weiterlaufen kann, wenn du schon so starke freundschaftliche Gefühle hast und ihr bereits auf einem ganz anderen Level seid..Vll wäre ein Neuanfang bei jmd anderem das Beste?!
Hm.. trotz der freundschaftlichen Gefühle hat sich bisher an der Objektivität der Therapie nichts verändert.. Bei der Therapie geht es hauptsächlich um die Verletzung und die richtige Behandlung, nur ist da eben etwas mehr als bei anderen Therapeuten, ich verstehe mich auch mit anderen Therapeuten gut, aber ohne diesen freundschaftlichen Gefühlen.
ganz ehrlich, ich bin dagegen.Ein Therapeut, der scheinbar zu viel von sich redet bzw. wenn es so sein sollte, eine freundschaft eingeht, ist für mich ein schlechter seines faches....
naja sie redet ja nicht zu viel von sich... aber im Gegensatz zu anderen Therapeuten erzählt sie etwas von sich
Wo die Freundschaft anfängt, hört die Therapie auf.
Ein neues Anliegen in einem ähnlichen Falle:
Die Therapie bei der erwähnten Therapeutin zeigte in den letzten Sitzungen keine großen Besserungen, was mich und auch meine Therapeutin etwas deprimiert. Wie verhält es sich zB mit einer Einladung oder kleinen Aufmerksamkeit in diesem Falle? Ich war ja von vornherein nicht darauf aus, eine Einladung als Anmache zu nutzen...
Hallo,
ich selbst führe auch Beratungen und Begleitungen durch und ich kann dir sagen das man als Ratgebender immer um ein mäßig freundschaftliches Verhältnis bemüht ist, weil sonst auch nicht der richtige Kontakt zustande kommt. An deiner Stelle würde ich das nicht überbewerten. Du erzählst ihr deine persönlichsten Sachen und bekommst von ihr ein positives Feedback. Das heißt aber nicht, das sie die gleichen freundschaftlichen Gefühle empfindet wie du, wohl eher nicht wenn sie professioonell arbeitet.Sollten sich gefühle, egal welcher Art, entwickeln muß man (hat man die moralische Verpflichtung) die Therapie bzw. Beratung abzubrechen (von seiten der Therapeutin).
danke, so etwas habe ich schon fast erwartet..bei mir ist es zwar keine Psychotherapie, sondern eine Ergotherapie, also wird sie denke ich nicht von sich erzählen, damit ein richtiger Kontakt zu stande kommt, ich will nicht falsches sagen, aber bei der Ergotherapie geht es ja um körperliche Probleme, wo reden nicht so die Behandlung beeinflusst, wie bei der Psychotherapie. Aber das ändert ja trotzdem nichts daran, das sie Therapeutin ist, das gilt ja für alle gleich.Ich hätte zwar die Möglichkeit bei einer Kollegin behandelt zu werden, jedoch kennt diese dann nicht den ganzen Verlauf der Sitzungen und die Krankheitsgeschichte so, wie mene Therapeutin, bei der ich von Anfang an bin.Eine schwierige Entscheidung.