Meteorismus, ziehende Schmerzen, Obstipation - auf was kann das hindeuten?
Hallo, ich wollte in die Runde fragen und gleichzeitig mich austauschen zu der obenstehenden Titelfrage.
Die Symptome: Ich bekomme gegen abends ab 20 Uhr meistens einen stark aufbegblähten Bauch. Er hört sich dann beim leichten draufklopfen ganz dumpf an (wenn er so gut wie leer ist). Dabei treten oftmals Schmerzen im Mittelbauch auf, die ich als stark dehnend und ziehend beschreiben würde. Sie strahlen auf den kompletten Bauch aus und lässt sich vergleichen, mit wellenartigen, krampfartigen Wehen.
Folgendes habe ich bereits mindestens 1 Woche durchprobiert, ohne Besserungen: Viele Tee Arten ausprobiert, darunter Anis-Fenchel-Kümmel in Kombination von Wärmflasche und ein entspanntes Bad. Sport/Bewegung vor und nach dem Abendessen aber auch während des Meteorismus, joggen, spazieren gehen, Rad fahren und Gymnastikübungen (nahezu täglich). Ernährung umgestellt auf Abwechslungsreich, sprich das volle Programm, vegetarisch und auch gemischt. Langsames Essen sprich viel Zeit beim Essen lassen, gründliches Kauen. 4-5 kleinere Mahlzeiten am Tag. Bauchmassage vor und nach dem Essen. Gecheckt ob irgendwelche auffallende Unverträglichkeiten bestehen. Auch mal stundenlang nichts gegessen (vor dem Aufblähen des Magens/danach ebenfalls) und er ist noch nicht einmal richtig abgeflacht. Das dauert meistens dann 2-3 Tage, bis er überhaupt wieder flacher wurde!
Das Einzige was bis jetzt half, war Kaffee. Immer wenn ich frisch gerösteten Kaffee trinke (Schwarz ohne Zucker und Milch), konnte ich sofort und mit sofort meine ich, keine 15 Minuten danach auf die Toilette und endlich mein Geschäft machen. Wenn wir schon dabei sind, der Stuhlgang sieht normal aus (mehrmals überprüft), nicht zu dunkel, nicht zu hell, die Konsistenz ist eher hart als weich. Aber am Trinken liegt es nicht denn ich trinke über 3 Liter am Tag und achte auch stets drauf. Blut oder andere seltsame Pigmente sind mir nicht aufgefallen. Stuhlgang übrigens höchstens alle 3-4 Tage einmal (ohne den Kaffee).
Ich habe auch schon das volle Programm durch mit Magen-Darm-Spiegelung und Unverträglichkeitstests und es ist nichts gefunden worden, bis auf etwas verengte Darmpassagen. Aber daran wird das doch nicht liegen? Das Einzige was ich noch checken lassen sollte, ist Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse (Werte usw.)
Was ich vllt. noch ergänzen sollte - ich habe kaum Flatulenzen für solch einen Bauchumfang. Dieser beträgt im normalen Zustand 74 cm und im aufgeblähten 77 cm! Das Ganze hatte vor 2 Jahren damit angefangen, als ich nach meiner Skoliose OP diese Opioide bekam, seitdem habe ich fortführend mal mehr mal weniger lang für mindestens 2-3 Tage oder 1 Woche dieses Problem und verschwindet dann für 1-3 Wochen und kehr wieder zurück. Während der Magen sich aufbläht, höre ich auch eine laute Peristaltik, die dann stundelang so geht. Meine Vermutung liegt nahe, dass irgendwas mit dem Stoffwechsel nicht stimmt. Der Kaffee regt bei mir das Hormon Gastrin an, das bei mir (teilweise) fehlen könnte.
1 Antwort
Hmm. Sehr interessant. Da hast du ja schon sehr Vieles an dir beobachtet.
Ich habe auch diesen Blähbauch. Schon sein Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten.
Ich habe in meiner Kindheit viele Antibiotika bekommen. Ich denke, dass das eine Fehlbesiedelung im Darm ermöglicht hat und dass bereits im Körper vorhandene (EBV)-Viren sich immer mehr verbreiten konnten.
Früher wurde bei mir Candida festgestellt, weshalb ich dazu überging Zucker ganz aus dem Essen zu streichen.
Jetzt mach ich es noch radikaler und verzichte auf sämtliche Getreidesorten, auf Zucker, Süßstoffe, chem. Zusatzstoffe, Fett, Fleisch und Fisch...so ziemlich auf alles bis auf Kartoffeln und Obst und Gemüse/Salat (viel roh).
Da bei mir vor einigen Jahren auch eine Fructoseintoleranz festgestellt wurde, ist es für mich "normal", dass mein Bauch sich stark bläht, wenn ich z.B. Trockenobst oder Honig esse. Aber auch bei zu viel Trauben oder Äpfeln/Birnen, wird dieser Blähbauch extrem und ich fühle mich sehr unwohl.
Ich habe festgestellt, dass 3 Liter am Tag trinken zwar gut ist, aber dass es noch besser ist, wenn praktisch alle Nahrung, die ich zu mir nehme viel Wasser enthält. Ich trinke zusätzlich frisch gepresste Obstsäfte u. z.B. Sellerie u. Gurkensaft, um dem Körper noch mehr Flüssigkeit zu geben.
Sobald der Stuhlgang Richtung "hart" geht, fehlt tatsächlich Flüssigkeit.
Probier mal aus mehr wasserhaltiges Obst/Gemüse zu dir zu nehmen.
Auch Apfelmus wirkt wunder, wenn der Stuhlgang mal nicht so will...
Kaffee als Therapie ist leider nicht ganz so ideal, weil es im Körper Stress verursacht durch das Ausschütten von Adrenalin.
Bewegst du dich genug?
o.k. ich sehe du kümmerst dich intensiv um eine Abklärung deiner Beschwerden. Mehr kannst du nicht machen. Ich wünsche dir baldige Besserung!
Also der Stuhlgang ist nicht immer hart, nur eben, wenn ich diesen "Gummibauch" habe.
Das mit dem Gummibauch habe ich erst heute recherchiert und herausgefunden - es beschreibt exakt was ich fühle: Er ist hart aber elastisch und zudem druckempfindlich.
Außerdem wenn ich diesen Gummibauch habe, ist bei mir die Bauchspeicheldrüse immer recht hart. Von dort aus strahlen auch die Schmerzen aus. Leider ging ich irgendwie davon aus, dass dort der Dickdarm sitzt und hatte vorher nochmals genauer nachgeschaut. Würde dann auch erklären, wieso der Stuhlgang oftmals hart ist, wenn ich diesen Gummibauch habe - denn in dieser Zeit arbeitet mein Magen wie verrückt, hat aber zu wenig Säure in der Magensäure. Dadurch wird auch der Stuhl nicht richtig verarbeitet und verhärtet.
Zudem bin ich noch in dem Aufnahmegespräch meiner Skoliose auf etwas gestoßen worin steht: "Nach der Operation kann es durch eine verminderte anfängliche Darmtätigkeit in extrem seltenen Fällen zu Darmverschlüssen kommen." 2-3 Monate nach der OP hatte ich auch schon meinen ersten „Beinahe-Darmverschluss“ und das wurde im Krankenhaus festgestellt. Wäre ich später damit gekommen, wäre es zu einem gänzlichen Darmverschluss gekommen. Also spricht alles bei mir für eine seltenen Reaktion auf die Langzeitnebenwirkung des Morphins, bezüglich auf die Darmtätigkeit. Falsche Darmtätigkeit und eine überempfindliche Bauchspeicheldrüse könnten auf dieses Problem zurückführen. Natürlich auch in Bezug auf Stoffwechselerkrankungen oder Störungen. Aber ich lasse die Werte hierzu genau im Labor überprüfen, sprich Stuhlgang und Abstrich Mund-Rachenraum (Enzyme), wenn ich diesen Gummibauch habe. Dann die Leber- und Gallen- sowie Bauchspeicheldrüsen-Werte. Auch in den Laborwerten hatte ich beim MCV-Wert eine doch auffallende Abweichung. Normbereich liegt bei 77-98 fl, bei mir lag der Wert später nach der OP schon bei 104 fl, wobei er vor der OP bei 97 fl lag. Ein erhöhter Wert kann daher in meinem Fall auf einen Folsäuremangel oder auch einer Leberzirrhose sowie schwere Verdauungsstörungen hindeuten. Im Zusammenhang mit dem Reizdarm, den auch meine Familie besitzt (also vererbt), ist das eine natürliche Reaktion meines Magen-Darm-Systems, welche ich gerade durchmache.
Die OP wurde in Markgröningen gemacht und da hatte ich mich schon damals gefragt, wieso es dort keine Internisten oder Gastroenterologen auf der Station gab. Sicherlich wäre das Thema schon erledigt bzw. hätte jetzt nicht noch mit stärkeren Symptomen zu kämpfen ...
Bewegung ist auch reichlich vorhanden.