Melodien ohne Tonleiter?
Wenn ich eine Melodie komponiere, sollte ich dann drauf achten, eine bestimmte Tonleiter (z.B. C-Dur) zu verwenden, oder sind Tonleiter nur für Akkorde und Arpeggios gedacht? Ohne Tonleiter hätte ich ja mehr verschiedene Töne für die Melodie zur Verfügung.
Was meint ihr?
4 Antworten
Hallo,
theoretisch spielt es keine Rolle, ob ein Stück in C-Dur oder in Es-Dur komponiert wird, denn die Abstände zwischen den einzelnen Tönen bleiben ja immer die gleichen.
Praktisch aber macht es einen Unterschied, denn die Stücke müssen zum einen auch spiel- oder singbar sein. Ein Stück für die Sopranblockflöte mit einem tiefen D oder E ist auf diesem Instrument nicht spielbar. Ebenso dürfte eine Baßtuba mit sehr hohen Tönen zu kämpfen haben.
Die einzelnen Tonarten haben aber auch ihre Charakterzüge. Beethoven hat seine fünfte Symphonie nicht nur aus spieltechnischen Gründen in c-Moll geschrieben, sondern weil sie in dieser Tonart 'schicksalhafter' herüberkommt.
Als besonders düster etwa gilt g-Moll, während Schumann seine dritte Symphonie, die sogenannte Rheinische, die als seine heiterste gilt, in Es-Dur gesetzt hat.
Du siehst, bei den unterschiedlichen Tonarten geht es nicht nur um Dur oder Moll, sondern auch darum, wie eine Tonart empfunden wird, so daß es eben auch Unterschiede zwischen Dur und Dur sowie zwischen Moll und Moll gibt.
Herzliche Grüße,
Willy
theoretisch spielt es keine Rolle, ob ein Stück in C-Dur oder in Es-Dur komponiert wird, denn die Abstände zwischen den einzelnen Tönen bleiben ja immer die gleichen.
Weiß ich, nur die Spielweise unterscheidet sich.
Du siehst, bei den unterschiedlichen Tonarten geht es nicht nur um Dur oder Moll, sondern auch darum, wie eine Tonart empfunden wird, so daß es eben auch Unterschiede zwischen Dur und Dur sowie zwischen Moll und Moll gibt.
Danke, dass ich dazulernen durfte! :-)
Schönen Abend
Musikalische Komposition ist eine Gattung der Kunst und bei jeder Kunst hat der Künstler jegliche Freiheiten. Es ist eine Frage des Geschmacks.
Heutzutage mag die Mehrheit wohl eher klare Melodien, aber das heißt noch lange nicht, dass die nicht mit, für die Mehrheit ''schräg klingenden'' Tonfolgen arbeiten darfst. Denn es sind schließlich DEINE Werke. Wenn du dich an dem orientierst, was die Leute gerade hören wollen, klingt bald ein Stück so, wie das andere heißt (wie z.B. bei Einaudi). Dann wird es keine Individualität, sondern mainstreammäßige Monotonie.
Also leg einfach drauf los, notiere, was dir gerade durch den Kopf geht, versuche, verschiedenes zu kombinieren, ergänzen, erweitern, optimieren...
Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg.
Der Phoenixx
Wenn du dich an dem orientierst, was die Leute gerade hören wollen, klingt bald ein Stück so, wie das andere heißt (wie z.B. bei Einaudi). Dann wird es keine Individualität, sondern mainstreammäßige Monotonie.
Ich erstelle ungewöhnliche Musik. Bisher hatte ich immer ohne Musiktheorie gearbeitet und erst kürzlich bin ich auf die Idee mit den Tonleitern gekommen.
Also leg einfach drauf los, notiere, was dir gerade durch den Kopf geht, versuche, verschiedenes zu kombinieren, ergänzen, erweitern, optimieren...
Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg.
Vielen Dank! :)
Wenn es eine Melodie für ein populäres Stück sein soll (einfacher Ohrwurm), ist es passender, die Töne der Dur- oder der natürlichen Molltonleiter zu nehmen.
In klassisch romantischen oder modernen Stücken kommen allerdings oft viele chromatische Töne vor, z.B. im "Einzug der Gladiatoren" alle zwölf (und das ist ja auch ein Ohrwurm).
Pop-Songs oder unten genannter Einaudi haben keine Chromatik, also nur die Töne einer Dur- oder Molltonleiter, und das ist offensichtlich sehr erfolgreich.
Man muss sich an gar nichts halten. Du kannst Töne verwenden, wie es Dich gerade umtreibt. Erlaubt ist, was Dir gefällt.
Aber einen Tipp hätte ich: Befasse Dich mit Musiktheorie.
@c7sus4
Danke für die Info! :-) Simple Musik sollte also keine oder wenig Abweichungen haben?
Btw. lustig, dass dein Name ein Akkord ist.