Meldegesetz gilt nicht für Wohnen im Auto?
Wenn jemand jahrelang in Deutschland ohne Wohnung und nur im VW Bus schläft dann muss er ja auch keinen Wohnsitz anmelden bei der Meldebehörde weil er keine Wohnung hat
Bundesmeldegesetz (BMG)§ 17 Anmeldung, Abmeldung(1) Wer eine Wohnung bezieht, hat sich innerhalb von zwei Wochen nach dem Einzug bei der Meldebehörde anzumelden.
5 Antworten
Ich sage es mal so: Wer keine Schulden hat und keine macht, nix kaputtmacht, keine Straftaten begeht, irgendwie durchkommt und es schafft, der wird so leben können und da gilt das Prinzip "wo kein Kläger, da kein Richter". Direkt suchen wird einen keiner und es wird den meisten auch nicht auffallen. Wie gesagt - wer behördlich sowieso nicht in Erscheinung tritt, existiert offiziell nicht und taucht weder in Statistiken noch auf Monitoren auf - Post an die alte Adresse wird mit "unbekannt verzogen" zurück kommen, wenn es keine aktuelle Meldeadresse mehr gibt und sofern keine Forderungen bestehen und man nicht angezeigt werden kann, wird nichts passieren. Belangen wird einen jedenfalls keiner, wenn man keine Schulden hat, keine mehr macht und sein Umfeld in Frieden lässt.
Man muss sich halt nur vorher überall abmelden und darf nichts beantragen, für das man eine Meldeadresse und ein Bankkonto (das kann man nur mit Adresse haben/eröffnen) benötigt.
In meiner Heimatstadt lebte auch ein Aussteiger in einer ehemaligen Jägerhütte, die offiziell keinem mehr gehört hat, mehr oder weniger mitten im Wald. Sozial-, Renten- und Krankenversicherung usw. sind Privatsache; es gibt auch genügend Kleingewerbetreibende oder Freischaffende usw., die gar nicht oder nicht richtig versichert sind - es gibt zwar offiziell eine Pflicht, aber in der Praxis kann es kaum nachgeprüft werden. Wer behördlich usw. nicht in Erscheinung tritt, existiert rechtlich nicht und kann daher auch nicht belangt werden - und was ein wahrer Lebenskünstler ist, der schafft es immer irgendwie; es gibt Schlupflöcher zuhauf. Er war mehrfach Thema im Gemeinderat, in dem ich damals saß - habhaft werden konnte man ihm nicht. Er hat nichts kaputtgemacht oder geklaut, belästigte niemanden, hat die baufällige Hütte repariert in der er wohnte und hielt das Gelände gepflegt, behördlich feststellbare Eigentümer gab es keine mehr; er versorgte sich mehr oder weniger selbst mit Zeug, das er angebaut hat (manchmal hat er auch von Leuten was geschenkt bekommen, ich erinnere mich dunkel) und krebste da einfach so vor sich hin, war gelegentlich mit dem Fahrrad plus Anhänger (ich sehe den noch vor mir) beim Aldi einkaufen und das war's. Er grüßte die Leute, war nicht böse. Er ging keiner direkten Tätigkeit nach, hatte de facto nichts zu versteuern, beantragte kein Geld irgendwo und war einfach geduldet. Er tauchte auch nicht beim Einwohnermeldeamt auf, das weiß ich noch. Was aus ihm wurde und wo er herkam, habe ich nie erfahren. An dem Tag, als ich weggezogen bin, sah ich ihn noch vom Umzugswagen aus mit dem Rad fahren.
Eine Meldeadresse sollte man objektiv zwar haben, aber am Ende ist auch das irrelevant, wenn man im System nicht erscheint und es einen "offiziell nicht gibt", weil man nirgendwo gemeldet ist, keine Leistungen bezieht, nicht versichert ist und sonst auch nicht in Erscheinung tritt.
Dennoch: Wer ein Auto hat, muss dafür diverse Gelder zahlen (Fixkosten wie Steuer und Versicherung) und braucht eine Adresse, auf die dieses Auto zugelassen ist sowie Konten, weil das Zollamt, das die Autosteuer abführt und die Versicherer keine Barzahler mehr akzeptieren - also scheitert das Wohnen im VW-Bus usw. daran doch - wobei hier ggf. Organisationen helfen, die so was anbieten.
Jeder, der in DE lebt, muss irgendwo gemeldet sein. Wenn jemand obdachlos ist, muss er mit seinem Ausweis zum Einwohnermeldeamt und dort wird statt seiner Adresse nur die PLZ seines vorherigen Wohnsitzes eingetragen und der Ort. Ohne Straße.
Im Auto wohnen ist illegal.
Wo lässt er seinen Müll? Wohin uriniert er? Wo macht er 💩?
Ein Auto ist kein fester Wohnsitz. Offiziell bist Du obdachlos.
Du brauchst aber eine Meldeadresse für offizielle Post, für einen Ausweis, Führerschein und die Bank. Einige Organisationen bieten diesen Dienst für Obdachlose an.
Dann muss er sich wohnsitzlos melden: https://www.buergerservice.info/anmeldung-ohne-festen-wohnsitz/
Doch, natürlich. Du bist meldepflichtig, ohne eine Adresse bist du im Sozialsystem quasi nicht vorhanden. Dann bist du obdachlos. Kannst du schon machen, verboten ist das nicht. Wüsste nur nicht, warum man freiwillig aus dem System fallen will.