Mein Vater möchte das ich zur Waldorf Schule gehe - Was tun?
Hallo zusammen,
ich brauche eure Hilfe. Mein Vater möchte, dass ich auf die Waldorfschule wechsle, weil eine Lehrerin das vorgeschlagen hat. Der Grund dafür ist, dass ich Probleme damit habe, Referate zu halten und eine andere Lösung sieht sie scheinbar nicht. Aber ehrlich gesagt, möchte ich das nicht, ich möchte auch allgemein nicht Schule wechseln.
Ich bin derzeit auf der Realschule in der 9. Klasse und meine Noten sind gut. Ich fühle mich dort wohl und denke, dass ich meine Schullaufbahn dort erfolgreich abschließen kann.
Habt ihr Tipps, wie ich meinem Vater klarmachen kann, dass ich nicht wechseln möchte? Wie kann ich ihm zeigen, dass die Realschule die richtige Schule für mich ist?
Danke im Voraus für eure Ratschläge!
6 Antworten
Ich bin ein großer Freund der Waldorfschulen, und meine beiden Kinder haben eine Waldorfschule besucht. Für sie war es eine gute Entscheidung. Und, ja, auf Waldorfschulen werden die Schülerinnen und Schüler gezielt dafür trainiert, vor großem Publikum frei zu sprechen.
ABER!
Es nützt nicht viel, Dich jetzt, in der 9. Klasse, auf eine Waldorfschule zu schicken, damit Du das freie Sprechen vor Publikum lernst. Das hätte man möglichst ab der 1. Klasse, oder meinetwegen noch ab der 5. Klasse machen müssen. Das ist nämlich ein laaaaanger Erziehungsprozess - das geht nicht von jetzt auf gleich!
Wenn Deine Noten ansonsten O.K. sind, und Du fühlst Dich auf Deiner jetzigen Schule im Großen und Ganzen wohl, dann ist es ganz sicher besser, Du bleibst da, und machst dort einen ordentlichen Abschluss.
Beim Thema Selbstsicherheit und freies Sprechen können auch spezielle Volkshochschulkurse, Bildungsurlaube, etc. helfen. Das könntest Du Dir mal anschauen.
Heutzutage macht man ein Tamtam um die freie Rede, als ob es für einen Realschüler das Allerwichtigste sei, was in seinem Berufsleben auf ihn zukommt.
Ich musste während meiner Schul- und Studienzeit niemals ein Referat halten und konnte mich später in einer Führungsposition, in der ich viel mit Kunden zu tun hatte, trotzdem artikulieren.
Wie viel Prozent der Realschüler werden in ihrem Berufsleben jemals vor einem großen Publikum in einem Saal reden müssen?
Wenn die junge Frau einigermaßen intelligent ist - und das höre ich aus ihrer Frage heraus - dann wird sie später sicherlich auch ein Team leiten können, ohne dass er unbedingt das Halten von Referaten üben müsste.
Insbesondere auf einer Waldorfschule, deren Schwerpunkt auf künstlerischen und handwerklichen Aktivitäten zu Lasten der schulischen Kernfächer liegt, wovon ich eh nichts halte, um es deutlich zu sagen.
Erkläre ihm den Sachverhalt: Deine Noten sind gut - und gut kann man einfach nicht immer und überall sein. Damit ist der Wunsch deiner Lehrerin einfach nicht unbedingt umzusetzen. Andere sind hervorragend im Referate halten, können jedoch das 1x1 nicht anständig rechnen. Wieder andere sind fantastisch in der Mathematik, bei den Fremdsprachen versagen sie vollends.
Die Tatsache, dass man in einer Sache nicht unbedingt gerade zu den Besten gehört, ist noch lange kein Grund, die Schule zu wechseln, wenn die Leistungen "über allem" soweit gut sind.
Laut deinem Profil bist du im März 2004 geboren, also bist du mit 20 noch in der Schule? Also das zeigt ja deutlich das du mehr Probleme hast als nur bei Referaten.
Aber davon ab bist du damit auch volljährig und kannst solche Dinge selber entscheiden.
Dennoch würde mir das sehr zu denken geben wenn du in dem Alter noch immer zur Schule gehst.
Warum sollte man das tun?
Jedenfalls , 9 Klasse kommst du jetzt oder warst du eben? Weil es sind ja jetzt Sommerferien deshalb.
Worauf ich hinaus will....
Wenn du bereits die 9 Klasse hinter dir hast, dann ist es nur noch 1 Jahr, mit Abschluss 10 Klasse hast du deinen Realschulabschluss.
Und selbst wenn du jetzt erst in die 9. kommst sind es nur 2 Jahre. '
Da jetzt noch die Schule zu wechseln wenn deine Noten gut sind halte ich für Unsinn.
Und genau so würde ich das auch deinem Vater sagen. Wegen 1 -2 Jahren jetzt noch die Schule zu wechseln macht keinen Sinn.
Hab kein Plan, hab den Account damals auch nicht erstellt. Aber danke für die Antwort.
Es gibt viele Leute, die die Waldorfschulen sehr hart kritisieren. Ich habe mich nie im Detail damit befasst. Aber du ein bisschen googelst, findest du sicher einige Texte oder Vorträge. Ob einer davon deinen Vater überzeugt, ist schwierig zu sagen. Du kennst deinen Vater besser und weisst, wie er tickt und worauf er anspringt.
Was ist denn das Problem bei deinen Referaten? Vielleicht kannst du deinem Vater auch einen anderen Vorschlag machen, wie du darin besser wirst? (Schauspielkurs, Rhetorik-Kurs, bessere Vorbereitung, Nachhilfe, Deutschlehrer fragen, ...).
Hab Angst vorm vorstellen, Panikattaken davor usw.
Hab bei dem Referat das sie deswegen meint abgebrochen da ich keine Luft bekam (hört sich übertrieben an, aber war wirklich so).
An mangelnder Vorbereitung liegt es jedoch nicht. Ich hab mich gut vorbereitet und auch eine PP, Handout usw. gemacht.
Die Lehrerin unterstellt mir auch, absichtlich bei ihren unangekündigten Leistungsnachweisen zu fehlen und eine „Vermeidungsstrategie“ entwickelt habe, obwohl ich nur bei 1x Entschuldigt mit Attest in ihrem Fach gefehlt habe, und die Note durch dieses Referat nachholen sollte.
Ansonsten passen meine Noten aber weiter zu kommen, und ich verstehe echt nicht wieso ich jetzt wechseln sollte, da ich mich Wohl in meiner Schule fühle und auch gute Freunde gefunden habe.
Dann ist die Waldorfschule möglicherweise tatsächlich keine schlechte Idee. Es gibt viele Vorbehalte gegen Steiners Ideen. Vieles klingt sehr esoterisch und wissenschaftsfremd. Manche erwarten von einer Schule mehr Leistungsorientierung. Aber wenn es darum geht, persönliche Ängste zu überwinden oder gut mit ihnen umzugehen, machen die das glaube ich sehr gut.
Wenn du klarkommst, macht ein Wechsel keinen Sinn.
Nur weil die Lehrerin das meint.
Hab damals irgendein Alter angegeben, ich gehe in die 9. Klasse.