Mein Vater ist Spielsüchtig, was kann ich noch tun?
Hallo.
Ich erzähle wohl erstmal etwas die Vorgeschichte, damit man die Situation genauer versteht.
Mein Vater war anscheinend schon immer spielsüchtig, wahrscheinlich auch schon vor meiner Geburt. Meine Eltern haben sich irgendwann nicht mehr gut verstanden und sie trennten sich. Ich habe eigentlich nie wirklich was von seiner Spielsucht mitbekommen, ich habe auch bei meiner Mutter gelebt und war mir auch überhaupt nicht sicher, ob er überhaupt noch Geld verspielt. Aber es ist klar, dass eine Sucht nicht einfach so aufhört. Vor ein paar Jahren ist meine Mutter gestorben und ich musste zu meinem Vater ziehen. Er hatte zu dem Zeitpunkt auch eine Freundin und war oft bei ihr. Er hat sich öfters mal Geld von mir geliehen (ich bekomme Halbwaisenrente), mit den verschiedensten Begründungen. Es war auch immer unterschiedlich viel Geld, 80- 700€ waren schon drinne. Ich hab das Geld auch immer wieder zurückbekommen.
Das hörte dann kurze Zeit auf und er fand eine neue Frau. Die hat mich dann darauf angesprochen und gefragt, ob er noch spielen würde. Bis zu dem Zeitpunkt habe ich das ganze verdrängt. Ich wusste auch nicht, woher sie das wusste, aber das hat sich wohl rumgesprochen. Ich meinte, dass ich es nicht wusste, mir aber sehr sicher sei. Sie meinte, dass er Anfang des Monats für Stunden nie zu erreichen sei, er immer Geld nehmen würde und ausreden kommen wie ,,Ich war im Baumarkt" etc. (5 Stunden im Baumarkt...ja, wahrscheinlich). Da sie und ich über dieses Thema immer mehr geredet haben, fiel uns auf wieviel mein Vater lügt.
Er meinte zu mir, dass er manchmal die Miete von ihr zahlen musste (Das war eine Zeit lang eine Ausrede, die öfters kam). Sie jedoch sagte, dass das nur einmal passiert sei und er das von sich aus angeboten hätte. Er verschwindet immer und erzählt uns beiden unterschiedliche Geschichten, die jetzt natürlich aufgeflogen sind. Ich hab ihn neulich auch auf sie Spielsucht angesprochen, das fiel mir sehr schwer. Er meinte, dass das "damals" so war, er aber generell viel Geld ausgegeben hätte, ich mir keine Sorgen machen müsste, alles sei gut. Das war gelogen, heute ist er wohl wieder spielen. Es ist Anfang des Monats und er ist nicht auffindbar.
Meine Mutter meinte immer zu mir, dass ich ihm niemals Geld geben darf, weil sie wusste, dass er das nur verzockt.
Er würde auch niemals zugeben, dass er spielt, geschweige denn, dass das ein Problem sei, niemals. Meine "Stiefmutter" und ich haben auch schon überlegt ihn gemeinsam zu suchen und ihn zu "ertappen". Das stellt sich aber als schwer heraus, da sie vorerst keine Möglichkeit hat von dort wegzukommen.
Ich will mich auch nicht von ihm abwenden, ich liebe ihn und habe nur noch ihn, zumal ich auch erst 17 und somit auf ihn angewiesen bin. Ich weiß langsam nicht mehr weiter..
Habt ihr Ratschläge oder Ideen, was man da noch machen könnte? Ihn zu einer Therapie zu zwingen würde nicht klappen, da er das Problem nicht sieht und leugnet überhaupt noch zu spielen.
2 Antworten
Hallo!
Es gibt eine Selbsthilfegemeinschaft für Angehörige von Spielsüchtigen: info@gamanon.de
Vielleicht setzt ihr euch mal zu dritt an einem Tisch und redet mit ihm darüber, vielleicht muss er es erst aus dem Mund eines lieben Menschen hören damit er registriert dass Er ein Problem hat und süchtig ist.
https://www.check-dein-spiel.de/hilfe-fuer-spieler/online-beratung/
Vielleicht findest du hier Hilfe
Wir haben ihn schon mehrfach darauf angesprochen, er sieht es nicht ein. Er lügt und leugnet es. Mein Vater ist einfach ein Mensch, der sowas niemals einsehen würde, niemals.