Lügen gegen die Wahrheit?
Hallo,
warum genau ist das so? Folgendes Beispiel: Man erzählt seinen Eltern nach einer Probe, dass man sicher eine 1 bekommt. Bekommt man die Probe raus und hat wirklich eine 1, ist die Freude klein. Nächstes Beispiel, man war nicht in der Arbeit, weil man keine Lust hatte. Am selben Tag rufen Freunde oder Eltern an und du sagst ihnen, dass du aber in der Arbeit warst und sie sind „stolz“ auf einen, wobei es eine Lüge war. Obwohl alle stolz sind, wieso fühlt man sich dann so schlecht? Man weiß ja ohnehin, dass das Selbstvertrauen dadurch zerstört wird, wenn man sich und andere anlügt, um andere nur nicht zu enttäuschen.
3 Antworten
Ich denke du fühlst dich in deinem Beispiel dann schlecht, weil du genau weißt, dass du nicht auf dich stolz sein kannst, da du ja nicht in der Arbeit warst.
Ich glaube manchmal wissen die anderen auch ganz genau, dass jemand lügt. Aber oft ist es eben nochmal etwas anderes, ob man etwas ausspricht oder nicht. Zum Beispiel wenn du jemanden nicht magst oder sogar hasst. Er wird es merken. Wenn du ihm dann aber mal ins Gesicht sagst, was du von ihm hältst, kann es passieren, dass das ganze eskalliert. Vielleicht hat es damit zu tun, dass wir Dinge, obwohl wir sie genau wissen, wenn wir sie nicht wirklich gehört haben, leichter verdrängen und damit umgehen können.
Und ich glaube nicht einmal, dass dein Selbstvertrauen unbedingt zerstört wird, weil du mal jemanden anlügst. Es kommt eben auf die Umstände an :) Manchmal ist Lügen auch für einen selbst wichtig. Manchmal kann man Dinge auch selbst nur verdrängen, wenn man lügt. Wenn du beispielsweise etwas schreckliches erlebt hast. Die einen wollen unbedingt mit anderen reden und es tut ihnen gut aber genauso gibt es eben auch die, die nicht so gerne reden wollen, die sich lieber ablenken und es vergessen wollen. In so einem Fall kann einem selbst lügen auch helfen.
Warum die Eltern sich nicht so freuen, ist traurig hat aber vermutlich mit dem Überraschungseffekt zu tun, da du sie ja im Vorfeld schon "vorgewarnt" hast.
Ich würde ja fast behaupten, dass die Menschen darauf gepolt sind, belogen zu werden und entsprechend darauf unbewusst Wert legen, aber das wäre zu billig.
Ich sehe das so, dass man mit der Eins rechnete, da sie angekündigt war. Arbeiten zu gehen könnte man als gute bzw. beeindruckende Leistung deinerseits sehen und somit als lobenswert empfinden. Warum musst du jedoch für dich selbst entscheiden.
Beispiel Probe: Man berichtet das man ein gutes Gefühl hat und es sicher auf die und die Note rausläuft. Wird die Benotung bekanntgegeben, dann sind die Eltern eben nicht "überrascht" denn sie wurden darüber ja schon vorab durch das Kind informiert. Sie werden einfach nur darin bestätigt was ihr Kind zuvor schon vermutete. Deshalb bricht vermutlich auch keine Partystimmung aus, die Freude wird dezent geäußert (je nach Charakter).
Dein zweites Beispiel (das mit dem Lügen über den Besuch der Arbeit), das ist etwas völlig anderes.
Person A hat keine Lust und schwänzt die Arbeit (schützt wohl Krankheit vor). Person A sagt dann aber Freunden/ Familie "Ich war bei der Arbeit". Die Freunde/ Familie freuen sich. Nicht wegen der Lüge - denn davon wissen sie ja nichts. Sie freuen sich weil Person A ihr Leben im Griff hat und bei der Arbeit war.
Person A fühlt sich dann schlecht und blöd - nicht weil die anderen sich freuen, sondern weil Person A genau weiß das sie die anderen Leute belogen hat - und nun ungerechtfertigtes Lob bekommt.