Lokführer und Nebel - wie geht das?
Guten Morgen!
Vorhin war mal wieder dichter Nebel und auf dem Weg zur Arbeit komme ich immer an einer Bahnstrecke vorbei. Mir ist aufgefallen, dass der mir entgegenkommende Zug (Ein Regionalexpress) unheimlich trübe Funzeln als Schienenbeleuchtung hat, der zug aber selbst sehr fix unterwegs war. Beim Auto gilt ja, dass bei Sicht unter 50 Metern nur noch 50 km/h gefahren werden darf. Wie verhält sich das bei Zügen? Bei den modernen ICE´s kann ich mir vorstellen, dass die kommenden Signale über Funk dem Zugführer angezeigt werden. Aber wie ist das bei den Regionalstrecken, oder auch Nebenstrecken? Muss da dann auch die Geschwindigkeit reduziert werden, wenn man das nächste Signal nicht erkennen könnte? Wenn ja, hätte das doch ziemliche Auswirkungen auf den Fahrplan den ganzen Tag über, oder? Wer kennt sich aus und kann die Frage beantworten?
Danke an alle "Wissenden" im Voraus.
3 Antworten
Da die Entfernung zwische dem Signal (Vorsignal) und dem "Ereignis" so ausgelegt ist, dass der Zug immer rechtzeitig zum Stillstand kommen kann, ist das kein Problem. Auf der Straße ist das etwas anderes, da kann jederzeit ein Hindernis im Weg stehen, weswegen Du bremsen oder reagieren mußt (Du fährst nicht auf Schienen). Daher haben Züge auch kein Fernlicht.
Das Vorsignal zeigt die Stellung an in der sich das zugehörige Hauptsignal befindet.
Egal ob ICE oder Regional, die Signale sind alle Computergestützt. Darüber hinaus, wenn ein zug ein Signal überfährt, ohne dass der Zugführer reagiert, wird ein Notstop vom Zug automatisch ausgelöst. Denn auf jedem Abschnitt hinter einem Signat ist ein Sender an den Schienen
die Signale sind alle Computergestützt
Nö,sind sie nicht. Es gibt noch sehr viele mechanische Stellwerke mit mechanisch bedienten Weichen und Signalen.
Unter www.stellwerke.de findest du Beispiele.
Zuerst mal das unwichtige: Züge haben durchaus Fernlicht, ich fahre einen und der hat. ;)
Signale (die "Ampeln" und auch Schilder und Tafeln) haben immer eine Vorsignalisierung im Bremswegabstand. Das heisst, ich habe immer genügend Zeit die Geschwindigkeit entsprechend anzupassen oder anzuhalten.
Schnelle Züge sind (ab 160km/h zwingend) mit einer Linienzugbeeinflussung ausgerüstet, damit werden alle Signale und Geschwindigkeiten direkt in den Zug übertragen, man muss also die Signale gar nicht sehen. Das ist übrigens das Kabel in der Gleismitte ;)
Eine generelle Geschwindigkeitsreduzierung gibt es nicht. Wohl fühlt man sich trotz aller Technik bei 120km/h oder mehr und Sicht "null" aber auch nicht unbedingt.
Aaaaahhhhh!!!!! Das ist doch schon mal sehr hilfreich! Also gilt dieses "Vorsignal" wie die Warnung "Achtung, da ändert sich was", oder es sagt "kannst weiter Gas geben"? An sich eine tolle Sache!