Wie fahren eigentlich die Züge bei dichtem Nebel?
Bei einer Sichtweite von weniger als 50 m. Wie erkennt man überhaupt das richtige Signal? Die Signalstellung?
8 Antworten
Und wenn ein Halt zeigendes Signal überfahren oder kurz vor dem Halt zeigenden Signal zu schnell gefahren wird, bekommt der Zug eine Zwangsbremsung.
Ich würde es begrüßen, wenn es im Straßenverkehr eine GPS Basis funktionierende PZB geben würde, mit der alle nicht mit Sonderrechtsignal ausgesstatteten Fahrzeuge ebenfalls zwangsgebremst werden.
Ist die Sicht witterungsbedingt so stark eingeschränkt, dass im Reaktionszeitraum ein Signal nicht mehr sicher erkannt werden kann, so [könnten die Tf. eine mündliche Beauftragung zu einer generellen Geschwindigkeitsbeschränkung erhalten] oder reduzieren gemäß den Richtlinien von selbst die Geschwindigkeit.
Zudem sind Tf. streckenkundig, fahren eine Strecke also erst nach einer Einweisung. So kennen und erwarten sie die Signalstandorte und sind auf das Aufnehmen des Signalbegriffs vorbereitet.
Und zu den Signalen: Für einen Zug erfolgt die Fahrwegsfreigabe prädiktiv. Nicht der Lokführer guckt, ob da was kommt und fährt dann mal, sondern der_dem Tf. wird über Signale angewiesen, was sie_er zu tun hat. Anhalten, warten, weiterfahren usw.
Die Signale werden vom_von der Fahrdienstleiter:in gestellt nach Kenntnis der Zugbewegungen, also wo fährt gerade was (und wo darf daher jetzt nichts anderes hinfahren). Die Signalsysteme sind unterschiedlich fein ausgeprägt, in der Regel erfolgt aber ein "Block" von Fahrwegen: Ist eine Fahrstraße geschaltet, kann ich keine weitere, kreuzende (und dazu zählen auch entgegenkommende) Fahrstraße schalten.
Das Einhalten der Signale wird überwacht auf (fast) allen Strecken: Fährt im Besonderen ein:e Tf. über ein Rot zeigendes Signal (Hp 0 oder Hp 00), so erfolgt eine Zwangsbremsung des Zuges. Dieser kommt dann nach einer "Durchrutschstrecke" zum Stehen. Diese Strecke ist so ausgelegt, dass der Zug auf jeden Fall außerhalb anderer Fahrstraßen zum Stehen kommt.
Damit ist alles maximal sicher ausgebaut und auch für widriges Wetter geeignet.
[Edit aufgrund des Hinweises von Chemnitzer13.]
Danke! Hatte hier ohne Wissen angenommen, dass das für jede Wetterlage gilt. Habe den Text etwas „weniger falsch“ umformuliert, ohne den anspruch auf eine vollständige Darstellung zu erheben.
Kein Problem. In der Vorschrift gibt es nur einen Satz, der besagt, dass der Triebfahrzeugführer eigenverantwortlich die Geschwindigkeit des Zuges entsprechend ermäßigen muss, wenn er den Standort von Signalen aufgrund von unsichtigem Wetter nicht mehr mit Sicherheit bestimmen kann.
Manche Eisenbahnverkehrsunternehmen haben außerdem für unsichtiges Wetter die Geschwindigkeit beim Fahren auf Sicht in ihrem Regelwerk heruntergesetzt (meist Schrittgeschwindigkeit), ansonsten bleibt es bei 40 km/h.
Gibt eigentlich auch immer die Kommunikation, aber die Scheinwerfer Einstellungen sollten trotzdem anpassbar sein, denk ich
Klar, Signale sind ziemlich hoch, deswegen müsst er Fernlicht einschalten, und bei Nebel ist Fernlicht kontraproduktiv, wie eigentlich jeder Autofahrer weiß oder zumindest wissen sollte.
also wenig hilfreich.....
Wo an welcher Stelle habe ich das behauptet?
Können Sie mir die Stelle genau zeigen?
Oder meinen Sie, weil ich das Wort Fernlicht geschrieben habe?
Das können Sie das leider nicht umsetzen, das tut mir Leid für Sie.
Scheinwerfer nach oben Stellen, auch wenn es normales Licht ist, hat die gleiche Wirkung.
Nur mal so als Erklärung für Sie.....
Haben Züge ein Fernlicht?
Im Netz der Deutschen Bahn regelt die Konzernrichtlinie 492.0001 „Triebfahrzeuge führen – Grundsätze“ den Einsatz des Fernlichts: „Bei Aufenthalten auf Personenverkehrsanlagen, bei Begegnungen mit Fahrzeugen und bei Fahrten durch Bahnhöfe schalten Sie das Fernlicht ab.
ach was, wer hätte das gedacht.....
und wo ist genau der Unterschied bei Nebel ß
können Sie das erläutern ?
Fahrteinschränkende Signale werden Vorsignalisiert und stehen im Bremswegabstand der Strecke. Von daher ist Nebel kein großes Problem.
vor jedem Hauptsignal steht ein Vorsignal. Wenn das "Halt erwarten" zeigt, hat der Lokführer i.A. noch einen Kilometer, bis er vor dem Hauptsignal anhalten muss.
Es gibt keinen gesonderten Befehl für schlechtes Wetter. Einzig bei Sturmwarnung kann eine Geschwindigkeitsbeschränkung mündlich beauftragt werden.