Linux Komandozeile - Bei allen Distributionen gleich?

9 Antworten

Das kommt weniger auf die Distro an, als auf den Terminal-Emulator bzw. die Shell.

Du kannst eigentlich alle Programme auf allen Systemen installieren - nur bei Paketmanagern ist das bei einigen sinnfrei.

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Bei anderen Terminals: Anderes Aussehen, andere Pfad-Anzeige und Shortcuts. Viele haben Auto-Complete oder bieten andere Shortcuts an. Und die Befehle werden auch von der Distro bereitgestellt. Das heißt, auf Arch haben alle Terminals die gleichen Befehle.

Aber je nach Distro sind eben die Befehle anders. Oft der Package-Manager, welcher anders ist, und somit andere Befehle hat. Außerdem sind die Terminals bei fast allen Distros, die Debian-Based sind gleich, bzw. haben die gleiche Befehle.

Das wohl häufigste, was in jeder Distro da ist, ist einmal der Pfad, also max@mustermann-desktop:~$ (oder#), also Benutzername, PC-Name und aktueller Ordner. Dann cd und ls sind überall präsent. Außerdem wird "edit" in einigen Distros verwendet. Es geht halt immer darum, ob die Distros die gleichen Programme haben. Distros sind nur Programmansammlungen und der Linux Kernel, deshalb sind die Befehle nur anders, wenn die Programme nicht die selben sind, wie auf anderen Distros

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Ja, da gibt es einige Unterschiede.

Die Schreibweise eines "Befehls" hängt von der Distri ab. So zum Beispiel gibt es "ddrescue" und "dd_rescue". Oft hat der Autor einen Bindestrich "-" im Namen und bei der Dirsti wird der entfernt oder durch einen Unterstrich "_" ersetzt.

Dann sind da natürlich die Distrieigenen Werkzeuge. Die auf Redhat basierenden verwenden "apt-get" oder in verkürzter Form "apt" als Paketmanager. OpenSuse dagegen hat den "zypper".

Nicht gerade wenig Pakete haben einen "Fork". Da hat sich dann meistens das Entwicklerteam zerstritten und die Fraktionen machen dann unabhängig weiter. Das kennt man ja von OpenOffice vs Libreoffice. Bei der Konsole werden die Namen dann beibehalten und schon funktionieren die Befehle leicht unterschiedlich auch wenn die die gleiche Schreibweise haben.

Auch haben einige Befehle/Programme optionale erweiterte Funktionen. Oft werden die durch Zusatpakete freigeschaltet, die andere Möglichkeit ist Funktionen beim Compilieren ab zu schalten. Ein Beispiel wäre "less". Auf einem System wie OpenSuse gibt es da "--wordwrap" um Zeilenumbrüche nach Wörtern statt nach fester Zeichenbreite zu erzeugen. Beim Raspberry Pi fehlt diese Funktion. Das dient meistens zum Ressourcen einsparen.

Und dann gibt es natürlich auch Rechtliche Gründe. Manche Dinge sind aus Lizenzrechtlichen Dingen "kastriert", das merkt man besonders bei Videocodecs. Hier hängt das vom "Macher der Distri" ab was der dann weg lässt und was nicht. Generell ist bei den "großen Distris" mehr weg gelassen als bei "kleinen".

Auch gibt es "Zensur". Wurde früher "fortune" als Standard installiert und man konnte das jederzeit aufrufen oder bei der Anmeldung als "Spruch des Tages" einstellen, so muss man das bei den meisten Distris selber installieren. Bei manchen Distris ist das sogar komplett weg gelassen worden. Manche Zitate können bestimmte Personen beleidigen, vor allem wenn es um Religion geht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

mat22  21.06.2024, 19:17

Soweit top - nur verwenden die RHEL-Systeme nicht apt sondern dnf (ehemals yum)

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Commodore64  21.06.2024, 19:29
@mat22

Sry. Debian - zumindest glaube ich.

Ich nutze fast nur OpenSuse und habe nur ein paar Raspberries und Maschinen die unter diversen anderen Distris laufen. Daher bin ich nicht so sicher was wo anders ist - nur dass mich das öfters mal richtig aufregt ;)

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mat22  21.06.2024, 19:53
@Commodore64

Genau, die Debianoiden Systeme nutzen apt.

Ich habe auch schon alles durch und "verwechsele" gerne auch mal apt, yum, dnf, pacman und apk.

Aktuell habe ich Fedora Server für meinen Server und einige Workstations und Manjaro (Arch) auf meinem Laptop - insofern, ein vollkommem nachbollziehbares Problem ;)

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Commodore64  21.06.2024, 20:04
@mat22

Ist ja schnell durchprobiert. Aber das mit dem Unterstrich, Bindestrich oder zusammen - und manchmal auch Groß- und Kleinschreibung, das ist richtig bitter.

Erst "falsch schreiben", dann versuchen zu installieren nur um dann nach langer Suche heraus zu finden, dass das dann anders geschrieben wird und schon drauf war.

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Da wirst du kaum was finden. Da muss man aber genau unterscheiden: die eigentliche Kommandozeile ist die bash (/bin/bash) - da gibt es Varianten - aber die sind nicht sehr verbreitet.

  • die bash (/bin/bash) ist die Bourne-again-Shell - Nachfolger der Bourne-Shell (/bin/sh)
  • dazwischen hatte man die Korn-Shell (/bin/ksh)
  • andere Variante: die C-shell / Z-Shell
  • vielleicht noch andere

die verwendete Shell ist aber eigentlich immer auf /bin/sh gelinkt. Die Unterschiede sind eher fein - die merkt man aber bei der Programmierung. In der Shell sitzen die Basis-Funktionen (mv, cp, mv und hunderte andere). Die Ausgabe des Prompts (#, <Pfad>/ $ usw werden über Variablen in der Shell gesteuert (PS1 usw).

Für den Anwender: der wird kaum einen wesentlichen Unterschied merken.

Die ganzen Befehle (vi / vim / edit / emacs / yum / apt und alles andere) sind aber kein Bestandteil der Shell (Kommandozeile), sondern externe Programme - die bringen die Distros mit - kann immer abweichen.

Ich installiere mir immer Deepin-Terminal nach, weil man dort per Shortcut Befehle speichern und schnell abrufen kann. Super Ding!

Ansonsten benötigt man für die Installation und Updates in Debian, Arch, Fedora usw. unterschiedliche Befehle.

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