Kritik an der Leistungsgesellschaft?

6 Antworten

Endlich mal eine interessante Frage!

Ich sehe auch diese Widersprüchlichkeit.

Das fängt schon sehr früh an: Dem Grundsatz: "Lasst doch Kinder Kinder sein" steht die Auslese nach Noten gegenüber. In manchen Studienfächer liegt der NC bei 1,5 oder sogar darunter (Medizin, Jura?)

Durch den aktuellen Fachkräftemangel sind die Bedingungen (vorübergehend) etwas lockerer. Aber es werden wieder Zeiten kommen, in denen man sich wie im Hamsterrad fühlt. Stichworte: Burnouts, Depressionen, psychosomatische Symptome.

Grundlage dazu ist der wirtschaftliche Wettbewerb, der immer noch eine Steigerung abverlangt. Jeder Ausweg daraus ist bis heute eine Utopie geblieben.

Ich verstehe, was du meinst. Ja, das ist schon eine gewisse Diskrepanz.
Man kann schlecht verlangen, dass andere mehr als 40 h arbeiten, wenn man selber weniger als 40 h arbeiten will. Andererseits gibt es auch Teilzeit-Stellen.

Es geht uns sehr gut und es ist alles selbstverständlich. Wir jammern auf hohem Niveau. Die nachfolgenden Generationen nach den Boomern haben es leichter. Ihre Eltern kennen noch die andere Seite und wollten es bei ihren Kindern besser machen. Das haben sie auch. Und Generation X wollte es wieder besser machen und Generation Y ebenfalls. Haben sie auch. Nebenbei hat sich die Welt verändert. Es geht globaler zu, mehr Kampf um Marktmacht, Energie, Rohstoffe. Das haben die Eltern alles von ihren Kindern fern gehalten. In Deutschland haben wir uns unter Frau Merkel auf den Lorbeeren ausgeruht. Stichwort Telekom und Internet, Deutsche Bahn, Bildungspolitik, Lobbyismus. Alte Zöpfe wurden gepflegt. Das fällt uns jetzt auf die Füße. Wo wir schnell reagieren müßten, können wir es nicht mehr. Und unsere Kinder wollen es nicht. Ihnen sind ihre Gesundheit, die eigenen Kinder, die Feizeit halt wichtiger als alles Geld was sie verdienen könnten. Wir haben es doch so gewollt.

Recht hast du, das ist keine Frage.

Das aufzulösen ist weltweit kaum möglich.

Selbst wenn jemand ein Konzept hätte, wie soll man alle dazu bringen, dabei mitzumachen. Wir können ja noch nicht einmal unseren Lebensraum erhalten.

Ohne einen Neustart sehe ich da wenig Möglichkeiten.

Und einen Neustart, ohne vorausgehenden Zusammenbruch des jetzigen Systems, kann ich mir auch nicht mehr vorstellen.

Das müsste ein langsamer Abbau des Kapitalismus sein, dafür findet man aber wohl nicht genug Menschen die dazu bereit sind.

So ist das halt mit dem Egoismus. Der dreht sich nur ums eigene Ego...

Gibt ja genug Dummschwätzer, die meinen, es lohne sich nicht, zu arbeiten weil Bürgergeld. 🤪

Aber was machen die mit der Kohle wenn kein Laden und keine Kneipe mehr offen hat weil niemand dort jobbt? Die Menschen denken halt oft nicht ganz bis zum Ende ihrer komischen Ideen...

Das gilt übrigens auch für Arbeitgeber, die mickrige Löhne zahlen um ihre eigenen Gewinne hochzuschrauben. Das mag ne Weile gut gehen, führt aber letztendlich nur zum Untergang des Unternehmens weil irgendwann eben das Maß voll ist und keiner mehr für nen Hungerlohn dort arbeiten möchte.

Leider gibt es noch keine ernsthaften juristischen Folgen für solch asoziales Verhalten seitens der Arbeitgeber. Ganz im Gegenteil. Die Manager werden sogar noch belohnt wenn sie ne Firma an die Wand fahren. 🙄

warehouse14