Konnte man das Adelsprädikat "von" verlieren?

Das war früher unter bestimmten Bedingungen möglich. Leider finde ich nicht den entsprechenden Artikel.

Wenn ein Adeliger sich verschuldete und sein Besitz verpfändet wurde, konnte ihm das Adelsprädikat unter Umständen entzogen werden oder er verkaufte dieses.

Der Verlust des Adelsprädikats ging immer mit dem Verlust der Ehre einher. So gibt es eine preußische Akte über die Aberkennung des Adelsprädikats des Wilhelm Ernst Sigmund von Manstein 1816. Seine Nachfahren tragen also den Nachname nun ohne "von".

Die Fragestellung wurde schon für einen bestimmten Namen diskutiert, leider alles etwas schwammig https://forum.ahnenforschung.net/archive/index.php/t-115356.html vielleicht hilft es dir dennoch.

Seit Abschaffung der Monarchie ist das "von" als Adelstitel abbgeschafft, konnte aber als Namensbestandteil wieder auf dem Standesamt beantragt werden. Das haben nicht alle getan. Die frühere Markgräfin von Baden nannte sich einfach "Frau Baden", zumindest in den 80ern, als ich die Ehre hatte. :)

Ich las mal, wenn in Familiengeschichten behauptet wird, die Familie hätte "den Adel abgelegt", ist das meistens erfunden.

Ich könnte nicht bestätigen, dass es das gab; auch nicht in Fällen, dass Adelige wegen Hochverrats hingerichtet wurden. Wenn man Adel widerrufen könnte, würde das ja auch die dahinterliegende Ideologie zerstören, dass der Adel durch die Abstammung gottgegeben ist und würde die eigene Legitimation zerstören.

Wie schon gesagt, in Österreich wurden sämtliche Adelstitel 1919 abgeschafft. Der Thronprätendent heißt nur noch Karl Habsburg-Lothringen.

(Der Dirigent Herbert Karajan führte übrigens das "von" als Künstlernamen. Wobei die Familie vor 1919 schon wirklich so hieß. Während Niki von Lauda keinen Wert darauf legte.)

Es ist Teil des Familiennamens, gegen den Willen des Namensträgers geht das nicht.