Konfirmation - ausrichten oder ausreden?

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34 Antworten

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So viel ich weiß, sind Konfirmanden in etwa 14 Jahre, oder?

Da ist Dein Sohn ja schon fast erwachsen. Er hat sich sicher innerlich mit dem Thema gründlich befasst und auseinander gesetzt, und er wirkt sehr entschlossen.

Ich als Mutter würde ihm das nicht ausreden wollen, ich würde seinen Wunsch respektieren und sogar gut heißen, ihn also unterstützen in seinem Wunsch !!!

Wenn ein Jugendlicher in der heutigen Zeit sich bedingungslos zum Glauben bekennt, ist das für mich ein Zeichen von Reife !!!

Und ein Glaube - nicht ein Irrglaube - kann für einen jungen Menschen Halt und Sicherheit bedeuten

Du würdest es Dir später nie verzeihen, wenn Du versuchen würdest, es ihm auszureden


gottesanbeterin  24.09.2009, 23:07

Mit deinem letzten Satz versuchst du doch, die Fragestellerin zu manipulieren, das ist aber schon recht geschmacklos!

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rivabella  24.09.2009, 23:20
@gottesanbeterin

@ gottesanbeterin: Ich denke, die Fragestellerin sucht Rat und möchte wissen, ob es erlaubt ist, ihrem Sohn einen Wunsch auszureden, nur weil sie es kann !!!

Meine Meinung und auch die der anderen User wird sie sicherlich interessieren, sonst hätte sie die Frage nicht gestellt !!!

Ich glaube auch nicht, dass Sanne172 sich manipulieren lässt, sondern sie möchte einfach nur Stellungnahmen, Ratschläge, Meinungen und Aussagen dazu lesen - ihre eigene Meinung wird sich dadurch wahrscheinlich nicht ändern, aber zumindest wird sie Denkanstösse bekommen. Und darum scheint es ihr ja auch zu gehen.

Darf sie ihr Kind von seinem Vorhaben abbringen, weil sie als Mutter die Macht dazu hat? Ich sage klar und deutlich nein, weil sie es sich später nicht verzeihen würde !!!

Klare Frage - klare Antwort !!!

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gottesanbeterin  24.09.2009, 23:36
@rivabella

Warum sollte sie es sich später nicht verzeihen können?- das zu schreiben ist eine unglaubliche Unterstellung und Anmaßung- klare Ansage!

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Solipsist  25.09.2009, 00:04
@rivabella

"Darf sie ihr Kind von seinem Vorhaben abbringen, weil sie als Mutter die Macht dazu hat? Ich sage klar und deutlich nein,"

Na dann hoffe ich mal Du hast kein getauftes Kind, sonst wird die Antwort etwas peinlich...

Hast Du getaufte Kinder Rivabella?

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rivabella  25.09.2009, 21:55
@Solipsist

@ Solipsist: Ich bin (leider) sehr, sehr religiös erzogen worden und wurde zu einer Zeit geboren, als die „Volksschulen“ noch in katholische und evangelische getrennt waren. Ich hatte damals eine evangelische Freundin (bis zum heutigen Tag ist sie meine Freundin - über Jahrzehnte hinweg). Es wurde mir unter Strafe verboten, mit ihr zu spielen, ich habe es missachtet.

Zu meiner Zeit beging man eine Todsünde, wenn man standesamtlich getraut war und mit seinem Ehemann schlief, man durfte das erst nach der kirchlichen Trauung. Die Kirche selbst mit ihrer frauenfeindlichen, heuchlerischen und einschüchternden Thesen hat mich dazu gebracht, das Alte und das Neue Testament als ein modernes Märchen zu interpretieren, und seit dem lebe ich ohne Angst vor Himmel, Hölle und Fegefeuer !!! Ich unterscheide zwischen „Gut und Böse“ und zwischen „Dein und mein“, und das kann ich nicht von vielen Menschen in der heutigen Gesellschaft behaupten. Allerdings habe ich das meinen Kindern weiter vermittelt und bin froh, solch tolle Kinder zu haben.

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rivabella  25.09.2009, 21:56
@rivabella

Ja, ich habe 3 kath. getaufte „Kinder“, die auch mit zur 1. hl. Kommunion gingen. „Man“ machte das zu meiner Zeit so! In unserer überwiegend kath. geprägten Kleinstadt wäre es ein „Unding“ gewesen, das nicht zu tun. Warum die 1. Kommunion „heilig“ sein soll, wie so vieles in der Kirche als heilig bezeichnet wird, bleibt mir bis heute unverständlich. Meine Kinder sind alle im Erwachsenenalter aus der Kirche ausgetreten, ohne Druck und freiwillig. Ich habe mich da nicht eingemischt, weder dazu geraten noch abgeraten. Ich akzeptiere es und gut ist. Ich selbst habe mich erst getraut, aus der Kirche auszutreten, als meine Kinder aus dem Haus waren. Daran sieht man, wie viel Druck die Kirche auf eine Familie ausübt, und was für einen Einfluss sie hat, den sie teilweise missbraucht.

Allerdings, und jetzt komme ich zum Kern meiner Aussage: Wenn es umgekehrt gewesen wäre: Ich hätte meine Kinder ohne Glauben aufwachsen lassen, und eines von ihnen im Alter von 14 Jahren hätte den Wunsch geäussert, zum kath. oder ev. Glauben überzutreten, hätte ich es ebenfalls akzeptiert und nicht versucht, ihm Steine in den Weg zu legen oder es von seinem Wunsch abzubringen. Natürlich hätte ich die Gründe wissen wollen und mich mit ihm auseinander gesetzt - ein Prinzip meiner Erziehungsmethode.

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rivabella  25.09.2009, 21:59
@rivabella

@ Sanne172: In diesem Alter sind junge Menschen sehr empfindsam und auch beeinflussbar - zum Negativen als auch zum Positiven. Ich habe Deine Frage noch einmal gelesen und gründlich überdacht. Du machst gerade einen richtigen Gewissenskonflikt durch: Du kannst etwas nicht gut heißen, was Dein Sohn anscheinend nach reiflicher Überlegung von Herzen wünscht. Ich verstehe Deine Gründe, aber ich kann auch Deinen Sohn verstehen. Teenager (so haben wir sie früher genannt) sind auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und hinterfragen alles. So wie ich Dich einschätze, hast Du Deinen Sohn u. A. auch „kritikfähig“ erzogen, so dass Du sicher sein kannst, dass sein Wunsch nicht unüberlegt ist.

Nun, ich ziehe meine Aussage >und sogar gut heißen, ihn also unterstützen< zurück, weil ich nicht weiß, ob ich das fertig bringen würde, und ich es dir deshalb auch nicht zumuten möchte!

Aber Deine Aussage: >Inwieweit es ihm um Gott und Glauben geht, habe ich noch nicht ergründen können.< macht mich nachdenklich, und da setze ich an: Versuch doch mal durch Gespräche seine Gründe zu erforschen und bringe ihn dadurch erneut zum Nachdenken. Sollte er bei seinem Vorhaben bleiben, dann toleriere es und lass ihn seinen Weg gehen !!!

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sanne172 
Beitragsersteller
 25.09.2009, 22:46
@rivabella

Liebe Rivabella,
ich bin tief berührt von Deiner aufrichtigen und liebevollen Antwort.

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Solipsist  27.09.2009, 15:41
@rivabella

"und seit dem lebe ich ohne Angst vor Himmel, Hölle und Fegefeuer !!! "

Wunderbar. Dann will ich nichts gesagt haben, Rivabella. Tut mir leid das Du den Mist so voll auskosten musstest.

Sorry und Gruß,

Soli

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ja - Religion packt den ganzen Menschen.

Und unsere Kinder gehen ihre Wege und machen von ihrer Freiheit Gebrauch, ob wir wollen oder nicht. Mein Großer ist jetzt beim Bund und es gefällt ihm auch noch - und was habe ich getan, dass er einen aus meiner Sicht sinnvolleren Weg geht. Erziehungsfehler oder nur die Auswirkung der Erziehung zur Freiheit?

Wir Eltern können letztlich nichts anderes tun, als unsere Kinder auf ihrem Weg zu begleiten, wenn sie von ihrer Religionsmündigkeit Gebrauch machen (übrigens auch dann, wenn sie bei Scientology oder anderen Vereinen landen, wie oben einer gemeint hat)


sanne172 
Beitragsersteller
 26.09.2009, 19:16

Ja, das hast du recht.
Mein Sohn würde sich aber von mir beeinflussen lassen - ich müßte es nur tun, und er würde diesen Wunsch wieder ablegen.
Das ist meine Frage - ist es legitim. ihn so zu beeinflussen, dass er seine Wünsche aufgibt.
Dass ich damit Erfolg hätte, weiß ich hundertprozentig.

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schluz  26.09.2009, 19:33
@sanne172

was macht dich so sicher?
Weißt du, dass du genügend Druck machen kannst? Oder weißt du, dass die Entscheidung deines Sohnes doch nicht durchlebt ist?
Manchmal ist es ja wirklich nur der Sozialdruck von Außen, der einen Wunsch wachsen lässt. Aber es kann auch der familiäre Sozialdruck sein, der Entscheidungen dann nur zeitlich verlagert.
Ich habe eine Bekannte, die sagt seit Jahren "wenn mein Vater tot ist" - inzwischen ist er 100 Jahre alt

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sanne172 
Beitragsersteller
 26.09.2009, 21:41
@schluz

Mein Sohn ist sehr weich und liebevoll. Wenn ich ihn um etwas bitte, dann gewährt er mir alles.
Druck ist da nicht nötig. (Liegt mir auch fern)
Er kann mir nichts abschlagen, aber darf ich das ausnutzen? Ich habe Skrupel.

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schluz  26.09.2009, 23:36
@sanne172

hast du genau das schon einmal mit deinem Sohn selbst besprochen?

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wir sind kirchlich und unsere tochter wurde auch getauft, alles weitere darf sie selbst entscheiden. man sollte kindern nichts einreden sie werden ihren weg schon selbst finden. lass ihn diese entscheidung selbst treffen, er ist in einem alter, wo er das kann. schaden wird ihm die kirche sicher nicht, da gibt es ganz andere dinge auf dieser welt won denen man sein kind fernhalten sollte.


sanne172 
Beitragsersteller
 25.09.2009, 15:02

Wenn eure Tochter nicht konfirmiert werden möchte, nähmt ihr das unwidersprochen hin oder würdet ihr sie (sanft) überzeugen wollen?
Dass ihr sie nicht zwingen würdet, glaube ich euch - genauso wie ich meinem Sohn die Konfirmation nicht verbieten will.

Aber darf man ein bißchen im eigenen Sinne daran "arbeiten"?

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sternchenausdd  25.09.2009, 16:13
@sanne172

wir sehen das alles etwas moderner und lockerer. wir zeigen ihr natürlich auf welche möglichkeiten sie hat, aber sie entscheidet dann was sie möchte. so wird es auch in anderen bereichen wie berufwunsch, lebenspartner, geschlechtliche neigung usw. sein. je mehr eltern gegen eine sache sind, desto mehr fühlen sich die kinder davon angezogen, vorallem in der pubertät. man sollte die kirche nicht immer so negativ sehen, auch wenn es in der vergangenheit viele fehler dort gab. die kirche von heute ist nicht mehr so streng. es wird dort viel für kinder und jugendliche getan, auch wer nicht gläubig ist, ist bei uns in der kirche immer herzlich willkommen. kirche bedeutet nicht nur glaube an gott, kirche vereint viel mehr. auch nichtgläubige menschen schätzen dort die ruhe und die friedlichkeit und auch die freundlichkeit mit der sie empfangen werden. ich kenne viele, die nicht in der kirche sind und trotzdem gern hingehen, gerade an weihnachten, also seht es nicht so negativ und lasst euren sohn ruhig machen, es wird weder ihm noch euch schaden.

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Um Gottes Willen, das ist doch seine eigene Sache. Das darfst du ihm genauso wening ausreden, wie ein anderer ihn dazu zwingen dürfte. Hier muß die persönliche Entscheidung respektiert werden. Sei doch froh, dass dein Sohn sich solche Gedanken macht.

Zuerst mal bin ich wie viele hier der Meinung, dass es tatsächlich die Entscheidung deines Sohnes ist, auch wenn ich deine Bedenken sehr gut verstehen kann. Was die Feier betrifft: die wiederrum ist deine Entscheidung und somit kannst du den Rahmen so stecken, dass es auch dir gut damit geht. Was ich mir nicht nehmen ließe.... ich wollte herausfinden, was genau ihn dazu gebracht hat. Mir fiel bei den Tags auf, dass hier der Begriff "fundamentale Christen" mit auftaucht... Kam der von dir? Ist das vielleicht der Hintergrund, der dir Sorgen bereitet? Wenn ja, würde ich es auch nochmal anders betrachten....