Körperbau Pferd extrem schwierig, was tun?
Hi ihr Lieben,
meine 7 jährige Stute hat einen ziemlich ungünstigen und schwierigen Körperbau. Dadurch fällt es ihr extrem schwer, Gewicht auf die HH aufzunehmen und nicht „in den Boden reinzulaufen“. Aufgrund von Corona kann ich seit Wochen keinen Unterricht nehmen und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Deshalb wollte ich bei euch mal fragen, ob euch Tipps/Tricks einfallen, wie ich sie so gut wie möglich unterstützen kann. Dabei denke ich ans reiten und an Longenarbeit. Auf dem angehängten Bild kann man das ganze vielleicht ein bisschen erkennen.
ich hoffe ihr seid alle gesund! 🍀
danke schonmal im Voraus für alle Nachrichten :)
Bitte bleibt höflich und freundlich!
ich möchte dir das pferd nicht unnötig schlechtreden. daher frage ich mal nach:
warum kauft man so ein pferd?
Aber sonst gehts Dir gut? Du hast kein Recht so über mich oder das Pferd zu urteilen. Fragen wie diese kannst du für dich behalten.
5 Antworten
Sehr wichtig, dass der Sattel wirklich optimal passt u. auch die Hufbearbeitung gefällt mir auf dem Bild überhaupt nicht. Ich würde dir korrektes Longieren am Kappzaum empfehlen, gerne auch über Stangen, u. beim Reiten viel Schultergymnastik, zB Sachen wie Volte - Kontervolte.
Regelmäßig Osteo kommen lassen.
Ich habe seit über 20 Jahren keinen von einem Schmied bearbeiteten Huf mehr gesehen, der halbwegs in Balance war. Leider kenne ich von der DHG auch nur sehr wenige Huforthopäden, die wirklich top Hufe machen, ansonsten sind es bestenfalls bessere als Schmiedhufe - wohingegen das deutlich strenger auch prüfende DIfHO große Erfolge vorweisen kann. Unter Huforthopäden heißt es, wer beim DIfHO durchfällt, kann ohne nochmal zu lernen bei der DHG antreten und wird definitiv bestehen. Als ich überlegt hatte, die Ausbildung zu machen, habe ich ein paar Huforthopäden um Rat gefragt und die meinten "mach erst mal DIfHO, wenn das nix wird, kannst immer noch DHG HO werden". Deshalb würde ich persönlich mal beim DIfHO schauen.
Dieses Pferd würde ich eine ganze Weile nicht reiten.
Zuerst gehören die Hufe korrigiert. Dazu müssen die Eisen runter. Such dir bitte einen fähigen Hufbearbeiter (zB von der DHG).
Danach würde ich das Pferd einige Wochen stehenlassen, damit es sich daran gewöhnen kann, keine tauben Beine durch die Eisen mehr zu haben. Allein dadurch wird es in der Muskulatur lockerer werden. Die Fehlbemuskelung wird sich in dieser Zeit auch abbauen.
Dann fängt man ganz langsam wieder mit dem Aufbau an. Dazu würde ich im Gelände starten. Frischen Schritt vorwärts, gerne bergauf und bergab, wenns bei euch geht. Platz und Halle meiden. Ein Pferd, das so aussieht, ist nicht nur körperlich, sondern auch psychisch durch das Training mitgenommen.
Während du ein paar Wochen ins Gelände gehst, empfehle ich dir, dir den Longenkurs von Babette Teschen zu holen. Damit baust du das Pferd dann peu a peu an der Longe auf.
Und erst danach - rechne mal mit einem halbem, dreiviertel Jahr - kannst du langsam wieder mit dem Reiten anfangen.
Ist das Bild nach dem reiten aufgenommen? Ich finde auf dem schweißbild sieht es so aus als sei der Sattel zu weit vorne. Sie hat einen Karpfenrücken.
Mach mal mshr Sachen wo sie die Baumusklen aktiv anspannen muß, also beispielsweise Stangentrainig viel tempi Wechsel
Danke Dir für die Antwort :) Ja, das ist eins unserer größten Probleme mit dem Sattel. Das Bild ist nicht ganz aktuell, der jetzige Sattel sitzt um Welten besser. Stangenarbeit gibt es bei uns mindestens 1x die Woche, meistens 2x (1x reiten, 1x Longe)...
So schwierig finde ich den Körperbau an sich nun auch nicht. Überhaupt ist die Pferdezucht heute auf einem Stand, wo kaum mehr "schwierig gebaute" Pferde raus kommen. Was ich hier eher sehe, sind Trainings-Defizite. Ob die nun Durch Dein Training hervorgerufen sind oder sie Schonhaltungen annimmt, weil was klemmt, aber bisher unentdeckt ist, kann ich nicht anhand eines Bildes beurteilen.
Ich meine, ja, davon ausgehend, dass Dein Sattel passt, hast Du schon mal keinen Trapezmuskel mitgekauft, als Du das Pferd erstanden hast und wenn der mal weg ist, wird's oft schwierig. Dennoch können sie das aber auch kompensieren, brauchen nur noch mehr Aufmerksamkeit als welche, die ihn noch haben. Ich habe ein Ex-Schuli, das mit völlig unpassenden Sätteln geritten wurde. Dementsprechend hat auch er mehr Kuhle als Muskel, ist aber trotzdem in der Lage, ordentlich zu arbeiten. Ich bin eben gefragt, entsprechend zu satteln, ihn regelmäßig checken zu lassen und das Arbeitsprogramm täglich auf sein Befinden abzustimmen, aber das sollte bei jedem Pferd Selbstverständlichkeit sein und nicht nur bei welchen, wo man Baustellen mit einkauft.
Dann ist noch die Hinterhand nicht weich und sie neigt zum Hochdrücken des Rückens in einer Karpfenrückenform, zumindest in diesem Momen, das mag mit der Haltung, mit dem Training und auch mit der Fütterung zusammenhängen. Wenn das Gesamtpaket passt, ist sie aber vom Grundgebäude her durchaus gut zu reiten.
Dieses Gesamtpaket kann aber nur Wirkung zeigen, wenn sie mal Hufe bekommt, auf denen ein Pferd stehen und gehen kann. Die Hufe würde ich als erste Stellschraube nehmen und dem Pferd mal frei geben ein paar Wochen. Dann, wenn da halbwegs Ordnung einkehrt, durchchecken lassen (geht auch jetzt schon, aber so, wie die da steht, wird sie in zwei Wochen wieder spannen) und dann die Arbeit analysieren lassen, wo möglicherweise der Fehler gemacht wird. Man macht ja vieles unbewusst. Ich nehme schon alleine deshalb Unterricht, dass sowas rechtzeitig aufgedeckt wird.
ps - dies pferd würde ich stehenlassen, selbst wenn es mir einer schenken und ein jahr alle kosten übernehmen würde.
davon ausgehend, dass Dein Sattel passt,
der passt nicht. das sieht man mehr als deutlich. oder sie hat statt eines trapezmuskels einen karpfen gekauft.
da draufsetzen? dringend abzuraten.
der puckel in der oberlinie befindet sich an einer sehr problematischen stelle.
auf dem foto ist das pferd zum glück auch gerade verschwitzt. man sieht die sattelmarke.
sollte der sattel doch "passen", liegt er minimum 10cm zu weit vorne auf dem pferd.
dies pferd ist insgesamt weder nach tellington noch nach schwark schönzureden.
daher in meiner nachfrage an die FS: "warum kauft man so ein pferd?" - die leider nicht beantwortet wird.
davon abgesehen sieht der halsmuskel vorn am genick alarmierend aus.
Danke für deine Antwort :) Die Stute wird regelmäßig durchgescheckt, Physio ist regelmäßig da usw. Jupp, Sattel passt mittlerweile, Muskeln sind auch etwas mehr geworden seit dem Bild. Hufe sind bei ihr eigentlich kein Thema, werde mir aber mal ein paar weitere Meinungen einholen. Wie ich bereits in meinem Text oben geschrieben habe, nehme ich normalerweise mehrmals die Woche Unterricht bei sehr erfahrenen Lehrern, nur leider ist das aufgrund von Corona aktuell nicht möglich. DESWEGEN fragte ich ja nach Ideen, im sie bestmöglich zu unterstützen ;)
Ich würde mal einen osteopathen holen, dein Pferd sieht ziemlich verspannt aus
Physio ist regelmäßig da, habe mir auch mehrere Meinungen eingeholt, alles gut soweit. Pferd wurde komplett durchgecheckt :)
Physio und osteopathie ist aber nochmal ein Unterschied
Danke für deine Antwort :) Sattel ist mittlerweile gefunden, der alte lag deutlich zu weit vorn. Hufe ist eine gute Anmerkung, da werde ich mal mit einem anderen Schmied in Kontakt treten und nach seiner Meinung fragen. Stangenarbeit gibt es 1-2x die Woche. Physio ist regelmäßig da, da ist soweit alles top. Danke für die Tipps :)