Könnten sich die meisten Gott-Gläubige nicht nur ihren Gott, sondern folgenden Gott vorstellen?

7 Antworten

Kann ich mir teils teils vorstellen ...

Also das der höchste Gott es nötig hat, das man ihn den ganzen lieben langen Tag lobpreist kann ich mir auch nicht vorstellen, dieses entspricht eher einer narzisstischen Wesenheit die eher menschlicher Natur ist und bei einem Gott (Schöpfergott) auch keinen Sinn machen würde. Ich unterscheide allerdings zwischen kitschigen Lobpreis und Aufmerksamkeit schenken.

Es ist für mich allerdings schwer vorstellbar, dass Gott seine Schöpfung einfach sich selbst überlässt und vorsätzlich nicht eingreift. Eine solche Haltung würde einem radikalen Deismus gleichkommen und ist als unwahrscheinlich anzusehen, denn Gott hätte nichts von einer solchen Schöpfung. Er hat einen Willen und offensichtlich einen Plan, was bedeutet, dass er nichts dem Zufall überlassen würde. Darüber hinaus setzt er die Potenziale (Möglichkeiten) frei, denn ohne diese gibt es keinen schöpferischen Akt. Diese Tatsache zeigt, dass die Schöpfung nicht aus Zufall entstanden ist: Ohne Willen gibt es keine Möglichkeiten, und ohne Möglichkeiten kann keine Schöpfung erfolgen. Das ist die einzige Bedingung, die Gott nicht aus sich kann und uns beweist, das die Schöpfung nicht aus Zufall entstanden ist. Ich lasse mich aber darauf ein, das ein moderat Deismus vorherrschen kann, der eben die Möglichkeit eines Eingreifens als Option bereithält.

Fazit: Ich kann, wenn ich die Schöpfung betrachte und auf mich wirken lasse absolut kein Anzeichen dafür erkennen, das der Schöpfer interesselos ist und alles sich selbst überlässt.

Kann ich mir also nicht vorstellen, da unlogisch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Über 30 Jahre im christlich spirituellen Glauben

lumbricussi  25.09.2024, 00:39
Es ist für mich allerdings schwer vorstellbar, dass Gott seine Schöpfung einfach sich selbst überlässt und vorsätzlich nicht eingreift.

Vielleicht merkt er nicht, was so vor sich geht?

Wenn Gott die Liebe ist ....... Ich hab mal was gelesen, was mich nicht mehr loslässt:
Liebe kann nicht kennen, was nicht zu ihr gehört. Sie kann mit nichts anderem als ihrem eigenen Wesen in Resonanz gehen. "Die Weite weiß nicht, dass irgendetwas nicht stimmt."

Ich sah mal in Ungarn beim Spazierengehen einen Hund, angekettet, ohne Wasser in der prallen Sonne, elend und abgemagert bis auf die Knochen. Ich eilte nach Hause, um Wasser und etwas Nahrung für ihn zu holen.
Ich stellte dem Hund die Schüsseln hin, konnte ihn aber nicht mehr ansehen, denn es tat so weh, ihn so erbärmlich zu sehen. Ich konnte es nicht aushalten. Und da fiel mir dieser letzte Satz ein: Die Weite weiß nicht, dass irgendetwas nicht stimmt.
Da zwang ich mich, ihn anzusehen und sagte zu Gott, oder was immer mit dieser "Weite" gemeint war. Schau hin! Du siehst durch meine Augen. Schau ihn an, wende deinen Blick nicht ab! Du darfst nicht wegschauen, das geht nicht! Es ist ein fühlendes Wesen und es leidet! Und tu was!!!
In der Hocke vor dem Hund zwang ich Gott, ihn anzusehen, und die Tränen liefen mir über das Gesicht.

Ich hab keine Ahnung, was das alles war. Ich handelte einfach.
Vielleicht ist doch was dran gewesen. Vielleicht muss Gott lernen. Nicht nur wir.

Neugeistler  25.09.2024, 10:45
@lumbricussi

Hi, ich verstehe genau, was du meinst. Auch ich kann es nicht ertragen, Tiere leiden zu sehen, und es bricht mir oft das Herz, wenn ich Unrecht erkennen muss. Warum lässt Gott all dieses Leid zu, als ein liebender Gott? Was haben die Tiere und die kleinen Kinder ihm angetan? Diese Fragen habe ich mir im Kontext meines Glaubens oft gestellt. Bis heute konnte ich nicht alle Antworten finden, aber genügend, um zu verstehen, dass der Großteil des Leidens in der Welt von Menschen verursacht wird, die ihre Freiheit missbrauchen. Es ist daher sehr gefährlich, die Freiheit über die Sicherheit zu stellen, doch das führt uns zu einem anderen Thema, das nicht in diesem Kontext steht.

Wenn es um Gott geht, habe ich Schwierigkeiten, ihm Eigenschaften wie „kann nicht“ zuzuschreiben. Viele christliche Brüder und Schwestern haben leider noch nicht die nötige Reife im Denken, um Gott nicht mit zu viel Menschlichkeit zu beschreiben. Konzepte wie Zorn, Eifersucht, Freude, Liebe oder Hass sind allesamt menschliche Eigenschaften – vielleicht sind sie noch von Halbgöttern, aber nicht von einem Schöpfergott, der perfekt sein muss. Wir Menschen sind unperfekt, und wenn wir diese Unvollkommenheit auf Gott projizieren, liegt das an unserem begrenzten Horizont. Glauben, der auf blinder Tradition beruht, ist nicht immer die beste Wahl, um Gottes wahre Größe zu erkennen.

Das Leid eines Hundes und seine missliche Lage sind nicht Gottes Schuld. Er sieht das Leid, doch es ist die Freiheit des Menschen, die die Macht hat, das Leiden des Hundes zu verändern. Stell dir vor, wir würden einfach alle nachweislichen Tierquäler beseitigen, ohne Emotionen, lediglich aus Zweckmäßigkeit, um das Leid zu beenden. Wäre es dann noch möglich, dass Tiere leiden? Hätte Gott etwas dagegen? In der Bibel gibt es Passagen, wo Gott uns legitimiert, genau das zu tun. Es war aber der Mensch, der sich mit seiner Freiheit entschied, das Böse weiter gewähren zu lassen.

Wie man sieht, ist der Mensch sowohl zu guten als auch zu schlechten Taten fähig. Doch es ist oft die Freiheit, die uns davon abhält, aus Übermaß an Emotionen und zu wenig Verstand und Selbstkontrolle das Gute zu tun. Die goldene Regel und der kategorische Imperativ sind zwar gut und schön, aber wie soll man all das umsetzen, wenn man das Böse toleriert und ihm Platz in unserer Mitte einräumt? Das unterscheidet letztendlich uns von Gott. Gott handelt als Gott, wir Menschen handeln als Menschen, obwohl wir durch unsere Freiheit auch wie Gott handeln könnten.

„Die Weite weiß nicht, dass irgendetwas nicht stimmt“, sagt die Dichterin Nina Backmann. Dieser Satz, der auf die Natur und ihre Unstimmigkeiten anspielt, könnte auf Gott projiziert eine gewisse Depersonalisation andeuten. Das kann jedoch nicht sein, denn Gott ist nicht nur Teil der Natur, sondern ihr Schöpfer. In seinem Wesen erkennt der Schöpfer zugleich auch das Leiden, das durch die Freiheit verursacht wurde, ein Konzept, das bereits im Genesis-Sündenfall seinen Ausdruck findet und bis heute vorherrscht.

Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott so gleichgültig ist, seitdem ich merke, wie es mich "wurmt" (Achtung, Wortwitz!^^), wenn ich kein Futter für "meine" Gartenvögel im Haus habe und sogar am Sabbat losfahre, um getrocknete Mehlwürmer zu kaufen. Ich habe ihnen das ganze Jahr Futter gegeben, quasi ihre Kleinen mit aufgezogen - und jetzt fühle ich mich für sie verantwortlich!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – "Meine Universität": Lebenserfahrung

lumbricussi  25.09.2024, 00:06

Das kann ich sehr nachfühlen. Ich hab den Eindruck, sie verlassen sich auf mich.
Im Winter lege ich sogar Knäckebrot in den Schupfen für die Mäuse.
Wir gehören doch alle zusammen. 🐦‍⬛🐭

PESHEVA 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 21:09

Mir als Agnostiker gefällt so ein Gott. Lag ihm mein Dasein am Herzen, nicht aber mein Wohlsein. Dafür bin ich selbst verantwortlich. Nicht nur ich, sondern alle Kreaturen dieser Welt.

Nein, auf gar keinen Fall!

Denn Gott ist alles andere als gleichgültig. Er hat zwar die Entscheidung der ersten Menschen beim Sündenfall im Garten Eden, die selbst wie Gott sein und ihr eigenes Ding machen wollten, respektiert. Aber Gott hat es dabei nicht belassen...

Ganz im Gegenteil hat Gott uns Menschen immer die Chance geschenkt, Ihn zu suchen und zu finden.

Vor allem aber ist Gott selbst Mensch geworden, hat in seiner eigenen Schöpfung gelebt und hat schließlich stellvertretend für die Sünden der Menschen am Kreuz gelitten.

All das hat Gott für uns getan, weil Er uns liebt:

  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).
  • "Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben lässt für seine Freunde" (Johannes 15,13).
  • "Er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,2).
  • "Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren (Römer 5,8).

Dafür bin ich Gott sehr dankbar und das ist das Gegenteil von Gleichgültigkeit...

Gott-Gläubige sind zumeist von ihren Religionen indoktriniert und/oder von religiöser Propaganda derart Gehirn gewaschen, dass sie sich diesbezüglich nichts anderes als ihren subjektiven Gott vorstellen können.

Und auf andere Gott-Gläubige trifft ein ähnliches Prinzip zu. Sie haben ihre persönlichen Vorstellungen ihres Gottes und glauben nur an diese und sonst keine, wobei sie gelegentlich Eigenschaften anderer Götter die ihnen gefallen in diese Vorstellung inkludieren und andere Eigenschaften weglassen.

Laut Freud ist der Gottglaube nichts weiter als die unreife Praktik sich einen unsichtbaren Fantasiefreund, der eine Vater-Rolle im eigenen Leben einnehmen kann, zu erfinden. Daher ist ein Gott auch immer genau so wie ihn sich Gläubige vorstellen.


PESHEVA 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 21:22

Laut Freud ist der Glaube an einen Gott ein psychisches Phänomen. Glaube ich als Agnostiker an keinen Gott, bin aber auch nicht der Meinung, dass es keinen Gott geben kann. So besteht schon die Möglichkeit, dass unser Universum von jemanden erschaffen wurde. Aber auch nur dann, wenn unser Universum das einzig existierende ist. Denn es ist ein fast unmögliches Ding, Müssten nämlich ca. 10^500.Universen erst entstehen, um ein so hoch komplexes Universum wie unseres zu ermöglichen. Und erst der Nachweis solcher unzähliger Universen wäre ein echter Beweis, dass es keinen Gott geben kann. Gibt es aber nur unser Universum, dann hat es jemand mit Plan erschaffen

Andrastor  17.08.2024, 21:26
@PESHEVA

Wo ist da die Logik?

Du glaubst weder an die Existenz von Winterfeen die in Wolken Schneeflocken erschaffen, noch daran, dass es sie nicht gäbe, also besteht die Möglichkeit, dass Schneeflocken von jemandem erschaffen werden würden....

Bring deine eigenen Aussagen mal in Relation und schau ob sie dann noch sinnvoll sind.

Und unser Universum ist weder zu komplex um von alleine entstanden sein zu können, noch wäre die Existenz weiterer Universen nötig um die Existenz von Zauberwesen ausschließen zu können.

PESHEVA 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 21:53
@Andrastor

Nein, es geht einfach darum, dass unser Universum nicht das einzige sein kann, wenn es keinen Gott gibt. Beispielsweise muss man 14 Mio mal Lotto spielen, mit jeweils unterschiedlichen Kombinationen der Zahlen, um garantiert einen Sechser zu tippen. Um eben ein Universum wie unseres entstehen zu lassen, müsste jemand eben diese 10^500 Universen erschaffen, um garantiert eines wie unseres entstehen zu lassen. Wozu dieser unvorstellbare Aufwand? Selbst wenn es dem Lottospieler möglich wäre, innerhalb einer Woche 14 Mio mal verschiedene Kombinatonen von Zahlen ankreuzen zu können, hätte er viel mehr Geld verloren, trotz seines garantierten richtigen Sechser. Abgesehen davon ist die Chance 1: 14 Mio ein Klacks im Vergleich zu 1 : 10^500 ( Eine 10 mit 500 Nullen, wie du weißt..1: 10000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000.... bis die 5 hunderte Nulle.erreicht wird.... Deswegen unser Universum auch ein fast unmögliches Ding

Andrastor  17.08.2024, 21:59
@PESHEVA
Nein, es geht einfach darum, dass unser Universum nicht das einzige sein kann, wenn es keinen Gott gibt.

Diese Aussage entbehrt nach wie vor jeglicher Logik. Vor allem wenn man "Gott" als "Schöpfer eines Universums" betrachtet, hätte jedes Universum (angenommen es gäbe solche) einen eigenen Gott.

Diese Behauptungen und Fehlschlüsse sind also nichts weiter als heiße Luft.

um garantiert eines wie unseres entstehen zu lassen.

Erstens: Woher nimmst du diese Zahlen?

Und zweitens: Ist doch völlig egal. Du nimmst hier das schöne Fehlargument der Pfütze. Man müsste 357328591672148^823965383249undeinengekautenkaugummi67856238 verschiedene Pfützen entstehen lassen um eine Pfütze zu erschaffen, die genau in diese Kuhle passt.

Die Einzigartigkeit eines Individuums (und des Universums) ist kein Argument für die Existenz irgendwelcher magischen Fabelwesen.

Du hast dich hier offensichtlich ganz schön von Youtube-Schwurblern verwirren lassen.

Unser Universum ist nicht unmöglich, es ist da. Und das ist auch schon alles worauf es da ankommt.

PESHEVA 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 22:07
@PESHEVA

Meinst du im Übrigen, dass wir Menschen z.b ein Gehirn haben oder meinst du, dass wir unser Gehirn sind? Mache folgendes: Sage laut "ich. Ich .ich"... Sagtest du das oder sagte es dein Gehirn!? Ich behaupte weder noch. Denn du hast kein Gehirn, sondern du bist dein Gehirn. Bei mir und alle anderen Menschen genauso.

PESHEVA 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 22:10
@PESHEVA

So hochkomplex ist unser Universum, dass es sogar in der Lage ist, über sich selbst Gedanken zu machen

Andrastor  17.08.2024, 22:20
@PESHEVA

Na und?

Ja, wir sind unser Nervensystem das zur Erhöhung seiner Überlebenschancen (oder als Nebeneffekt davon) ein Bewusstsein entwickelt hat. Wir sind keine mystisch-magischen Piloten unseres Körpers, sondern wir sind unser Körper.

Da hast du Recht.

Aber das hat nichts mit dem eigentlichen Thema hier zu tun. Komplexität einer Sache ist ebenfalls kein Anzeichen für etwas anderes als diese Komplexität.

PESHEVA 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 22:31
@Andrastor

Betrachte ich manchmal meine rechte Hand oder meine Nase. Doch ich irre mich. Denn ich kann weder eine rechte Hand noch eine Nase haben. Denn auch diese rechte Hand und diese Nase, das bin ich. Würde ich z.b. diese rechte Hand verlieren, dann ging auch ein Teil von mir verloren

PESHEVA 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 22:38
@Andrastor

Ja, so what Verrücktes gibt es in unserem Universum. Aber noch Vieles mehr. Wehrwölfe und Feen z.b. Und auch ein Nikolaus

Andrastor  17.08.2024, 22:41
@PESHEVA

Und? dein Punkt ist?
"Ich habe keine Nase, denn die Nase ist ein Teil von mir also....." ?? "Also muss es einen Gott geben? Also kann es keinen Gott geben? Also müsste das Universum grün sein?"

Wo willst du mit diesen Gedankengängen hin?

Der wahre Gott kümmert sich um seine ihn aufrichtig suchende Kinder. Ein Gott der sich nicht um die Menschen kümmert ist der Teufel welcher nur auf Zerstörung und Lüge aus ist. Deshalb werden die meisten Menschen den zweiten ewigen Tod nach der Auferstehung zum jüngsten Gericht als Lohn für ihre Desinteresse erhalten.